In der Landschaft Mecklenburg-Vorpommerns haben einige Dichter einen Teil ihres Lebens verbracht. Wolfgang Koeppen, Hans Fallada, Fritz Reuter, Uwe Johnson, Hans Werner Richter sind hier geboren. An den Dichterorten findet man manche Verbindung zum Werk. Die Tour zu biografischen Orten von Schriftstellern und Literaturmuseen in Mecklenburg Vorpommern beginnt südlich im Kurt Tucholsky Literaturmuseum Rheinsberg und endet westlich in der Ernst Barlach Stiftung in Güstrow. *Literaturreisen*
Das Kurt Tucholsky Literaturmuseum ist im Schloss Rheinsberg untergebracht ++ Kurt Tucholsky (1890-1935) schrieb 1912 "Rheinsberg. Ein Bilderbuch für Verliebte" ++ ständige Ausstellung zeigt persönliche Gegenstände, Autographen, Briefe, Programmhefte, Zeitschriften, Dokumente, Fotos, Bücher, den Schreibtisch und die Totenmaske ++ wechselnde Ausstellungen ++
Nach seinem Welterfolg "Kleiner Mann, was nun" kaufte der Schriftsteller Hans Fallada 1933 einen Bauernhof in Carwitz bei Feldberg mit eigener Landwirtschaft, Bienenhaus ++ hier entstand zwischen 1933 und 1944 der größte Teil des Erzählwerks Falladas ++ Museum im ehemaligen Wohnhaus ++ im ehemaligen Stall Hans-Fallada-Archiv mit literarischem Nachlass ++ umfangreiches Literaturangebot im Museumsshop ++ letzte Ruhestätte des Dichters auf dem Friedhof des Ortes ++
Ehemaliges Waldgut ++ 1842 Baron Peter von Le Fort erworben ++ klassizistisches Herrenhaus von 1853 ++ hier verbrachte die Schriftstellerin Gertrud von Le Fort (1876-1971) einen Teil ihrer Kindheit ++ heute Informationszentrum des Müritz-Nationalparks ++ Ausstellung zu Gertrud von Le Fort ++ Zinngießerei, Zinnmuseum (50 Dioramen), Modellgalerie, Shop ++ Gutsmuseum zur Geschichte der Familie Le Fort und der Landwirtschaft ++ Baron Stephan von Le Fort (1872-1954) ließ beim Kapp-Putsch von 1920 als Freikorpsunterstützer auf streikende Arbeiter in Waren schießen (Stoff für den Schriftsteller Uwe Johnson in Bezug auf die Figur Heinrich Cresspahl im Roman "Die Jahrestage") ++ Gastronomie ++
Das Brigitte Reiman Litertaurhaus steht an dem Ort, an dem die Schriftstellerin Brigitte Reimann (1933-1973) ihre letzten Lebensjahre verbrachte ++ dort schrieb sie an ihrem ostdeutschen Bestseller-Roman "Franziska Linkerhand" ++ ständige Ausstellung über die Autorin ++ das im Haus beheimatete Literaturzentrum Neubrandenburg e. V. verwaltet die Nachlässe der Autoren Brigitte Reimann, Hans Fallada (1893-1947), Joachim Wohlgemuth (1932-1996), Helmut Sakowski (1924-2005), Herbert Jobst (1915-1990), Lisa Jobst (1920-2005), Martin Pohl (1930-2007) und Franz Freitag (1925-1988) ++
Ehemaliges Rathaus Stavenhagens ++ barocker zweigeschossiger Putzbau mit Mansarddach ++ erbaut 1788 ++ hier war der Vater von Fritz Reuter, dem bedeutendsten Schriftsteller niederdeutscher Sprache, fast 40 Jahre lang Bürgermeister und Stadtrichter ++ Museum seit 1949 ++ im Erdgeschoss links befindet sich Reuters Geburtszimmer (heute als Wohnzimmer des Biedermeier gestaltet) ++ umfangreiche Sammlung von Reuters Handschriften, Dokumenten und Sachzeugen seiner Zeit ++ Fachbibliothek mit 15.000 Bänden ++ ständige Ausstellung zum Maler und Illustrator Ernst Lübbert und zur "Franzosenzeit in Mecklenburg 1806-1813" ++ Reuterdenkmal von Wilhelm Wandschneider, eingeweiht 1911++
Museum ++ neoklassizistischer Bau aus der Gründerzeit ++ Gedenkstätte zu Maxim Gorki ++ der russische Dichter verbrachte hier im Jahr 1922 einen mehrmonatigen Kuraufenthalt ++ er schrieb seine Autobiografie "Meine Universitäten" ++ weitere prominente Gäste: Alexej Tolstoi und Fedor Schaljapin ++ Gorkis Wohn- und Arbeitszimmer unverändert erhalten ++ Ausstellung zur Geschichte des Seebades ++ Ausstellungen mit regionaler Kunst ++ Veranstaltungsprogramm ++
Gedenkstätte für Hans-Werner Richter (1908-1993) im ehemaligen Feuerwehrhaus von Bansin ++ ständige Ausstellung umfasst Bibliothek, das rekonstruierte Münchener Arbeitszimmer ++ Korrespondenz des Spiritus rector der legendären Gruppe 47 ++ Kindheit und Jugend waren Stoff für seinen autobiographischen Roman „Spuren im Sand“ ++ Hans-Werner Richter wurde in Neu Sallenthin nahe Bansin geboren und hat auf dem Friedhof des Ortes seine letzte Ruhestätte gefunden ++ Dokumente der Beziehung zu Uwe Johnson ++ Johnson-Porträt bei Richter ("Im Etablissement der Schmetterlinge", 1986) ++
Restauriertes, denkmalgeschütztes barockes Pfarrhaus ++ Sitz des Pfarramtes der Ev. Kirchengemeinde Lubmin-Wusterhusen ++ Geburtshaus des pommerschen Romantikers, Dichters und Theologen Karl Lappe (1773-1883) ++ Vereinsraum für das Karl-Lappe-Zentrum ++ Dauerausstellung zu Leben und Werk Lappes ++ Lappes Lyrik wurde von Ludwig van Beethoven, Franz Schubert, Robert Schumann vertont ++
Literarische Forschungs- und Begegnungsstätte im sanierten Geburtshaus des Schriftstellers Wolfgang Koeppen ++ 2001 auf Initiative des Schriftstellers und Literaturnobelpreisträgers Günter Grass vor dem Verfall gerettet ++ Koeppen-Archiv der Universität Greifswald ++ Literaturzentrum mit Veranstaltungsraum für Lesungen, Vorträge, Konzerte, Literaturcafé, Galerie, "Münchner Zimmer" mit literarischem Nachlass Koeppens ++
Literaturmuseum, Stadtmuseum ++ errichtet 1937 ++ Architekt Erhard Schmidt ++ Museumsgründer Ernst Wiedemann (1883-1958) ++ ältestes Museum der Insel Rügen ++ literarisch inspirierte Ausstellungen++ Ausstellung zu Leben und Werk Ernst Moritz Arndts ++ Kulturgeschichte der Stadt und der Insel Rügen ++
Restauriertes spätbarockes Gutshaus und Park von 1750 ++ Geburtshaus des Patrioten, Schriftstellers und Historikers Ernst Moritz Arndt (1769-1860) ++ Geschäftsstelle der Ernst-Moritz-Arndt-Gesellschaft e. V ++ Arndt-Gedenkstätte ++ Ausstellung zu Leben, Wirken und Nachwirken von Ernst Moritz Arndt ++ Veranstaltungen ++
Einschiffige romanische Basilika ++ Backsteinromanik ++ 1185 auf einem Begräbnishügel der Ranen erbaut, 1215 geweiht ++ älteste Dorfkirche Rügens ++ Taufbrunnen von 1215 ++ Orgel von 1749 (Ernst Marx) ++ freistehender Glockenturm 1670 ++ Barockaltar ++ eingemauerter Priesterstein oder Svantevitstein (von Caspar David Friedrich um 1815 gezeichnet) ++ Ludwig Gotthard Kosegarten war hier 1792-1808 Pastor, Grab an der Kirche (Freund von Caspar David Friedrich und Lehrer von Philipp Otto Runge) ++
Oktogonaler Bau, weißgetünchte Wände, Reetdach ++ Standort oberhalb von Vitt ++ 1806 begonnen, 1816 fertiggestellt ++ für die Uferpredigten des Altenkirchener Pastors Ludwig Gotthard Kosegarten errichtet ++ Bild "Petrus auf dem Meer" von Philipp Otto Runge (1805 von Pastor Kosegarten als Altarbild in Auftrag gegeben, Kopie von Erich Kiefer 1893, Original in der Kunsthalle Hamburg) ++ Wandgemälde "Menschen im Sturm" von Gabriele Mucchi (1990) ++ "Hochzeitskapelle" ++
Sommerwohnsitz von Gerhart Hauptmann ++ das Haus Seedorn in Kloster ist eines der wenigen noch im Originalzustand erhaltenen Dichterhäuser ++ der Schriftsteller wohnte hier mit seiner Frau Margarete von 1926 bis 1943 ++ hier schrieb er u. a. das Gedicht „Die Mondscheinlerche“ ++ Dauerausstellung zeigt die Lebens- und Arbeitsstätte Hauptmanns im Originalzustand ++ Konzerte und literarische Veranstaltungen ++ auf dem Inselfriedhof in Kloster liegt Gerhart Hauptmann begraben ++
Teil des Werkarchivs des Schriftstellers Walter Kempowski ++ Ausstellung zu Leben und Werk des Dichters ++ stadtgeschichtlichen Rundgang "Auf den Spuren der Familie Kempowski in Rostock" ++ Literaturtage zum Werk des Schriftstellers ++ Lese- und Vorlesenachmittage und -abende, Ausstellungen, Vorträge, Konzerte ++
Ehemaliges Fraterhaus der Brüder vom gemeinsamen Leben ++ erbaut um 1480, 1942 ausgebrannt, Wiederaufbau ++ 1475-1531 bedeutende Druckerei und Buchbinderei des ausgehenden Mittelalters ++ zwischenzeitliche Nutzung für Studenten-Unterkunft der Universität Rostock, Zeughaus, Wollmagazin, Getreidelager, Umspannwerk ++ seit 1950er Jahren Gemeindezentrum der evangelisch-methodistischen Gemeinde ++ Westflügel seit 1994 Universitätsbibliothek Rostock mit Sondersammlungen und Fachbibliothek Geschichte ++ seit 2013 auch Uwe-Johnson-Archiv (8.000 Bände Johnson Privat- und Arbeitsbibliothek, 50.000 Blatt Manuskripte, Briefe, Archivalien), 1952-1956 studierte Uwe Johnson Germanistik in Rostock und Leipzig ++
Kleines Literaturarchiv ++ Ausstellung zum Schriftsteller und “Rostocker Jung” Max Dreyer (1862-1946), früher Naturalismus ++ Informationen u. a. auch zu Johann Lauremberg, Hermine Stender, Felix Stillfried, Johannes Trojan, Lisbeth Peters, Gebr. Eggers ++ Buchausgaben, Fotos, Dokumente, Kupferstiche ++ Stadtgeschichte ++ historischer Stadtdokumente ab 1500 ++ u. a. Presseerzeugnisse, Ansichtskarten, Stadtpläne, Vagel Grip und andere Kalender, Rostock-Poster ++ Vorträge, plattdeutsche Lesungen, Fotoausstellungen ++ telefonische Anmeldung ++ Führungen ++
Schlichter Klinkerbau am Rande der Stadt ++ seit 1950 Domizil in den letzten 16 Lebensjahren des Schriftstellers Ehm Welk ++ seit 1979 kulturelle Begegnungsstätte mit Ausstellung, Bibliothek, Garten ++ Lesungen, Konzerte, Puppentheater ++
Im ehemaligen Getreidespeicher ++ Forum für Kultur, Dauerausstellung über den Schriftsteller Uwe Johnson ++ Stadtinformation ++ Stadtbibliothek ++ Klützer LiteraturSommer ++ Klütz ist das "Jerichow" der "Jahrestage" ++ fiktiver Geburtsort von Gesine Cresspahl ++
Museum zur Ehrung Theodor Körners ++ Körner am 26. August 1813 während eines Gefechtes in den Napoleonischen Befreiungskriegen tödlich verwundet ++ Ehrenhain ++ Grab des Dichters Theodor Körner ++ Grabmal, mit Leier und Schwert auf der Spitze, Inschriften: „Hier wurde Carl Theodor Körner von seinen Waffenbrüdern mit Achtung und Liebe zur Erde bestattet.“ und „Dem Sänger Heil, erkämpft er mit dem Schwerdte / Sich nur ein Grab in einer freyen Erde! / Th.Körner“ und: „Carl Theodor Körner geboren zu Dresden am 23. Sept. 1791 widmete sich zuerst dem Bergbau, dann der Dichtkunst, zuletzt dem Kampfe für Deutschlands Rettung. Diesem Beruf weihte er Schwerdt und Leyer und opferte ihm die schönsten Freuden und Hoffnungen einer glücklichen Jugend. Als Lieutenant und Adjudant in der Lützowischen Freyschaar wurde er bey einem Gefecht zwischen Schwerin und Gadebusch am 26. August 1813 schnell durch eine feindliche Kugel getödtet.“ und: „Vaterland! dir woll’n wir sterben, / Wie dein großes Wort gebeut! / Unsre Lieben mögen’s erben, / Was wir mit dem Blut befreyt. / Wachse, du Freyheit der deutschen Eichen / Wachse empor über unsere Leichen! / Th. Körner.“ ++ seit 1965 auch Gedänkstätte für das Konzentrationslager nahe Wöbbelin ++
Der Mecklenburger Lehrer, Schriftsteller, Volkskundler und Herausgeber der "Mecklenburgischen Monatshefte" Johannes Gillhoff (1861-1930) wurde hier geboren ++ Gillhoffs Hauptwerk "Jürnjakob Swehn der Amerikafahrer" ist aus Briefen von ausgewanderten Glaisinern komponiert ++ seine ehemalige Schule beherbergt heute ein Gillhoff-Museum, in dem die Auswanderung nach Amerika im Zentrum steht ++
Sitz der Gillhoff-Gesellschaft ++
Dauerausstellungen Plastiken und Holzskulpturen Ernst Barlachs im einstigen Atelierhaus ++ Dokumentation Leben und Werk des Bildhauers und Dramatikers ++ wechselnde Ausstellungen im „Neuen Museum“ ++
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