Die Herrenhäuser und Güter in Nordbrandenburg gehörten einst oft bedeutenden königsnahen preußischen Adelsfamilien, den Arnims, Zietens, Bredows, Blüchers, Eulenburgs, Krauts oder Kaphengsts. Architektonisch haben die Güter eine barocke oder neoklassizistische Prägung erhalten. Literarisch setzte Theodor Fontane einigen Landsitzen in den "Wanderungen" ein Denkmal. Auch Louis-Ferdinand Céline zeichnet in seinem Roman "Norden" ein Sittengemälde von diesem Landstrich. Die Tour zu den schönsten märkischen Herrenhäusern in Nordbrandenburg beginnt südwestlich am Schloss Reckahn in Kloster Lehnin und endet südlich am Schloss Criewen in der Uckermark. *Architekturreisen, Geschichtsreisen*
Herrenhaus Reckahn ++ errichtet 1730 ++ Bauherr Friedrich Wilhelm von Rochow ++ Schlüterscher Barockstil, eingeschossige Dreiflügelanlage, zweigeschossiger Mitteltrakt ++ Besitzer ab 1760 Friedrich Eberhard von Rochow ++ englischer Landschaftspark ++ seit 2001 eröffnete Rochow-Museum Reckahn ++ Dauerausstellung über das Wirken der Familie von Rochow und des Schulreformers Friedrich Eberhard von Rochow ++ Begegnungs-, Tagungs- und Weiterbildungszentrum der Universität Potsdam ++ Hochzeitsschloss ++ Schloss, Kirche, Schulhaus bilden ein Ensemble der Schul- und Bildungsgeschichte in Brandenburg und Preußen ++
Barockschloss ++ 1711-16 als Dreiflügelanlage errichtet ++ Architektur nach französischem Vorbild und Spuren der herrschenden Chinamode ++ Fontane besuchte Plaue einige Male, zum ersten Mal 1874 ++ er widmet sich dem Schloss ausführlich in den "Wanderungen" und insbesondere in "Fünf Schlösser" ++ „Plauer Fontaneweg“ durch Stadt und Schlosspark ++ Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. hat hier seinen Sohn Friedrich II. zum Ritter geschlagen ++ Gästehaus, Restaurant ++
Zweigeschossiger Mittelbau des einst dreiflügligen barocken Herrenhauses ++ 1727 errichtet ++ Bauherr Heinrich von Katte (Vater Hans Hermanns) ++ erhaltene Treppenanlage von ca. 1765 ++ zugänglicher Gutspark ++ seit 1948 Schule ++ heute Grundschule, Gemeindezentrum, Sommerschule für Englische Sprache, Literatur, Theater und Musik ++ Theodor Fontane besuchte 1860 Wust und erzählt im Havelland-Kapitel seiner „Wanderungen“ die Katte-Geschichte ++
Neobrarockes Herrenhaus ++ erbaut 1893, 2009 denkmalgerecht saniert ++ Bauherr Hans Georg Hennig von Ribbeck ++ zweigeschossiger Putzbau ++ Schloss, Kirche, alte Gutsanlage ++ Vorgängerbau war das "Doppeldachhaus" aus der Ballade „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“ von Theodor Fontane ++ Museum ++ Ausstellung zu Kulturgeschichte der Region, Baugeschichte des Ribbeckschen Herrenhauses, Vorgängerbauten, Zeit Theodor Fontanes ++ detailgetreuen Modelle des "Doppeldachhauses", slawischen Ringburg, Ahnenportraits, Wappenstuhl, Hochzeitstruhe ++ Ausstellung zeitgenössischer Kunst ++ Hochzeitsschloss (Standesamt) ++
Zweigeschossiger Putzbau mit hohem Sockelgeschoss und Türmen ++ erbaut 1818 ++ 1855/56 im Stil der Stüler-Schule spätklassizistisch überformt ++ Parkanlage unter Mitwirkung von Peter Joeph Lenné angelegt ++ Mausoleum von 1820 ++ Louis-Ferdinand Céline zeichnet in seinem Roman Norden ein Sittengemälde der apokalyptischen Zustände des Kriegsjahres 1944 in Kränzlin ++ Fontane-Schloss in den "Wanderungen" (Theodor Fontanes Erholungsaufenthalte 1853/54) ++ heute Veden-Akademie ++
Barockes Gutshaus ++ 1750 erbaut ++ Geburtsort von Hans Joachim von Zieten (berühmtester preußischer Reitergeneral Friedrichs des Großen) ++ das Haus bekam im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts jetzige Gestalt ++ Landschaftspark entstand um 1830 ++ Eiskeller ++ erste Station in Theodor Fontanes „Wanderungen“ ++ Fontane hatte Hausverbot im Schloss, weil er sich Änderungswünschen des Schlossherrn, des Grafen von Zieten, in seinen "Wanderungen" widersetzte ++ im Zweiten Weltkrieg Sitz der SS-Wehrwirtschaftsführung und zentrale SS-Führungsdienststelle ++ bei Kriegsende Befehlsstand SS-Chef Heinrich Himmler ++ heute Tagungsstätte der Deutschen Richterakademie ++
Neoklassizistisches Gutshaus ++ märkisches Herrenhaus aus 14. Jahrhundert (Familie von Bredow) ++ barocker Baukörper von 1718 wurde im 19. Jahrhundert überformt ++ geblieben ist neben der Küche ein spätmittelalterliches Kellergewölbe ++ Landschaftspark ++ 1798 bis 1828 gehörte das Anwesen Feldmarschall Gerhard Leberecht von Blücher ++ seit 1997 Hotel ++ Hochzeitsschloss ++
1891 erbaut ++ neoklassizistisches Landhaus (durchs Reichstagsgebäude inspiriert) ++ Architekten Hans Abesser, Jürgen Kröger ++ Orangerie (in Form einer Moschee mit hohen Minaretten erbaut), Forsthaus, neogotisches "Gesindehaus", roter Klinkerbau (erinnert an das Rote Rathaus in Berlin) ++ englischer Landschaftspark ++ heute Sitz des buddhistischen Kadampa Meditationszentrums Deutschlands ++
1651 errichtetes Barockschloss ++ schönstes preußisches Schloss um 1700 ++ brandenburgischer und preußischer Landsitz ++ 1794-1797 Sommersitz von Königin Luise ++ in der Nacht vom 26. zum 27. Juli 1810 wurde der Sarg der Königin auf dem Weg von Hohenzieritz nach Berlin vor dem Schloss aufgestellt ++ Schlossmuseum mit prominenten Beständen niederländischer Kunst ++ Anton van Dyck ++ Sammlung Prunksilber ++ Theodor Fontane schreibt in seinen "Wanderungen" über das Schloss ++ restaurierter Barockgarten ++
Wilhelminisches Neorenaissance-Schloss ++ 1745 erbaut ++ Gutsanlagen, Seehaus ++ 1500 ha Landschaftspark nach Entwürfen von Peter Joseph Lenné ++ Philipp zu Eulenburg war Berater von Wilhelm II. und empfing den Kaiser hier mehrmals zur Kaiserjagd ++ Eulenbergs Enkelin Libertas Schulze-Boysen traf sich während des Zweiten Weltkrieges mit der Widerstandsgruppe Rote Kapelle im Seehaus ++ zwei Gedenktafeln erinnern dort an die Ermordung Libertas 1942 ++ Tagungszentrum, Handwerkerhof, Konzertscheune, Museum & Landtechnik, Historischer Rinderstall, Jagd- & Waffensaal, Köhlerplatz, Hofladen, Schlossgärtnerei, Jagdbetrieb ++ Hauskapelle des Schlosses heißt heute Libertas-Kapelle (früher Dorfkirche, rechteckiger Feldsteinbau aus dem späten 13. Jahrhundert, neugotischem Turm, 1982 aufgegeben, 2004 wieder geweiht) ++ Fontane schreibt über Schloss und Kapelle in "Fünf Schlösser" ++ Hochzeitsschloss ++
Eine der bedeutenden barocken Anlagen in Brandenburg ++ Herrenhaus als zweigeschossige Dreiflügelanlage 1723-1725 von Johann Heinrich von Bredow erbaut ++ Landschaftspark, Kapelle ++ zeitweilig im Besitz der Familie von Kraut (Innenminister von Friedrich dem Großen) ++ hier lebte Luise Charlotte Henriette von Kraut (1726-1819), die in Hoppenrade mit der Rheinsberger Hofhaltung wetteiferte ++ Schlosskapelle im Seitenflügel (hölzernes Tonnengewölbe, einer der prunkvollsten barocken Kanzelaltäre Brandenburgs) ++ Möglichkeit der Trauung, Schloss ist anzumieten ++ Fontane schrieb in "Fünf Schlösser" über ihr Luxusleben und ihre drei Ehen als märkische Skandal-Geschichte, das Schloss und die Kapelle ++ Drehort "Effi Briest" von Hermine Huntgeburth (D 2009) mit Julia Jentsch ++ Hochzeitsschloss ++*
Barockes Herrenhaus ++ 1739 von Herman Graf von Wartensleben errichtet ++ restaurierter barocker Terrassengarten ++ 1774 von Prinz Heinrich - Bruder des König Friedrich - erworben und Major Ludwig von Kaphengst überlassen ++ 1885 wurde der Herausgeber der Vossischen Zeitung, Carl Robert Lessing, Eigentümer ++ seine Frau, Emma von Gelbke, gab an Theodor Fontane die Geschichte der Baronin Elisabeth von Ardenne weiter (Vorlage für den Roman Effi Briest) ++ in seinen "Wanderungen" bezeichnete Fontane Meseberg als "Zauberschloss" ++ heute Gästehaus der Bundesregierung ++
Dreiflügeliger Barockbau mit Rokokodekor ++ erbaut 1741-52 ++ als Witwensitz für die mecklenburgische Herzogin Dorothea Sophia errichtet ++ Architekt Christoph Julias Löwe ++ an die Gestaltung des Schlosses Mirow angelehnt ++ hufeisenförmige Anlagen umschließen einen Ehrenhof ++ heute Privatbesitz ++ nicht zu besichtigen ++
Neo-Renaissance-Schloss ++ 1740 als Barockschloss ausgebaut ++ 1842 neogotisch (Architekt Friedrich August Stüler) ++ 1884 im Stil der Neo-Renaissance umgebaut ++ eines der größten Schlösser Brandenburgs ++ 10 ha großer Park von Josef Peter Lenné gestaltet ++ über Jahrhunderte Stammsitz der Familie von Arnim ++ heute Hotel ++ Drehort "Napoleon ist an allem schuld" von Curt Goetz (D 1938) mit Valérie von Martens ++ Hochzeitsschloss ++
Herrenhaus im Stil der englische Spätgotik ++ erbaut 1848 ++ Bauherr Otto von Arnim, verheiratet mit Malvine von Bismark (häufiger Gast Fürst Otto von Bismarck) ++ Architekt Eduard Koblauch ++ neogotische Schlosskirche von 1867 (Architekt Ferdinand von Arnim) ++ 7 ha großer Schlosspark nach Plänen von Peter J. Lenné ++ Rosengarten ++ seit 1993 Bildungs- und Seminarzentrum der Deutsche Gesellschaft für Europäische Erziehung e. V. ++ Hochzeitsschloss ++
Herrenhaus der Neorenaissance ++ erbaut 1890 ++ Klinkerbauweise auf Feldsteinsockel ++ ehemalige Gutsanlage Herrenstein der Familie von Arnim ++ Teil der Gutsanlage erhalten ++ restaurierte Wirtschaftsgebäude im Fachwerkstil ++ 1994 Hotel, Sport- und Freizeizentrum ++ Hochzeitsschloss ++
Denkmalgeschütztes neoklassizistisches Herrenhaus ++ als Gutshaus des Barock erbaut 1738, Umbau 1869, Erweiterung 1927, restauriert 2007 ++ einstiger Sitz der Familie von Stülpnagel-Dargitz ++ bis 2004 Schulgebäude ++ heute mietbares Feriendominzil und Eventlocation ++ Hochzeitsschloss ++
Barockes denkmalgeschütztes Herrenhaus ++ erbaut 1772 ++ Bauherr Familie von Holtzendorff ++ zweigeschossig, sieben Achsen, Mansarddach, dreiachsiger Mittelrisalit ++ Tudor-Erweiterung mit Treppenturm durch Friedrich Hitzig ++ Gutsensemble teilweise erhalten (Stallspeicher, Eiskeller, Pferdestall, großes Stallgebäude) ++ heute Privatbesitz ++
Ehemaliges Gutshaus des Rittergutes Wartin ++ erbaut 1695 ++ Bauherr Rittmeister Christoph von der Osten ++ im 19. Jahrhundert neugotische Fassade ++ 1933 Gau-Führerschule ++ in der DDR Zentrum für Agentenausbildung der Stasi-Auslandsaufklärung ++ erhaltenes Gutsensemble umgeben von 5 Meter hohen Mauern ++ Lenné-Park mit Skulpturen, Garten mit Pfingstrosensammlung, alte englische Rosen ++ heute Europäische Akademie e.V., internationale Begegnungsstätte für Kunst, Kultur und Wissenschaft ++ Schloss zugänglich nur bei öffentlichen Veranstaltungen ++ Hofladen, Restaurant im Sommer ++ Übernachtungsmöglichkeiten im Schloss ++ Wartiner Kultursommer ++ Konzertort der Deutsch-Polnischen Musiktage und der Uckermärker Musikwochen ++
Frühklassizistisches Herrenhaus (Übergang Barock/Klassizismus) ++ erbaut um 1800 ++ Architektur der preußischen Landbauschule David Gillys ++ Bauherr Familie von Sydow, ++ Dreiflügelbau mit Ehrenhof ++ Gutsanlage teilweise erhalten ++ Gutspark ++ ab 1736 Sitz der Familie von der Osten ++ heute Privatbesitz ++
Gutshaus im Stil des Historismus ++ erbaut um 1900 ++ erhaltene Gutsanlage im Gutsbetrieb ++ Hofladen mit Fleisch aus eigener Anguszucht ++ Wurstspezialitäten ++ regionales Sortiment ++ Obstsäfte, Klosterfelder Senf, Uckerkaas, Brotspezialitäten, getrocknete Kräuter, Emallie, Weidenkörbe, Keramik, Kunstwerk ++ Steakhaus ++
International bedeutsame naturnahe Flussauenlandschaft ++ 1995 gegründet ++ Lage: am Unterlauf der Oder Zwischen Hohensaaten und Stettin (Szczecin), 60 km Länge, 3 km Breite, Fläche 10.500 ha ++ deutsch-polnisches Projekt ++ polnischer Teil (6.000 ha) Landschaftsschutzpark ++ Schutzzone 117.000 ha ++ typisch für die Landschaft sind die Oderaltarme, unverbaute Oderaue mit Altwassern, Schilfgürtel, Feuchtwiesen, Auwald, Hangwälder, Trockenrasenstandorte ++ ungewöhnliche Artenvielfalt, großer Vogelreichtum ++ Storchenbeobachtung (zahlreiche Horste, bis zu 30 Paare) ++ Exkursionen ++ Brandenburgische Akademie Schloss Criewen, Nationalparkzentrum im umgebauten barocken Schloss Criewen ++ früherer Sitz der Familie Otto von Arnim ++ Landschaftspark (Peter Joseph Lennè) ++ Standesamt ++ Hochzeitsschloss ++ Deutsch-Polnischen Begegnungszentrum ++ Konzerte, Vorträge, Lesungen ++ Gebiet touristisch besonders für Fahrradfahrer interessant ++ naturnahe Unterkunft mitten im Nationalpark bietet die Wildnisschule Teerofenbrücke (+49 3332 517166, www.wildnisschule-teerofenbruecke.de) ++
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