Theodore Fontane (1819-1898) widmet sich in "Fünf Schlösser", Kapitel 5 der "Wanderungen durch die Mark Brandenburg", ausführlich den fünf märkischen "Herrensitzen" Quitzöwel, Plaue (Havel), Hoppenrade, Liebenberg und Dreilinden. An diesen Orten scheint heute manchmal die Zeit stehen geblieben, manchmal hat sie fast alle Spuren getilgt. Theodor Fontanes Text, an diesen Orten gelesen, lässt jedoch die Geschichte wieder lebendig werden und Neues entdecken. Im Vorwort zu den "Wanderungen" führt Theodore Fontane aus, „wenn ich meine Wanderungen vielleicht als Plaudereien oder Feuilletons bezeichnen darf, so sind diese Fünf Schlösser ebenso viele historische Spezialarbeiten …“ Über die Landschaft erschließen sich auch Werk, Romane, Gedichte und Biografie von Fontane Theodor. Die Tour beginnt südlich am Schloss Plaue an der Havel und endet nördlich an der Kirche von Quitzöbel. *Literaturreise*
Barockschloss ++ 1711-16 als Dreiflügelanlage errichtet ++ Architektur nach französischem Vorbild und Spuren der herrschenden Chinamode ++ Fontane besuchte Plaue einige Male, zum ersten Mal 1874 ++ er widmet sich dem Schloss ausführlich in den "Wanderungen" und insbesondere in "Fünf Schlösser" ++ „Plauer Fontaneweg“ durch Stadt und Schlosspark ++ Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. hat hier seinen Sohn Friedrich II. zum Ritter geschlagen ++ Gästehaus, Restaurant ++
Einschiffiger Ziegelbau mit halbrunder Apsis ++ für die Bewohner der Pfaueninsel und von Kleinglienicke erbaut ++ 1837 eingeweiht ++ Zwiebelturm erinnert an russisch-orthodoxe Kirchen (auf Anregung von Friedrich Wilhelm III.) ++ Architekten Friedrich August Stüler, Albert Dietrich Schadow, Karl Friedrich Schinkels, Ludwig Persius, Franz Haeberlin ++ hölzerne Vorhalle, Kirchensaal mit Flachdecke, Emporen, Rundgang, bunten Rundfenstern im Gewölbe ++ Grabkapelle (1877) ++ Theodor Fontane schreibt im Kapitel "Fünf Schlösser" seiner "Wanderungen" über die Kirche ++
Denkmalgeschütze Kirche am Stölpchensee ++ ehemalige Dorfkirche von Stolpe ++ 1859 errichtet ++ Architekt Friedrich August Stüler, Idee von König Friedrich Wilhelm IV. ++ neoromanisches Bauwerk, neogotische Pyramidentürmchen ++ Saalbau mit Vierungsturm, Grundriss eines lateinischen Kreuzes, Langhaus mit Vorhalle, Altar mit einer spätgotischen Kreuzigungsgruppe, Taufe ++ mechanisches Glockenspiel (zu jeder vollen Stunde einen von drei Chorälen passend zum Kirchenjahr) ++ Theodor Fontane schreibt im Kapitel "Fünf Schlösser" seiner "Wanderungen" über die Kirche ++
An der Stelle der Revierförsterei stand bis 1954 das Schloss Dreilinden, das der Neffe des Königs, Prinz Friedrich Karl von Preußen, 1869 erbauen ließ ++ hier fand die berühmte Tafelrunde von Dreilinden statt ++ als „prinzliche Villa“ bezeichnet Fontane das Schloss, dem er in "Fünf Schlössern" ein Kapitel widmet ++ am Fortshaus Waldschule Zehlendorf ++ hinter der Revierförsterei liegt das Bensch-Grab am Waldlehrpfad (Friedrich Wilhelm Heinrich Bensch, Salzschiffahrtsdirektor und Gutsbesitzer von Neuzehlendorf und Dreilinden) ++
Grabstätte Heinrich von Kleist ++ mit deren Einverständnis erschoss Heinrich von Kleist am 21. November 1811 am Stolper Loch, dem heutigen Kleinen Wannsee, zuerst seine Begleiterin Henriette Vogel und dann sich selbst ++ das Kleist-Grab befindet sich am Kleinen Wannsee auf der Ostuferseite unterhalb der Bismarckstraße ++
Wilhelminisches Neorenaissance-Schloss ++ 1745 erbaut ++ Gutsanlagen, Seehaus ++ 1500 ha Landschaftspark nach Entwürfen von Peter Joseph Lenné ++ Philipp zu Eulenburg war Berater von Wilhelm II. und empfing den Kaiser hier mehrmals zur Kaiserjagd ++ Eulenbergs Enkelin Libertas Schulze-Boysen traf sich während des Zweiten Weltkrieges mit der Widerstandsgruppe Rote Kapelle im Seehaus ++ zwei Gedenktafeln erinnern dort an die Ermordung Libertas 1942 ++ Tagungszentrum, Handwerkerhof, Konzertscheune, Museum & Landtechnik, Historischer Rinderstall, Jagd- & Waffensaal, Köhlerplatz, Hofladen, Schlossgärtnerei, Jagdbetrieb ++ Hauskapelle des Schlosses heißt heute Libertas-Kapelle (früher Dorfkirche, rechteckiger Feldsteinbau aus dem späten 13. Jahrhundert, neugotischem Turm, 1982 aufgegeben, 2004 wieder geweiht) ++ Fontane schreibt über Schloss und Kapelle in "Fünf Schlösser" ++ Hochzeitsschloss ++
Eine der bedeutenden barocken Anlagen in Brandenburg ++ Herrenhaus als zweigeschossige Dreiflügelanlage 1723-1725 von Johann Heinrich von Bredow erbaut ++ Landschaftspark, Kapelle ++ zeitweilig im Besitz der Familie von Kraut (Innenminister von Friedrich dem Großen) ++ hier lebte Luise Charlotte Henriette von Kraut (1726-1819), die in Hoppenrade mit der Rheinsberger Hofhaltung wetteiferte ++ Schlosskapelle im Seitenflügel (hölzernes Tonnengewölbe, einer der prunkvollsten barocken Kanzelaltäre Brandenburgs) ++ Möglichkeit der Trauung, Schloss ist anzumieten ++ Fontane schrieb in "Fünf Schlösser" über ihr Luxusleben und ihre drei Ehen als märkische Skandal-Geschichte, das Schloss und die Kapelle ++ Drehort "Effi Briest" von Hermine Huntgeburth (D 2009) mit Julia Jentsch ++ Hochzeitsschloss ++*
Kirche 1662 erbaut ++ 1876 erhebliche Veränderungen ++ gotischer Giebel ++ 1876 führte Fontanes Wanderung durch die Mark Brandenburg hierher ++ Quitzöwel heißt es in den "Fünf Schlössern" ++ Fontane konnte vom Kirchturm aus die Rauchfahnen der Schleppkähne auf der Elbe erkennen ++
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