Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) gilt als einer der bedeutendsten Romantiker. Man mag ihn einen großen Komponisten, Pianisten und Organisten nennen, doch war er der erste Dirigent, wie wir ihn in heutiger Funktion und Gestalt kennen. Außerdem gründete er die erste Musikhochschule in Deutschland. In seiner zeitgenössischen Wirkung muss man den Musiker auch vor dem Hintergrund seiner Familie mit dem Großvater Moses Mendelssohn sehen. Wichtigster biografischer Ort ist die Musikstadt Leipzig. Die Tour beginnt nördlich in der Geburtsstadt Hamburg und endet südwestlich im Goethes Wohnhaus in Weimar, dort steht der Flügel, auf dem Felix als Zwölfjähriger dem Geheimrat vorspielte. *Musikreisen*
Felix Mendelssohn Bartholdy kam am 3. Februar 1809 im Haus Großen Michaelisstraße Nr. 14 (heute Michaelisstraße/Ecke Erste Brunnenstraße) auf die Welt ++ 1811 zogen die Eltern mit den Kindern Fanny, Felix und Rebecca nach Berlin ++ das Haus wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört ++ Gedenktafel der Patriotischen Gesellschaft auf der anderen Straßenseite ++ seit 1997 zwei schwarze Steinblöcke als Denkmal für Felix und seine Schwester Fanny an der Ludwig-Erhard-Straße ++
Renoviertes Barockhaus aus dem 18. Jahrhundert (das Geburtshaus von Johannes Brahms in der Speckstraße wurde 1943 im Krieg zerstört) ++ Brahms wurde am 7.Mai 1833 in Hamburg geboren ++ Museum seit 1971 ++ Ausstellung zu Leben und Werk des Komponisten ++ Brahmsiana, Schriftstücke, Faksimiles, Musikalien, Fotos, Konzertprogramme, Brahms-Büsten ++ Präsenzbibliothek, Einspielungen, Notenbände ++ Brahms verehrte den anderen großen Hamburger Felix Mendelssohn Bartholdy, Mendelssohns jüngste Tochter gehörte zu Brahms Freundeskreis ++
Denkmalgeschützter Alter Jüdischer Friedhof (0,59 ha) ++ nach dem Judenkiewer Spandau der älteste belegte Begräbnisplatz der Jüdischen Gemeinde zu Berlin ++ nach 1671 eingerichtet ++ bis zur Schließung 1827 etwa 3.000 Gräber nachweisbar ++ Friedhof 1943 von der Gestapo zerstört ++ 1948 wieder an die jüdische Gemeinde übergeben ++ 1985 Skulptur „Jüdische Opfer des Faschismus“ von Will Lammert aufgestellt ++ 2008 Friedhof und Gedenkstätte offiziell wiedereröffnet, Epitaphien und Epithaphfragmente restauriert ++ bekanntestes Grab das des Philosophen Moses Mendelssohn ++ Moses Mendelssohn war Vorbild für die Figur des Nathan im Drama Nathan der Weise seines Freundes Gotthold Ephraim Lessing, Vater u. a. von Joseph Mendelssohn (Gründer des Bankhaus Mendelssohn), Abraham Mendelssohn Bartholdy (Vater von Fanny Hensel und ihres Bruders, Felix Mendelssohn Bartholdy) ++
Kleinstes Berliner Stadttheater mit 440 Plätzen ++ klassizistisches Gebäude der Chorvereinigung der Sing-Akademie zu Berlin ++ ältester Konzertsaalbau Berlins, 1827 eröffnet ++ nach Plänen Karl Friedrich Schinkels erbaut ++ 1848 Tagungsort der Konstituierenden Preußischen Nationalversammlung ++ 1829 dirigierte hier Felix Mendelssohn Bartholdy die Wiederaufführung der "Matthäuspassion" von Johann Sebastian Bach ++ als Theater 1952 eröffnet und dem "sozialistischem Realismus" verpflichtet ++ heute Ensemble- und Autorentheater ++
1818–1821 als "Königliches Schauspielhaus" errichtet ++ Meisterwerk klassizistischer Architektur ++ Architekt Karl Friedrich Schinkel ++ mit Goethes "Iphigenie auf Tauris" eingeweiht ++ Carl Maria von Weber dirigierte hier 1821 die Uraufführung seiner Oper „Der Freischütz“ (im Beisein des 12-jährigen Felix Mendelssohn Bartholdy), 1826 Berliner Erstaufführung von Beethovens 9. Sinfonie, 1876 Uraufführungen von Kleists „Penthesilea“ ++ Lieblingstheater von E.T.A. Hoffmanns (Uraufführung Oper "Undine" (Friedrich de la Motte Fouqué) 1816 im Vorgängerbau) ++ 1848 tagte hier die Preußische Nationalversammlung von September an für mehrere Wochen (Scheitern der Revolution) ++ 1919-1945 Preußisches Staatstheater ++ nach Zerstörung im Zweiten Weltkrieg 1984 rekonstruiert ++ Büste von Carl Philipp Emanuel Bach ++ seit 1994 Konzerthaus Berlin ++ vier Spielstätten Großer Saal, Kleiner Saal, Werner-Otto-Saal, Musikclub ++ Sitz des Konzerthausorchester Berlin (vormals Berliner Sinfonie-Orchester) mit rund 100 Konzerten pro Saison ++ Jehmlichorgel im Großen Saal (eine der bedeutendsten Orgeln Deutschlands) ++ Führungen und Rundgänge möglich ++
Um 1890 als Kassenhalle der Mendelssohn-Bank errichtet ++ das Bankhaus Mendelssohn wurde 1795 gegründet ++ bedeutendste Berliner Privatbank (erzwungenen Liquidation 1938) ++ in der nahen Leipziger Straße 3, im nicht mehr existierenden Reckschen Palais, verbrachte Felix Mendelssohn Bartholdy seine Jugend ++ Dauerausstellung „Die Mendelssohns in der Jägerstraße“ zur Geschichte der Bank, der Bankiers, ihr Mäzenatentum, ihre Salons, ihre karitativen Werke ++ Kapitel "Die Religion der Mendelssohns" bezieht sich auf die unterschiedlichen Konfessionen der Familienmitglieder und ihre Identitätssuche zwischen Protestantismus, Katholizismus, Judentum, romantischer Kunstreligion und aufgeklärter Zivilreligion ++ Ausstellungssaal, Veranstaltungsforum, Geschichtswerkstatt ++ Träger ist die Mendelssohn-Gesellschaft e.V. ++
1762 mit einer Rokokofassade versehen ++ vergoldetes Gitter mit Puttenfiguren, getragen von toskanischen Säulen ++ Architekt Friedrich Wilhelm Diterichs ++ Innenräume mit Elementen des Rokoko gestaltet ++ Kopie der von Andreas Schlüter gefertigten Decke aus dem Wartenbergschen Palais ++ hier befand sich einige Jahre das 1795 von Joseph Mendelssohn gegründete Bankhaus ++ heute Teil des Märkischen Museums ++ Dauerausstellungen „Berliner Kunst von der Zeit Friedrichs des Großen bis 1945“, „Stadtansichten auf Berliner Porzellan – KPM von 1800 bis 1900“ ++ wechselnde Sonderausstellungen ++ Museums-Shop ++
Friedhof I der Dreifaltigkeitsgemeinde in Berlin-Kreuzberg ++ einer der Friedhöfe am Halleschen Tor, die seit Anfang des 18. Jahrhunderts, damals noch vor den Toren der Stadt angelegt wurden ++ ältester Standort (1735), auf dem auch heute noch bestattet wird ++ bedeutende künstlerische und historische Grabanlagen ++ Gräber u. a. von Hans Adolf von Bülow, Fanny Hensel, geb. Mendelssohn, Heinrich Karl Johann Hofmann, Abraham Ernst Mendelssohn Bartholdy, Felix Mendelssohn Bartholdy, August Detlef Christian Twesten, Karl August Varnhagen von Ense, Rahel Varnhagen von Ense ++
Originalgetreu restauriertes Gebäude der Siedlung Törten (1928, Architekt Walter Gropius) ++ Sitz der Moses-Mendelssohn-Gesellschaft Dessau e. V. ++ Moses Mendelssohn (1729–1786) wurde in Dessaus jüdischem Viertel geboren ++ Dauerausstellung zu Lebenswerk des Aufklärers Moses Mendelssohn, Freundeskreis und Wirkung auf Zeitgenossen, prominente Mitglieder der Mendelssohnschen Familie ++ Moses Mendelssohn war Vorbild für die Figur des Nathan im Drama Nathan der Weise seines Freundes Gotthold Ephraim Lessing, Vater u. a. von Joseph Mendelssohn (Gründer des Bankhaus Mendelssohn), Abraham Mendelssohn Bartholdy (Vater von Fanny Hensel und ihres Bruders, Felix Mendelssohn Bartholdy) ++ Kopie der berühmten Mendelssohn-Büste von Jean Pierre Antoine Tassaert, Originalausgaben von Mendelssohns Schriften, Faksimiles von Briefen, neuere Mendelssohn-Literatur ++ Archiv, Bibliothek ++ Ausstellungen, Lesungen, Seminare ++
Staatliche Hochschule ++ 1843 von dem Gewandhauskapellmeister Felix Mendelssohn Bartholdy als "Conservatorium der Musik" gegründet ++ älteste Musikhochschule in Deutschland ++ beherbergt das Kirchenmusikalische Institut ++ historische Bibliothek ++ öffentliche Konzerte im Großen Saal und im Kammermusiksaal ++ bekannte Professoren: Niels Wilhelm Gade, Max Reger, Robert Schumann ++ bekannte Absolventen: Edvard Grieg, Leoš Janáček, Rudolf Mauersberger, Franz Konwitschny, Erhard Mauersberger, Ruth Zechlin, Kurt Masur, Götz Friedrich, Harry Kupfer, Christoph Schroth, Ludwig Güttler ++
Einstiges Wohnhaus des Kaufherrn Bose (Freund der Familie Bach) ++ erbaut 1586 ++ 1711 barock umgebaut ++ heute Bach Museum ++ ständige Ausstellung zu Leben und Wirken Johann Sebastian Bachs und seiner Familie, zu der von Felix Mendelssohn Bartholdy eingeleiteten Bachrenaissance ++ 550 qm Fläche ++ interaktiver und multimedialer Rundgang ++ u. a. originale Bach-Handschriften, Spieltisch der Leipziger Johanniskirchenorgel, Relikte aus dem Bach-Grab, Geldkassette aus dem Besitz der Bach-Familie ++ Lustgarten, Hörkabinett, Café Gloria, Museums-Shop ++ wechselnde Ausstellungen ++ Sitz der Neue Bachgesellschaft ++
Spätgotischer Bau aus dem 15. Jahrhundert ++ achteckiger Renaissance-Turm ++ eine der beiden Hauptkirchen der Stadt ++ Wirkungsstätte Johann Sebastian Bachs und des Thomanerchores ++ Bach-Grab ++ hier wurde am 16. August 1813 Richard Wagner getauft ++ Sauer-Orgel (1889) ++ Woehl-Orgel (2000) ++ am 27. Juni 1519 begann hier die Leipziger Disputation mit einem Gottesdienst (Luther, Melanchthon) ++ Pfingsten 1539 predigte hier Martin Luther und führte die Reformation in Leipzig ein (Glasfenster, Gedenktafel) ++ Glasfenster mit dem Porträt Felix Mendelssohn Bartholdys ++ 1840 leitete Felix Mendelssohn Bartholdy hier die Uraufführung seiner Sinfoniekantate "Lobgesang", mit dem Erlös des Konzerte finanzierte er die Errichtung des von ihm angeregten Bach-Denkmals ++ hier wurden erste Kantaten jungen Georg Philipp Telemann aufgeführt ++
Das alte Denkmal vom Bildhauer Werner Stein wurde am 26. Mai 1892 eingeweiht (Ausführung durch Hermann Heinrich Howaldt) ++ 4 m hoher Granitsockel, 3 m hohe Bronzestatue von Felix Mendelssohn Bartholdy, Muse der Musik, je zwei musizierende und singende Engel, Medaillons symbolisieren die kirchliche und weltliche Musik, Inschrift "Edles nur künde die Sprache der Töne" ++ 1936 von den Nazis geschliffen ++ originalgetreue Kopie anlässlich des 200. Geburtstages des Komponisten (2. Februar 2009) im November 2008 eingeweiht ++
Weltweit ältestes Denkmal für Johann Sebastian Bach ++ 1843 von Felix Mendelssohn gestiftet ++ entworfen von Eduard Bendemann, Ernst Rietschel, Julius Hübner Bartholdy ++ von Hermann Knaur ausgeführt ++ steht nahe der Thomaskirche am Dittrichring in einer Grünanlage ++
Renaissancebau 1556/1557 errichtet ++ eines der letzten und bedeutendsten Renaissancebauwerke auf deutschem Boden ++ beherbergt seit 1909 das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig ++ großer Festsaal, Ratsstube, Landschaftszimmer des Spätbarock, Schatzkammer ++ Ausstellung zur Stadtgeschichte ++ bedeutende Objekte u. a. Modell des Gewandhauses, das echte Dirigentenpult aus dem Alten Gewandhaus, das einzige authentische Porträt Johann Sebastian Bachs (von Elias Gottlob Haussmann), Galerie von Stadtrichterporträts vom 17. bis 19. Jahrhundert, großformatige Bildnisse der wettinischen Landesfürsten ++ Fotothek (100.000 Objekte, historische Sammlungen) ++
Erstes Gewandhaus 1498 errichtet ++ das Neue Gewandhaus wurde 1884 mit der 7. Sinfonie von Bruckner eingeweiht, 1943 zerstört ++ Nachfolgebau 1981 eröffnet ++ erster und einziger Neubau einer reinen Konzerthalle in der DDR ++ Architekten Rudolf Skoda, Eberhard Göschel, Volker Sieg, Winfried Sziegoleit ++ Gewandhaus seit 1781 Heimstätte des Gewandhausorchesters Leipzig ++ im Klinger Foyer Max Klingers Beethovenplastik ++ Deckengemälde "Gesang vom Leben" von Sighard Gille ++ im Foyer des Mendelssohn-Saals Standbild „Felix Mendelssohn Bartholdy“ von Jo Jastram ++ Mendelssohn führte das Gewandhausorchester zu internationaler Anerkennung ++ im Herbst 1989 öffnete Gewandhaus-Kapellmeister Kurt Masur das Haus als Diskussionsplattform für die politische Opposition der DDR ++ Richard Wagner dirigiert im Gewandhaus am 1. November 1862 die Uraufführung des Vorspiels zu den "Meistersingern" ++
Spätklassizistischer Bau aus dem Jahre 1844 ++ letzte (und einzige erhaltene) Privatwohnung Felix Mendelssohn Bartholdys ++ Museum ++ hier wohnte der Komponist mit seiner Familie seit 1845 und starb am 4. November 1847 ++ ehemalige Wohnung mit originalem Mobiliar, Brief- und Notenautographe, Erstdrucke, Aquarelle Mendelssohns ++ im Arbeitszimmer entstand das Oratorium „Elias“ ++ 1846 eine Begegnung Mendelssohns mit Richard Wagner ++ Musikwissenschaftliches Institut der Universität Leipzig, Zweigstelle Musik der Universitätsbibliothek, Kammermusiksaal, historischer Garten, erhalten gebliebenes Gartenhaus ++ kultureller Gedächtnisort ++
Klassizistisches Wohnhaus ++ 1840 bis 1844 wohnten Robert und Clara Schumann im Haus Inselstraße 5 (heute Nr. 18) ++ Musikermuseum ++ Dauerausstellung in den historischen Wohnräumen ++ originalgetreu restaurierter Musiksalon ++ häufige Gäste waren hier u. a. Felix Mendelssohn Bartholdy, Franz Liszt, Hector Berlioz, Richard Wagner, Hans Christian Andersen ++ Grundschule Clara Schumann, mit künstlerisch-musischem Profil ++ Konzerte, Lesungen ++
1709 erbautes Barockhaus am Frauenplan ++ hier lebte Johann Wolfgang Goethe 50 Jahre ++ Sterbeort des Dichters ++ seit 1886 als Memorialstätte ++ originale Wohnräume Goethes und seiner Frau Christiane, Arbeitszimmer, Bibliothek, Empfangs- und Kunstsammlungsräume, Hausgarten ++ Sammlung chinesisches und Fürstenberger Porzellan ++ entstanden sind hier u. a. "Wilhelm Meisters Wanderjahre", "Wahlverwandschaften", "Faust" ++ Goethe-Nationalmuseum mit wechselnden Sonderausstellungen zu Themen der Goethezeit und Objekten aus Goethes Sammlungen ++ ständige Ausstellung zu Leben und Werk Goethes ++ im Juno-Zimmer Streichercher Hammerflügel, auf dem 1821 der zwölfjährige Felix Mendelssohn Bartholdy spielte, später auch seine Schwester Fanny und Clara Wieck ++
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