Berliner Friedhöfe zeigen eindrucksvoll die Entwicklung der Friedhofskultur seit dem 18. Jahrhundert. Pompöse und schlichte Grabmonumente wurden von den wichtigsten Künstlern der Zeit gefertigt und spiegeln in den Stilen die Epochen wider. Die Liste der in Berlin begrabenen bedeutenden Persönlichkeiten ist lang. Die Tour zu historischen Friedhöfen in Berlin beginnt nordöstlich am Jüdischen Friedhof Weißensee und südwestlich am Friedhof Wannsee. *Geschichtsreisen, Kunstreisen*
1880 angelegt ++ Friedhof der Jüdischen Gemeinde zu Berlin ++ flächengrößter erhaltener jüdische Friedhof Europas mit 115.000 Grabstellen ++ steht unter Denkmalschutz ++ Anlage des Friedhofs nach dem Entwurf des Architekten Hugo Licht (1841-1923) ++ Gebäudeensemble am Haupteingang im Stil der italienischen Neorenaissance ++ Holocaust-Mahnmal ++ prominente Grabstätten u. a. von Stefan Heym, Samuel Fischer, Lesser Ury, Theodor Wolff ++ Drehort „Alles auf Zucker“ Film von Dani Levy (D 2004) mit Henry Hübchen ++
1672 als der erste größere jüdische Friedhof Berlins angelegt ++ zeigt die Veränderung der jüdische Friedhofskultur im 19. Jahrhundert ++ deutsche Texte in hebräischen Lettern geschrieben ++ Lapidarium ++ Grabanlagen verschiedener Stilrichtungen: Romanik, Renaissance, Manierismus und Klassizismus ++ prominente Persönlichkeiten u. a. Leopold Ullstein, Giacomo Meyerbeer, Max Liebermann, Gerson von Bleichröder ++
1702 eingerichtet ++ ab 1804 Verstorbene aller in Berlin stationierten Regimenter beigesetzt ++ nach 1950 parkartige Umgestaltung ++ nur wenige Gräber von Persönlichkeiten erhalten ++ einige Mahnmahle von Karl Friedrich Schinkel (Carl Friedrich von Holtzendorff) ++ Eisendenkmäler ++ prominente Persönlichkeiten u. a. Friedrich Freiherr de la Motte Fouqué, Carl Andreas von Boguslawski, Otto August Rühle von Lilienstern, Ludwig Adolf Wilhelm von Lützow, Julius von Voß ++
Denkmalgeschützter Alter Jüdischer Friedhof (0,59 ha) ++ nach dem Judenkiewer Spandau der älteste belegte Begräbnisplatz der Jüdischen Gemeinde zu Berlin ++ nach 1671 eingerichtet ++ bis zur Schließung 1827 etwa 3.000 Gräber nachweisbar ++ Friedhof 1943 von der Gestapo zerstört ++ 1948 wieder an die jüdische Gemeinde übergeben ++ 1985 Skulptur „Jüdische Opfer des Faschismus“ von Will Lammert aufgestellt ++ 2008 Friedhof und Gedenkstätte offiziell wiedereröffnet, Epitaphien und Epithaphfragmente restauriert ++ bekanntestes Grab das des Philosophen Moses Mendelssohn ++ Moses Mendelssohn war Vorbild für die Figur des Nathan im Drama Nathan der Weise seines Freundes Gotthold Ephraim Lessing, Vater u. a. von Joseph Mendelssohn (Gründer des Bankhaus Mendelssohn), Abraham Mendelssohn Bartholdy (Vater von Fanny Hensel und ihres Bruders, Felix Mendelssohn Bartholdy) ++
Friedhof der Dorotheenstädtischen und Friedrichswerderschen Gemeinden ++ Fläche 17.000 Quadratmeter ++ 1762 angelegt, bis 1826 mehrmals vergrößert ++ Berliner Bildhauerkunst, besonders des 19. Jahrhunderts, Klassizismus, Christian Daniel Rauch ++ prominente Persönlichkeiten u. a. Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Johann Gottlieb Fichte, Heinrich Mann, Johannes R. Becher, Arnold Zweig, Anna Seghers, Heiner Müller, Friedrich August Stüler, Karl Friedrich Schinkel, John Heartfield, Johannes Rau ++ Ehrengrabstätte Bertolt Brecht und Helene Weigel ++ Familienmausoleum für den Architekten Friedrich Hitzig ++
Gartendenkmal ++ 1748 angelegt ++ war Teil des Invalidenhauses der preußischen Armee, von Friedrich II., 1747/48 errichtet ++ letzte Ruhestätte hoher Militärs der Befreiungskriege 1813/15 ++ Grabmal für General Gerhard von Scharnhorst, 1834 von Christian Daniel Rauch nach einem Entwurf Karl Friedrich Schinkels errichtet, Fries-Szenen aus dem Leben Scharnhorsts gestaltet von Friedrich Tieck ++ Entwicklung der Sepulkralkultur in Preußen sichtbar ++ spätbarocke Sarkophaggräber, Kommandantengräber ++ prominente Persönlichkeiten u. a. Job von Witzleben, Karl Friedrich Friesen, Heinrich Freiherr von Stein, Helmuth von Moltke d.J., Manfred von Richthofen ++
Vier Friedhöfe außerhalb der Berliner Zollmauer ++ Anfang des 18. Jahrhunderts angelegt ++ prominente Persönlichkeiten u. a. Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff, Antoine Pesne, Fanny Hensel, Felix Mendelssohn Bartholdy, Rahel Varnhagen von Ense, David Gilly, Henriette Herz, E. T. A. Hoffmann, Adelbert von Chamisso ++
1881 angelegt ++ als „Künstlerfriedhof“ bekannt ++ Christus-Figur aus Sandstein nach Bertel Thorvaldsen ++ Columbarium von 1916 ++ prominente Persönlichkeiten u. a. Ferruccio Busoni (Grabdenkmal von Georg Kolbe), Paul Zech, Johannes Hübner, Marlene Dietrich, Helmut Newton, Oskar Pastior ++
1945 angelegt ++ Berliner Prominentenfriedhof ++ 1958 gebaute Friedhofskapellenanlage (Architekten Ruegenberg und Möllendorff) ++ prominente Persönlichkeiten u. a. Willy Brandt, Günter Pfitzmann, Erwin Piscator, Ernst Reuter, Ulrich Schamoni, Hans Scharoun, Gustav „Bubi“ Scholz, Otto Suhr, Hildegard Knef ++
1887 errichtet ++ 1896 Kirche hinzu gebaut ++ Friedhof für alle Glaubensbekenntnisse ++ Symbol an der Friedhofsmauer: christliches Kreuz verbunden mit einem Davidstern ++ prominente Persönlichkeiten u. a. Hermann von Helmholtz, Oscar Huldschinsky, Franz Oppenheim, Philipp Reclam, Ferdinand Sauerbruch ++
Karte nachladen
Durch Aktivierung dieser Karte wird von der OpenStreetMap Foundation Ihre IP-Adresse gespeichert und Daten nach Großbritannien übertragen. Weitere Informationen zur Erhebung und Nutzung Ihrer Daten durch die OpenStreetMap Foundation erhalten Sie in den dortigen Hinweisen zum Datenschutz.