Die DDR Architektur war nicht nur Plattenbau und Architektur in Berlin. Über die Jahre wandelte sich die Baupolitik und folgte Trends der internationalen moderner Architektur. Heute sind einige der Prestigebauten, Kirchen, Funktionsgebäude und historische Restaurierungen denkmalgeschützt und sehr unterschiedliche Beispiele sozialistischer Architektur. Die Städte Dresden, Berlin und Rostock bieten einen Überblick städtebaulicher Entwicklungen. Die Tour zu Bauwerken, die für die Architektur der DDR als repräsentativ gelten können, beginnt südlich am Hotelensemble in der Prager Straße in Dresden und endet nördlich am Müther-Rettungsturm in Binz. *Architekturreisen*
Zeilenbauten in der Prager Straße ++ heute saniert und Hotels der Ibis-Kette (Bastei, Königstein, Lilienstein) ++
7. Oktober 1972 eröffnet ++ Gebäude mit rundem Grundriss ++ Architekten Manfred Fasold, Winfried Sziegoleit ++ 1018 Besucher fanden im Großem Festsaal Platz ++ Studiokino 132 Sitzplätze ++ einst Premierekino von Dresden ++ denkmalgeschützt ++ heute Neues Rundkino als 3D- und Multiplexkino ++
Multifunktionelles Veranstaltungsgebäude ++ Bauzeit 1966-1969 ++ sollte "Geistig-kulturelles Zentrum der Stadt und des Bezirkes Dresden" sein ++ Architekten Wolfgang Hänsch, Herbert Löschau, Heinz Zimmermann, Dieter Schölzel, Leopold Wiel ++ heute Konzert- und Kongresszentrum ++ großer Saal, Studiotheater ++ Konzerte, Shows, Musicals ++ Spielstätte der Dresdner Philharmonie ++
Anfang 1990 eröffnet ++ von Interhotel betrieben ++ Beispiel für postmodernes Bauen in der Spätphase der DDR ++ Verbindung zum historischen Erbe gesucht ++ Architekten Ottenberg, Wolfgang Levin ++ heute Hilton-Hotel ++
Opernhaus ++ 1838 bis 1841 errichtet ++ Architekt Gottfried Semper (Richard Wagner nahm Einfluss auf die ideale Theaterarchitektur) ++ neues königliches Hoftheater ++ der Rundbau in den Formen der italienischen Frührenaissance ++ zweiter und dritter Bau nach Zerstörungen ++ 1968–1976 Wiederaufbau ++ markiert eine Wende in der DDR-Architektur ++ Aufbau historischer Gebäude ++ Opernhaus der Sächsischen Staatsoper Dresden, die als Hof- und Staatsoper Sachsens eine lange geschichtliche Tradition hat ++ Konzertort der Sächsischen Staatskapelle ++ Uraufführungen von Richard Wagner (u. a. "Der Fliegende Holländer", 1843; "Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg", 1845) und Richard Strauss ++
Karl-Marx-Denkmal ++ Bronzekopf von Karl Marx ++ Höhe 7,10m, Gewicht 40 t ++ erinnert an die Zeit 1952-1990, als Chemnitz noch Karl-Marx-Stadt hieß ++ Bildhauer Lew Kerbel ++ 9. Oktober 1971 eingeweiht ++ Schriftzug an der Wand des hinter dem Monument „Proletarier aller Länder vereinigt euch!“ aus dem Kommunistischen Manifest (deutsch, englisch, französisch, russisch) ++
Komplex Stadthalle Chemnitz ++ 1974 als Mehrzweckhalle gebaut ++ Stadthalle Chemnitz Kultur- und Kongresszentrum GmbH ++ Klassik- und Rockkonzerte, Shows, Musicals, Messen, Kongresse, Tagungen, Bälle, Gala-Abende, TV-Produktionen ++ Großer Saal (1.828 Plätze), Kleinen Saal (560 Plätze) ++ Architekturkomplexes Stadthalle/Hotel Mercure ++ Architekt Rudolf Weißer ++ Kunstwerke: Fritz Cremers Plastik "Und sie bewegt sich doch! – Galilei", Gerd Jaeger "Würde, Schönheit und Stolz des Menschen im Sozialismus" (1974), Wieland Förster "Neeberger Torso" (1974), Wieland Förster "Wissenschaft als Produktivkraft" (Porphyr, 1974), Harald Stephan "Großer Akt" (Holz, 1979), Rainer-Maria Schubert: "3 Skulpturen-Verwicklungen, dreiteilige Skulptur (2001, Stahlgerüst, mit Faserbeton überzogen) ++ Jehmlich-Orgel von 1974 (eine der größten Profan-Orgeln) ++
Pavillon Rundbau ++ errichtet 1974 ++ Architekt Klaus Thiele ++ DDR-Architekturmoderne der frühen 1970er Jahre ++ multifunktionaler Veranstaltungspavillon ++ polygonale Formgebung, Rundumverglasung, abgespannte Dachkonstruktion ++ Theater-, Kino- und Ausstellungsort ++ später Café ++ 2009 geschlossen, Sanierung ++ seit 2012 ega arena (Restaurant, Veranstaltungsraum) ++
Erstes Gewandhaus 1498 errichtet ++ das Neue Gewandhaus wurde 1884 mit der 7. Sinfonie von Bruckner eingeweiht, 1943 zerstört ++ Nachfolgebau 1981 eröffnet ++ erster und einziger Neubau einer reinen Konzerthalle in der DDR ++ Architekten Rudolf Skoda, Eberhard Göschel, Volker Sieg, Winfried Sziegoleit ++ Gewandhaus seit 1781 Heimstätte des Gewandhausorchesters Leipzig ++ im Klinger Foyer Max Klingers Beethovenplastik ++ Deckengemälde "Gesang vom Leben" von Sighard Gille ++ im Foyer des Mendelssohn-Saals Standbild „Felix Mendelssohn Bartholdy“ von Jo Jastram ++ Mendelssohn führte das Gewandhausorchester zu internationaler Anerkennung ++ im Herbst 1989 öffnete Gewandhaus-Kapellmeister Kurt Masur das Haus als Diskussionsplattform für die politische Opposition der DDR ++ Richard Wagner dirigiert im Gewandhaus am 1. November 1862 die Uraufführung des Vorspiels zu den "Meistersingern" ++
Oper in Leipzig geht auf das Jahr 1693 zurück ++ drittältestes öffentliches Opernhaus Europas ++ 1960 Neubau nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg ++ spätklassizistische Formen des Vorgängerbaues wieder aufgenommen ++ größter, repräsentativster und modernster Theaterneubau der DDR ++ Architekt Kunz Nierade ++ Geschichte des Hauses ist mit großen Namen verbunden wie Georg Philipp Telemann, Heinrich Marschner, Albert Lortzing, Gustav Mahler, Arthur Nikisch ++ Körnertafel (Inschrift: An dieser Stelle - dem früheren Schneckenberg - weilte Theodor Körner am 24. im Ostermond 1813 und schrieb sein berühmtes Lied "Das ist Lützow's wilde verwegene Jagd") ++
1952 bis 1955 gebaut ++ 135.000 qm Gelände ++ Studios des DDR-Rundfunks ++ Architekt Franz Ehrlich ++ Studiogebäude mit einzigartiger Akustik ++ Innenausstattung durch die Deutschen Werkstätten Hellerau ++ denkmalgeschützter Komplex ++ heute Medienzentrum ++ Führungen möglich ++
Bei der Hotel-Übernachtung eine Zeitreise zurück ins Ost-Berlin der 70er und 80er Jahre ++ originale DDR-Platten-Architektur mit ostdeutscher Raumgestaltung ++ inmitten von Möbelklassikern wie Schrankwand „Karat“ und Multifunktionstisch ++ typisches DDR-Wohngebiet, das im staatlichen Wohnungsbauprogramm entstanden ist ++
Geprägt durch Wohnblöcke aus den 1950er-Jahren im Stil des sozialistischen Klassizismus ("Zuckerbäckerstil") ++ Zitate antiker Einzelformen, dorische, ionische Säulen, Ziergiebel mit Architrav und Fries ++ Architekten Egon Hartmann, Richard Paulick, Hanns Hopp, Karl Souradny, Kurt Leucht, Alexander W. Wlassow, Sergej I. Tschernyschew ++ ursprünglich Große Frankfurter Straße ++ 1949 in Stalinallee umbenannt ++ am 17. Juni 1953 demonstrierten Arbeiter auf den Großbaustellen der damaligen Stalinallee mit Streiks gegen die allgemeine Erhöhung der Arbeitsnormen ++ 1961 in Karl-Marx-Allee umbenannt ++ Drehort „Good by, Lenin“ Film von Wolfgang Becker (2003) mit Katrin Saß ++
1961-1964 gebaut ++ Architekten Josef Kaiser ++ Architektur bringt radikale Reduktion und unbedingte Transparenz ++ damals absolut progressiv ++ deutscher Marmor, Schiefer, eloxierte Aluminiumrahmen ++ über 60 Architekten, Ingenieure und Innendesigner beschäftigt ++ heute Eventrestaurant ++ "Heimat für Veranstaltungen im progressiven Markenkontext und Tagungsstätte für anspruchsvolle Vordenker" ++
Großraumkino ++ 1963 eröffnet ++ Stahlbetonskelettbau geplant, mit hellem Sandstein verkleidet ++ zur Straße hin offener Bereich mit großer Glasfläche ++ Reliefs von Waldemar Grzimek, Hubert Schiefelbein, Karl-Heinz Schamal ++ Architekten Josef Kaiser, Heinz Aust ++ 600 Besucher fassender Kinosaal ++ einst DDR-Premieren-Kino ++
1962 bis 1964 erbaut ++ erstes Hochhaus am Alexanderplatz ++ Architekt Hermann Henselmann ++ 12-geschossiges Hochhaus in Kastenform ++ typische Lösung für die Wolkenkratzer-Architektur der Nachkriegsmoderne ++ Stahlskelettbauweise ++ Glas-Aluminium-Vorhangfassade ++ umlaufender Fries von Walter Womacka in Anlehnung an mexikanische Wandbilder entworfen ++ gesamter Gebäudekomplex steht unter Denkmalschutz ++
Mit 368 Metern das höchste Bauwerk Deutschlands und das vierthöchste nicht abgespannte Bauwerk Europas ++ Architektur geht auf eine Idee von Hermann Henselmann und Jörg Streitparth zurück ++ 1969 fertig gestellt ++ Drehort „Der Zimmerspringbrunnen“ Film von Peter Timm (2001) mit Götz Schubert ++
1962 bis 1964 errichtet ++ erster Ausdruck der stilistischen Sachlichkeit in der DDR-Baukunst der 1960er-Jahre ++ Architekten Roland Korn, Hans Erich Bogatzky ++ Grundstein für die Ost-Moderne ++ in die Fassade integriert das ehemalige Portal IV des Berliner Stadtschlosses, von dessen Balkon aus Karl Liebknecht am 9. November 1918 die „sozialistische Republik“ ausgerufen hatte ++ Sitz des DDR Staatsrates ++ heute Managerhochschule European School of Management and Technology (ESMT) ++ das Gebäude steht unter Denkmalschutz einschließlich Glasbild von Walter Womacka ++
1894 bis 1905 in Anlehnung an die italienische Hochrenaissance und den Barock errichtet ++ Architekt Julius Raschdorff ++ in der Gruft zahlreiche Mitglieder des Hauses Hohenzollern ++ 1975 bis 1993 restauriert ++ Beispiel für die veränderte Architekturpolitik der DDR bei sakralen Gebäuden ++ Oberpfarr- und Domkirche zu Berlin ++ Relief Luther auf dem Wormser Reichstag, Relief mit Martin Luther, Johannes Bugenhagen u. a., Standbilder der Reformatoren Luther, Melanchthon, Zwingli und Calvin ++
Neorenaissancebau ++ 1883 bis 1884 entstanden ++ mit 185 Zimmern ++ mit Läden im Erdgeschoss ++ in der DDR-Zeit hauptsächlich für internationale Gäste ++ heute Westin Grand Hotel ++
Die größte Theaterbühne der Welt ++ 1984 neu eröffneter Show-Palast an der Friedrichstraße ++ als Ersatz für den 1980 wegen seiner Baufälligkeit geschlossenen „Alten Friedrichstadtpalast“, das frühere Große Schauspielhaus, gebaut ++ DDR-Theaterarchitektur ++ Betonbau auf rechteckigem Grundriss ++ strukturierte Fassade mit Rundbogenformen ++ Innenausstattung am alten Palast orientiert ++ Reliefs der Bildhauerin Emilia N. Bayer ++ 1.895 Plätze, 2.854 m² bespielbarer Gesamtfläche ++ Revuetheater mit eigener Ballettcompagnie, Palastorchester, Kinder-und Jugendensemble ++
Haus der Kultur und Bildung (HKB) ++ Gebäudekomplex als kulturelles Veranstaltungszentrum ++ Architektin Iris Grund ++ eingeweiht 1965 ++ Stahlbetonskelettbau ++ vier Flügel unterschiedlicher Kubatur um einen Innenhof ++ Foyer und Ausstellungshalle ++ bedeutendes Zeugnis der Architektur der 1960er Jahre in der DDR ++ 56 m hohes Turmhochhaus an der Südseite des Komplexes ++ 2014 Sanierung und Umbau zum Medien- und Verwaltungszentrum ++
Katholische Kirche ++ 1971 errichtet ++ Hyparschalenkonstruktion ++ Architekt Ulrich Müther ++ eine der wenigen neuen Sakralbauten in der DDR ++ Vorgängerbau wegen städtebaulicher Veränderung abgerissen ++ seit 2011 unter Denkmalschutz ++
Notkirche nach dem Krieg ++ 1949 errichtet ++ Holzkonstruktion und Klosterformatsteine gemauert ++ Architekt Otto Bartning ++ bekannte Kantorei ++ Gründer Kirchenmusikdirektor Hartwig Eschenburg ++ Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde St. Johannis ++
Erster und einziger Neunbau eines Kunstmuseums in der DDR (1969) ++ Architekt Hans Fleischhauer ++ zeitgenössische Kunst und Klassiker der Moderne aus dem Ostseeraum und dem Nordosten Deutschlands ++ Sammlung mit ca. 6000 Grafiken, 560 Gemälden und 200 Skulpturen aus Mecklenburg-Vorpommern und Ostdeutschland ++
Messehalle ++ 1960 errichtet ++ Architekten Erich Kaufmann, Ulrich Müther ++ zwei 20 x 20 Meter überdachende, gegeneinander versetzte sieben Zentimeter dicke Hyperschalen ++ heute Autohaus ++
1968 fertiggestelltes Seerestaurant Teepott in Warnemünde ++ Beispiel für die Hyparschalenarchitektur der 1960er Jahre ++ Dach ist eine hyperbolische Paraboloidschale ++ Architekten Erich Kaufmann, Hans Fleischhauer, Ulrich Müther ++ zwei Restaurants ++ ständige Ausstellung des Weltenbummlers Reinhold Kasten ++
Hyparschalenkonstruktionen ++ errichtet 1982, saniert 2004 ++ Architekt Ulrich Müther ++ seit 2006 Außenstandort des Binzer Standesamtes ++ Ausstellung zum Lebenswerk Müthers als Baumeister (nach vorheriger Anmeldung zubesichtigen) ++ Standort am Strandzugang 6 ++
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