Die reiche Theatertradition Berlins spiegelt sich auch in der Theaterarchitektur wider. Die Stadt bietet ein ganzes historisches Panorama von Architekturhandschriften. Man findet Bauten von Klassizismus, Neobrarock, Jugendstil, Art Déco, Neue Sachlichkeit, Moderne und Nachkriegsmoderne verbunden mit Namen wie Karl Friedrich Schinkel, Eduard Titz, Heinrich Seeling, Oskar Kaufmann, Hans Richter, Erich Mendelsohn, Fritz Bornemann, Kunz Nierade und Max Littmann. Die Tour zu den architektonisch bedeutendsten Theaterbauten in Berlin beginnt westlich an der Deutschen Oper in Charlottenburg und endet östlich an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. *Architekturrreise*
Denkmalgeschützer Theaterbau der Nachkriegsmoderne ++ 1961 errichtet ++ Architekt Fritz Bornemann ++ Vorgängerbau 1945 zerstört ++ Gründungsjahr 1912 in Charlottenburg ++ zweitgrößtes deutsches Opernhaus ++ 1.954 Sitzplätze ++ Repertoire 19. Jahrhundert (Richard Strauss, Richard Wagner, Giacomo Puccini, Giuseppe Verdi), Wiederentdeckungen des 20. Jahrhunderts ++ Studiobühne ++ besondere Schwerpunkte Wagners "Der Ring des Nibelungen" in der Inszenierung von Götz Friedrich, Werk von Hans Werner Henze, Pflege des Repertoires von Leoš Janá?ek ++
1906 erbaut ++ Architekt Max Littmann ++ 1938 Umbau von Paul Baumgarten im Stil der Neuen Sachlichkeit ++ 1943 zerstört ++ 1951 neu errichtet (Architekten Heinz Völker, Rolf Grosse) ++ Intendanten u. a. Heinrich George, Boleslaw Barlog, Hans Lietzau, Heribert Sasse ++ Regisseure u. a. Gustaf Gründgens, Samuel Beckett, Fritz Kortner, George Tabori, Hans Neuenfels, Peter Zadek ++ Uraufführungen u. a. Samuel Beckett "Warten auf Godot" (1953), Peter Weiss: "Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats" (1964) ++ 1993 geschlossen ++ seit 2010 Ersatzspielstätte für die Staatsoper Unter den Linden ++
Denkmalgeschütztes Haus ++ einziges vollständig erhaltenes Art-Déco-Theater Europas ++ Architekt Oskar Kaufmann ++ zweigeschossiger Vorbau mit rundbogigen Fenstern (blaue Verglasung von Hella Santarossa), expressionistische Formenvielfalt innen, Intarsien von César Klein, im Balkonbereich Szenen der Commedia dell’arte ++ vor dem Theater Entenbrunnen von August Gaul (1911) ++ 1922 eröffnet Theodor mit Gotthold Ephraim Lessings Stück Miss Sara Sampson ++ bekannte Schauspieler u. a. Olga Tschechowa, Helene Weigel, Tilla Durieux, Käte Jaenicke, Curt Goetz, O. E. Hasse, Otto Sander, Erik S. Klein, Regina Lemnitz ++
Ehemals größtes Kino Berlins ++ 1928 errichtet ++ markanter Rundbau des WOGA-Komplexes im Stil der Neuen Sachlichkeit ++ Architekt Erich Mendelsohn ++ 1981 zum multifunktionalen Theater umgebaut ++ Schaubühne 1962 gründetet von Jürgen Schitthelm ++ Regisseure u. a. Thomas Ostermeier, Sasha Waltz, Luc Bondy, Robert Wilson, Peter Stein ++ Schauspieler u. a. Bruno Ganz, Jutta Lampe, Otto Sander, Peter Simonischek, Uwe Kockisch, Ulrich Mühe, Josef Bierbichler ++ zeitgenössische Dramatik ++
1921 eröffnet in den ehemaligen Räumen der "Berliner Sezession" ++ Umbau zum Theater ++ Architekt Oskar Kaufmann ++ 1927 hauptsächlich Revuen ++ 1931 von Max Reinhardt übernommen ++ Berliner Erstaufführung der Oper „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ von Bertolt Brecht und Kurt Weill ++ 1949-1963 Spielstätte "Freie Volksbühne" ++ 1963 inszenierte Piscator die Uraufführung von Rolf Hochhuths "Der Stellvertreter" ++ heute zeitgenössisches Theater ++ Schauspieler u. a. Inge Meysel, Georg Thomalla, Nora von Collande, Harald Juhnke, Günter Pfitzmann, Gisela Uhlen, Michael Degen, Ulrich Wildgruber, Walter Plathe, Johannes Heesters, Georg Preuße, Witta Pohl, Katja Riemann, Otto Sander, Jasmin Tabatabai, Jochen Busse ++
Haus unter Denkmalschutz ++ 1963 als Theater der Freien Volksbühne eröffnet ++ Architekt Fritz Bornemann ++ Saal 1.000 Plätze ++ Nutzung durch die Berliner Festspiele ++ Festival- und Veranstaltungsort für alle künstlerischen Bereiche ++ u. a. MaerzMusik, Theatertreffen, Theatertreffen der Jugend, musikfest berlin, internationales literaturfestival berlin (ilb), JazzFest Berlin, spielzeit’europa, Treffen Junger Autoren, Treffen Junge Musik-Szene, Berliner Lektionen ++
Ehemaliges Theater am Nollendorfplatz ++ 1906 als Neues Schauspielhaus mit Theatersaal und Konzertsaal errichtet ++ Architekten Boswau & Knauer ++ Bau der beginnenden Moderne, ausklingender Jugendstil, barocke Elemente ++ Türme, Figurenschmuck ++ 1927/1928 Piscator-Bühne ++ in der Nachkriegszeit Kino, Diskothek, Tanzclub Goya ++ heute Vermietobjekt ++
1908 im Jugendstil als Privattheater erbaut ++ Architekt Oskar Kaufmann ++ von Eugen Robert gegründet ++ 1920er Jahre mit Hans Albers, Fritz Kortner, Paul Hörbiger, Curt Bois, Erwin Piscator ++ amerikanische Dramatiker in der Nachkriegszeit ++ 1960er Jahre Volkstheater mit Harald Juhnke, Inge Meysel, Klaus Schwarzkopf ++ seit 1989 Bühne des zeitgenössischen Theaters ++ seit 2003 fusioniert mit dem Theater am Halleschen Ufer und dem Theater am Ufer zum Theater Hebbel am Ufer (HAU) ++ eine der drei Spielstätten ++
1818–1821 als "Königliches Schauspielhaus" errichtet ++ Meisterwerk klassizistischer Architektur ++ Architekt Karl Friedrich Schinkel ++ mit Goethes "Iphigenie auf Tauris" eingeweiht ++ Carl Maria von Weber dirigierte hier 1821 die Uraufführung seiner Oper „Der Freischütz“ (im Beisein des 12-jährigen Felix Mendelssohn Bartholdy), 1826 Berliner Erstaufführung von Beethovens 9. Sinfonie, 1876 Uraufführungen von Kleists „Penthesilea“ ++ Lieblingstheater von E.T.A. Hoffmanns (Uraufführung Oper "Undine" (Friedrich de la Motte Fouqué) 1816 im Vorgängerbau) ++ 1848 tagte hier die Preußische Nationalversammlung von September an für mehrere Wochen (Scheitern der Revolution) ++ 1919-1945 Preußisches Staatstheater ++ nach Zerstörung im Zweiten Weltkrieg 1984 rekonstruiert ++ Büste von Carl Philipp Emanuel Bach ++ seit 1994 Konzerthaus Berlin ++ vier Spielstätten Großer Saal, Kleiner Saal, Werner-Otto-Saal, Musikclub ++ Sitz des Konzerthausorchester Berlin (vormals Berliner Sinfonie-Orchester) mit rund 100 Konzerten pro Saison ++ Jehmlichorgel im Großen Saal (eine der bedeutendsten Orgeln Deutschlands) ++ Führungen und Rundgänge möglich ++
1966 Umbau des Hauses von 1892 ++ Architekt Kunz Nierade ++ 1190 Sitzplätze ++ Oper 1947 durch Walter Felsenstein gegründet ++ Tradition der französischen Opéra comique, modernes Musiktheaters ++ zeitgenössische Regiehandschriften ++
Kleinstes Berliner Stadttheater mit 440 Plätzen ++ klassizistisches Gebäude der Chorvereinigung der Sing-Akademie zu Berlin ++ ältester Konzertsaalbau Berlins, 1827 eröffnet ++ nach Plänen Karl Friedrich Schinkels erbaut ++ 1848 Tagungsort der Konstituierenden Preußischen Nationalversammlung ++ 1829 dirigierte hier Felix Mendelssohn Bartholdy die Wiederaufführung der "Matthäuspassion" von Johann Sebastian Bach ++ als Theater 1952 eröffnet und dem "sozialistischem Realismus" verpflichtet ++ heute Ensemble- und Autorentheater ++
Theater am Schiffbauerdamm ++ Neobarocker Bau (1892) ++ Architekt Heinrich Seeling ++ eines der prächtigsten Theater Deutschlands ++ seit 1954 Spielstätte des von Bertolt Brecht 1949 begründeten Berliner Ensembles ++ Erwin Strittmatter arbeitete am Theater als Assistent von Brecht ++ Brecht-Denkmal von Fritz Cremer vor dem Theater ++
Große Theatertradition ++ 1850 als Friedrich-Wilhelmstädtisches Theater eröffnet ++ Klassizistischer Theaterbau ++ 1850 errichtet ++ Architekt Eduard Titz ++ 1905-1932 von Max Reinhard geleitet, Gustaf Gründgens 1928-1933 Regisseur, 1946–1963 Wolfgang Langhoff Intendant ++ heute Sprechbühne als Regiebetrieb ++ Großes Haus (600 Plätze) und Kammerspiele (230 Plätze, 1906 von Max Reinhardt eingerichtet) klassisches Repertoire und zeitgenössische Dramatik, Box im Foyer der Kammerspiele (80 Plätze) neue Texte ++ Schauspieler u. a. Nina Hoss, Corinna Harfouch, Ulrich Matthes ++
Die größte Theaterbühne der Welt ++ 1984 neu eröffneter Show-Palast an der Friedrichstraße ++ als Ersatz für den 1980 wegen seiner Baufälligkeit geschlossenen „Alten Friedrichstadtpalast“, das frühere Große Schauspielhaus, gebaut ++ DDR-Theaterarchitektur ++ Betonbau auf rechteckigem Grundriss ++ strukturierte Fassade mit Rundbogenformen ++ Innenausstattung am alten Palast orientiert ++ Reliefs der Bildhauerin Emilia N. Bayer ++ 1.895 Plätze, 2.854 m² bespielbarer Gesamtfläche ++ Revuetheater mit eigener Ballettcompagnie, Palastorchester, Kinder-und Jugendensemble ++
1890 vom Verein "Freie Volksbühne" gegründet ++ Gebäude 1914 im Stil der Moderne errichtet, Wiederaufbau 1954 ++ Architekten Oskar Kaufmann, Hans Richter ++ Intendanten: 1918 Max Reinhardt, 1974 Benno Besson, 1990 Frank Castorf ++ Erwin Piscator begründete die Tradition modernen politischen Theaters ++ heute Inszenierungen von Frank Castorf, Christoph Marthaler, Christoph Schlingensief, René Pollesch ++ Schauspieler u. a. Henry Hübchen, Corinna Harfouch, Kathrin Angerer, Martin Wuttke, Ursula Karusseit, Klaus Mertens ++
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