Oberhausen ist städtebaulich bemerkenswert, weil die Stadt auf dem Reißbrett nach Bedürfnissen der Industrieansiedlung mit dem Bahnhof als Zentrum entstanden ist. Die Entwicklung der Industriestadt und der Strukturwandel am Ende des 20. Jahrhunderts lässt sich heute an der Architektur markanter Bauten nachvollziehen. Insgesamt ergibt sich ein Panorama von der mittelalterlichen Burg bis zum postmodernen Einkaufstempel. Wobei der Baubestand der Klassischen Moderne einen besonderen Stellenwert besitzt. Die Tour zu exemplarischen Beispielen der Architektur und Architekturentwicklung in Oberhausen beginnt nordwestlich am Kastell Holten und endet südwestlich an der Pauluskirche. *Architekturreisen*
Holtener Burg, ehemalige Wasserburg ++ 1307 als Grenzwehranlage errichtet ++ Bauherr Grafen Engelbert II. von der Mark ++ wiedererrichteter Ostflügel der ehemaligen Hauptburg erhalten (Renaissance, 16. Jahrhundert) ++ heute Versammlungs- und Übungsstätte der Schützengilde ++
Bau der Neo-Renaissance ++ errichtet 1888 als Bürgermeisterei Sterkrade, Holten und Buschhausen ++ altes Sterkrader Rathaus ++
Arbeitersiedlung der späteren Gutehoffnungshütte (GHH) ++ 1846 von der Hüttengewerkschaft Jacobi, Haniel und Huyssen gegründet ++ älteste Siedlung aus der Zeit der Industrialisierung im Ruhrgebiet ++ 39 erhaltene denkmalgeschützte Häuser ++ Fläche 7 ha ++ zweigeschossige und anderthalbgeschossige Doppelhäuser verschiedener Stilformen ++ um 1900 lebten hier in 51 Häusern bis zu 1200 Hütten- und Bergarbeiter mit ihren Familien ++ 1970 wehrten sich die Bewohner gegen den Abriss ++
Einstige Wasserburg ++ spätgotischer Profanbau, Renaissance-Elemente ++ erbaut im 13. Jahrhundert ++ ältester spätgotischer Profanbau Deutschlands ++ barockes zweiflügelige Haupthaus ++ Veranstaltungslocation ++ Ausstellungen, Mittelaltermarkt, Ritterspiele, Jazzfest, Klassik-Konzerte ++ Hochzeitsschloss (Trausaal, standesamtliche Trauung) ++
Musicaltheater ++ erbaut 1999 ++ Form einer Arena, Dach ist einem Drachenkopf nachempfunden ++ 1.830 Sitzplätze ++ entworfen für das Musical Tabaluga & Lilli von Peter Maffay (1999-2001) ++ 2005 von Stage Entertainment übernommen ++ Spielstätte für die Musicals von Stage Entertainment ++
Einkaufszentrum ++ Herzstück der Neuen Mitte ++ erbaut auf einer Industriebrache ++ Verbindung von traditioneller Industriearchitektur und postmoderner Architektur, Mix der Stile und Bauformen ++ 70.000 qm Verkaufsfläche, 200 Einzelhandelsgeschäfte auf zwei Ebenen ++ 23 Millionen Besucher im Jahr ++ Erweiterung ab 2011 ++
1929 als Gas-Zwischenspeicher erbaut ++ Europas größter Scheibengasbehälter ++ 117 hoch ++ 1988 stillgelegt ++ 1993/94 zur Ausstellungshalle umgebaut ++ Ausstellungen, Theater, Musik ++ temporäre Lichtinstallationen ++ Wahrzeichen Oberhausens ++
Klassizistische Schlossanlage ++ 1818 erbaut, 1945 zerstört, 1959 neu errichtet ++ Architekt August Reinking ++ Bauherr Maximilian Friedrich von Westerholt-Gysenberg ++ 29 ha Schlosspark "Kaisergarten" (Bauerngarten und ein Schaugarten) ++ Ludwig Galerie ++ Brücke "Slinky Springs to fame" (2011) als eine begehbare Skulptur (farbiges, gewundenes und geschwungenes Band, spiralförmig umwickelt mit Bändern, nachts illuminiert) ++ Schloss seit 1998 Ludwig Galerie ++ 500 Werke internationaler Kunst, Populäre Galerie (Illustrationen, Plakatkunst, Karikaturen, Comics, Fotografien), Landmarkengalerie zum Strukturwandel des Ruhrgebiets ++ wechselnde Ausstellungen ++ Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus, Standesamt, Konzerte, Theateraufführungen, Lesungen ++
Klassizistischer Seitenflügel des Schlosses Oberhausen ++ Gedenkhalle begründet 1962 ++ erste westdeutsche Gedenkstätte zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus ++ Dauerausstellung „Oberhausen im Nationalsozialismus“ ++ Themenschwerpunkte Oberhausen im Nationalsozialismus, Zwangsarbeit im Nationalsozialismus, Gedenken und Erinnern in Oberhausen nach 1945 ++ Fotos, Dokumente, Exponate, Interviewstationen Zeitzeugenberichten ++ zeithistorische Ausstellungen ++ Bildungsarbeit, Museumspädagogik ++
Werksgasthaus des Großkonzerns GHH im historisierenden Stil von 1913 ++ Architekt Carl Weigle ++ als Gegenstück zu Schloss Oberhausen gedacht ++ Verwendung barocker Stilelemente ++ heute Technologiezentrum Umweltschutz ++
Ehemaliger Wasserturm der GHH ++ 1897 erbaut ++ Symbol der modernen Wasserversorgung ++ deckte Wasserbedarf von Produktionsanlagen und Gebäude der GHH, Wohnhäuser der Umgebung ++ Bauart Intze (Wasserbauingenieur Otto Intze) ++ Behälterboden als Verbindung von Kegel- und Kugelform ++ Höhe 50 m, Fassungsvermögen 1.000 cm ++ historisierender Turmschaft aus Backstein ++ heute Büro und Wohnung ++
Backsteinbau aus den 1930er Jahren (Unterrichtstrakt) ++ Neubau das Institut zur Erlangung der Hochschulreife ++ Fertigstellung 1958 ++ Architekt Oswald Ungers ++ Wohnräume, Gemeinschaftsräume, Aula, Mensa, Tages- und Diskussionsräume ++ Studentenwohnhäuser um einen Wohnhof angeordnet, wie der Bestandsbau aus rotem Klinkerstein, gestaffelte Baukörper, zweigeschossige Pavillons, flach geneigte Dächer, über Eck gesetzte Fenster ++ seit 2000 Institut zum staatlichen Weiterbildungskolleg Niederrhein-Kolleg ++
Bau des Backsteinexpressionismus, Neues Bauen ++ errichtet 1930 ++ Architekt Ludwig Freitag ++ Komposition aus verschiedenen Baukörpern ++ heller Naturstein, dunkler Klinker ++ Arkadengänge, hohen Fenster, breiter Balkon des Ratssitzungssaals ++ Muschelkalkfiguren von Adam Antes ++ einer der wenigen noch aktiven Paternosteraufzüge ++ Sitz von Rat und Verwaltung ++
Direktorenvilla der Zeche Concordia ++ erbaut 1897, 1985 modernisiert ++ Bauherr Concordia-Bergbau-AG für ihren Direktor Wilhelm Liebrich ++ zweigeschossiges Haus in gelbem Backstein, rote Sandsteindetails, 1903 große Terrasse auf der Gartenseite ++ Historismus, nordische Spätrenaissance ++ öffentlicher „Königshütter Park“ ++ 1953-1975 die Hauptstelle der Stadtbücherei ++ heute Sitz der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen ++
Ehemaliges Jugendstilbad ++ Kulturschock Veranstaltungsbüro ++ Eventlocation seit September 1999 ++ Kabarett, Kleinkunst ++ Heimspielstätte der Missfits ++ Tagungen, Festivals ++
Personenbahnhof ++ erbaut 1934 ++ Bahnhofsgebäude im Stil der Klassischen Moderne ++ funktional-sachliche Architektur der späten 20er Jahre ++ denkmalgerecht wieder hergestelltes Empfangsgebäude mit Eingangshalle ++ angeregt vom Stuttgarter Hauptbahnhof von Paul Bonatz ++ stillgelegter Bahnsteig im Hauptbahnhof Oberhausen seit 1996 Museumsbahnsteig des LVR-Industriemuseums ++ künstlerisches Gesamtkonzept der Ateliers Stark, Berlin ++ Kunstobjekte, Installationen mit industriegeschichtlichen Bezug ++
Ehemaliges Warenhaus Leonhard Tietz AG (bis 1961) ++ 1928 errichtet Ruhrwachthaus (teilweise bis 1967 als Verlag, Redaktion und Druckerei der lokalen Zeitung Ruhrwacht genutzt) ++ Architekt Otto Scheib ++ bedeutender Bau des Backstein-Expressionismus ++ erinnert an das Chilehaus in Hamburg ++ seit 1978 städtisches Eigentum, seit 2011 Haus der Erwachsenenbildung (Volkshochschule, Stadtbücherei) ++
Ehemaliges Hauptlagerhaus der Gutehoffnungshütte ++ erbaut 1925 ++ Architekt Peter Behrens ++ Industriedenkmal ++ seit 1998 im Besitz des Landschaftsverbandes Rheinland ++ zentrales Depot des Rheinisches Industriemuseums ++ nicht gezeigte Gegenstände der Sammlung des Industriemuseums ++ Führungen Voranmeldung ++
Evangelische Kirche ++ erbaut 1906 ++ Architekt Heinrich Behrens ++ Kirchengebäude mit integrierten Gemeinderäume ++ gründerzeitlichen Industriearchitektur und Formen des Neobarocks ++ Evangelische Emmaus-Kirchengemeinde Bereich Lirich ++
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