In der Gründerzeit des Ruhrgebiets entstanden Schlossbauten und Villen im Stil des Historismus, deren Bauherrn oft Unternehmer der schnell wachsenden Industriebranchen waren. Von der Neogotik bis zum Jugendstil präsentieren die restaurierten Gebäude exemplarische Beispiele der Architektur ihrer Zeit. Die Tour zu Schlössern und Villen des Historismus im Ruhrgebiet beginnt östlich Schloss Heessen in Hamm und endet westlich an der Villa Concordia in Oberhausen. *Architekturreisen*
Neugotisches Wasserschloss ++ gotische Burg von 1437, Veränderungen in Barock und Klassizismus ++ neogotischer Umbau 1908 nach Vorlagen des 16. Jahrhunderts ++ Architekten Alfred Hensen, Sidney Tugwell ++ mehrflügeliges Herrenhaus, neogotische Kapelle, Vorburg, Torhaus, Wirtschaftsgebäude mit Staffelgiebeln, achteckiges Gartenhaus ++ englischer Park mit Bosquette ++ seit 1957 Tagesgymnasium ++ Annette von Droste-Hülshoff war hier um 1825 oft Gast von Carl von Boeselager und Adolfine von Wolff-Metternich ++ Drehort "Die Wilden Hühner und das Leben" Film von Vivian Naefe (D 2009) mit Veronica Ferres ++
Wilhelminischer Schlossbau ++ dreigeschossiger Putzbau der Neogotik ++ 1875 errichtet ++ Architekt Fritz Weber ++ achteckige Türme ++ heute Wohnhaus, Büro ++ städtisches Museum seit 1937 im Wirtschaftsgebäude (Wohnkultur, Keramik, Steinzeug, gusseiserne Erzeugnisse, landwirtschaftliche Haus- und Arbeitsgeräte, Puppen, Spielzeug) ++ Landschaftspark mit seltenen Baumarten ++
Früheres Hofgut ++ 1915 erweitert und neu gestaltet ++ Bauherr Erich Friedrich Wilhelm Heinrich Schulte-Witten ++ Architekten Gröpler, Feldmann, Müller ++ neues Dachgeschoss, verschieden gestaltete Seitenflügel, zur U-Form erweitert, Turm mit achteckigem Aufsatz (Barockhaube) ++ Neugestaltung der Repräsentationsräume in großem Umfang erhalten (Vestibül, Halle mit Kamin, Saal, Speisezimmer, originales Badezimmer) ++ seit 2010 Kinder- und Jugendliteraturzentrum NRW, Stadtteilbibliothek ++ Hochzeitsschloss ++
Ehemalige Villa von Karl Ernst Osthaus ++ erbaut 1908 ++ Architekt und Innenarchitekt Henry van de Velde ++ Grundriss der Form eines Doppelhakens + erhaltene Innenausstattung als Gesamtkunstwerk des Jugendstils ++ Jugendstilgarten, Entwurf: Leberecht Migge ++ Außenstelle des Osthaus Museums Hagen ++ Ausstellung mit Kunsthandwerk von Henry van de Velde, Silberarbeiten und Entwürfe von J.L.M. Lauweriks und der Hagener Silberschmiede, Dokumentation des „Deutschen Museums für Kunst in Handel und Gewerbe“ ++ wechselnde Sonderausstellungen ++
Neugotische Unternehmervilla, Tudorgotik ++ erbaut 1878 ++ Bauherr Waggonfabrikant Caspar Diedrich Killing ++ zweigeschossiger Bau, quadratischer Grundriss, hoher Sockel, schwach vorspringender Risaliten mit drei Fensterachsen, polygonale Vorbau, Turm, Zinnenkranz, Ecktürmchen ++ Fassade gelber Sandstein ++ heute Nutzung durch ein Architekturbüro ++ Kunstschule Haus Ruhreck (künstlerische Schulungskurse, Ausstellungen, Lesungen) ++
Neugotische Wasserburg ++ mittelalterliche Burg, Umbau Mitte des 19. Jahrhunderts ++ Museum für Ur- und Frühgeschichte (paläontologische und archäologische Sammlungen) ++ Restaurant ++ Konzerte, Seminare, Veranstaltungslocation ++
Gründerzeit-Doppelvilla Marckhoff-Rosenstein ++ erbaut 1900 ++ im Stil des Historismus der alten Pariser Oper nachempfunden ++ Museum seit 1960 ++ Neubau 1983 ++ Architekten Bo und Wohlert ++ Sammlung Kunst 20. Jahrhundert ++ osteuropäische Positionen nach 1945, konstruktivistische, suprematistische, konkrete Tendenzen, Bauhaus, Prager Kubismus, realistische, surrealistische Strömungen, COBRA, Informel, Tachsimus, Kunst aus Mexiko, Chile, Israel, Korea, China ++ Wechselausstellungen ++ Künstler u. a. Francis Bacon, Roberto Matta, Willi Baumeisters, Henry Moores, Cy Twomblys, Künstler der Region Bochum ++
Villa des Historismus (Klassizismus, Barock) in Gelsenkirchen-Rotthausen ++ 1892 errichtet ++ ehemalige Villa des Direktors der Dahlbusch Bergwerksgesellschaft ++ rechteckiger, zweigeschossiger Putzbau, polygonaler Vorbau, Wintergarten ++ heute Sozialwohnungen (1989 die Auszeichnung "Vorbildliches Bauwerk im Lande Nordrhein-Westfalen") ++ im Hof die originale Remise aus Fachwerk ++
Denkmalgeschütze Villa im Stadtteil Elberfeld ++ Vorderhaus von August Freiherr von der Heydt um1880 erworben ++ 1885 im Gründerzeitstil als Sommerhaus ausgebaut ++ 1907 Jugendstilanbau (Eklektizismus, bäuerliche Motive) ++ um 1900 beliebte Ausflugsrestauration ++ Gäste in der Villa u. a. Friedrich von Schennis, Rainer Maria Rilke (Karl von der Heydt war Rilkes Mäzen) ++ 1924 an die Stadt Elberfeld verkauft ++ 1978 offene Druck-Werkstatt für Radierung und Lithographie (Kunst- und Kommunikationszentrum) ++ ab 1988 im Besitz von R.M.E. Streuf ++
Gründerzeitvilla ++ von 1873 bis 1945 Wohnsitz und Repräsentationsort der Industriellenfamilie Krupp und des Unternehmens ++ beherbergt heute die Kulturstiftung Ruhr ++ Kunstausstellungen ++ Ausstellungen über die Geschichte der Familie und des Unternehmens Krupp ++ Wohnräume als herausragendes Beispiel der Wohnkultur des Historismus ++ 28 ha Park ++ 1869 angelegt ++ ornamental gestalteter Terrassengarten mit Figuren und Vasenschmuck ++ Rasenflächen, exotische Gehölze ++
Direktorenvilla der Zeche Concordia ++ erbaut 1897, 1985 modernisiert ++ Bauherr Concordia-Bergbau-AG für ihren Direktor Wilhelm Liebrich ++ zweigeschossiges Haus in gelbem Backstein, rote Sandsteindetails, 1903 große Terrasse auf der Gartenseite ++ Historismus, nordische Spätrenaissance ++ öffentlicher „Königshütter Park“ ++ 1953-1975 die Hauptstelle der Stadtbücherei ++ heute Sitz der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen ++
Denkmalgeschütze neoromanische Villa im Stadtwald (Späthistorismus) ++ errichtet 1912 ++ ehemaliger Wohnsitz des Industriellen Peter Klöckner (1863-1940) ++ Architekt Hermann Wolters ++ nach dem Vorbild der Landhäuser des Burgenspezialisten Bodo Ebhardt ++ zweigeschossiges Wohnhaus mit zentraler Halle, Repräsentations- und Wohnräumen, Turm ++ Gästeflügel (um 1925, Architekt William Dunkel) ++ Ausstattung nur im Erdgeschoss erhalten ++ Eigentumswohnungen ++
Denkmalgeschützte neobarocke Villa ++ erbaut 1892 ++ Architekten Heinrich Kayser, Karl von Großheim ++ Bauherr Josef Thyssen ++ Grundriss schematisch über einem Quadratraster entworfen, Mittelhalle mit Repräsentationsrämen, Sockelgeschoss mit Wirtschaftsräumen, Terrasse mit Altan, von einer Balustrade umgebenes Belvedere auf dem Dach ++ Park der Villa Teil der öffentlichen Ruhranlagen (Pflanzenbestand größtenteils erhalten) ++ heute Sitz der Thyssen'sche Handelsgesellschaft ++
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