In den Industrielandschaften des Ballungsraumes Ruhrgebiet sind die Anfänge der Industrialisierung vor mehr als 150 Jahren kaum noch auszumachen. Es ist aber durchaus spannend, sich auf die Suche nach den historischen Wurzeln des Bergbaus und des Hüttenwesens zu begeben. Mit diesen Orten stehen meist auch die Namen berühmter Industriepioniere in Verbindung. In einer anschaulichen Darstellung trifft man auf Relikte des alten Kohlenbergbaus, auf Mühlen, Hammerwerke, Manufakturen, frühe Fabriken und alte Schienen- und Wasserwege. Die Tour zu Orten der frühen Industrialisierung im Ruhrgebiet beginnt westlich am Haniel Museum in Duisburg und endet östlich am Kettenschmiedemuseum in Fröndenberg. *Geschichtsreisen*
Gründerhaus des Unternehmens Haniel ++ 1756 als Packhaus errichtet ++ Bauherr Wilhelm Jan Noot (Großvater Franz Haniels) ++ Standort in Zentrale des Haniel-Konzerns ++ Besuch auf Anmeldung ++ Ausstellung zur Geschichte der vom Kolonialwarenhandel zur internationalen Unternehmensgruppe Haniel ++ Original-Schriftstücke, historische Möbel, restaurierte Wohn- und Arbeitsräume ++ Darstellung der Rolle des Unternehmens bei der Entwicklung der Region zu einem der wichtigsten Industriestandorte Deutschlands ++
Ehemaliges Eisenwerk, Hüttenwerk ++ Verhüttung von Raseneisenerz aus der Umgebung ++ 1758 von Franz von der Wenge, als erstes Eisenwerk im Ruhrgebiet gegründet (gilt als Wiege der Ruhrindustrie), 1877 geschlossen ++ erhalten sind ehemaliger Hüttenteich, früheres Kontor- und Wohnhaus des Hüttenleiters Gottlob Jacobi ++ 2008 Museum „St. Antony-Hütte“ als Teil des Rheinischen Industriemuseums eröffnet ++ Dauerausstellung zur Geschichte der Hütte ++ industriearchäologische Ausgrabungen von 2008 mit Überreste der ehemaligen Produktionsanlagen der Eisenhütte ++ 2010 Stahlüberdachung der Ausgrabungsstätte (Architekten Frank Ahlbrecht und Hermann Scheidt) ++ LVR-Industriearchäologischer Park, erster industriearchäologische Park Deutschlands ++ 3-D-Animationen, virtuelle Rekonstruktion, Schautafeln ++
LVR-Industriemuseum ++ gegründet 1981 ++ Museum in einem ehemaligen Waschhaus der Arbeitersiedlung Eisenheim ++ Ausstellung zur Geschichte der ältesten Arbeitersiedlung des Ruhrgebiets ++ Themen u. a. industrieller Aufbruch, Leben in der Siedlung, Architektur- und Baugeschichte, Kampf um Erhalt und Sanierung ++
Bedeutendes technik- und wirtschaftsgeschichtliches Denkmal ++ bereits 1417 als "Fickynhütte" urkundlich erwähnt ++ "Hammerhütte", in der Frischen, Schmieden, Formen von Halb- und Fertigprodukten unter einem Dach stattfand ++ Hammerwerk, Windanlage, Schmiedeesse ++ Aufwerfhammer mit einem ca. 300 kg schweren Kopf ++
Geschieferter Fachwerkbau ++ errichtet 1819, 1844 erweitert, 1944 zerstört, 1961 wieder aufgebaut ++ zunächst als Aufseherhaus genutzt ++ ab 1824 wohnte hier Friedrich Krupp mit seiner Familie auf dem Fabrikgelände ++ bis 1853 Wohnsitz ++ hier wurde Friedrich Alfred Krupp (1854-1902) geboren ++ 1861 Stammhaus und altes Wohnhaus zur Lithographischen Anstalt umgenutzt ++ Vorbild für den Bau von Arbeiterwohnungen ++ Alfred Krupp wurde 1887 nach seinem Tod im Stammhaus aufgebahrt ++ ab 1873 Erinnerungsort ++
Wanderweg zwischen Bochum-Dahlhausen und Bochum-Munscheid ++ Länge 10 Km ++ Spuren des frühen Bergbaus aus der Mitte des 19. Jahrhunderts im mittleren Ruhrtal (Steinkohleabbau bereits Ende des 17. Jahrhunderts) ++ markierte bergbauhistorisch interessanten Stätten (zum Teil Informationstafeln) ++ 32 Standorte ++ Objekte des frühen Bergbaus u. a. Stollenmundlöcher, Schächte, Bergmannssiedlungen, Halden, Kohlenwege ++ Ausgangspunkt Bahnhofsvorplatz Bochum-Dahlhausen ++
Museumslandschaft ++ Ensemble am Ort erhaltener Boden-, Geschichts- und Technikdenkmäler, über Wanderwege miteinander verbunden ++ Geschichte des seit dem 16. Jahrhundert gewerblich genutzten Deilbachtals ++ Eisen- und Kupferverarbeitung, Kohleabbau, Holz, Sandstein, Schiefertone ++ Kupferhammer, geologischer Aufschluss mit Pflanzenabdrücken aus der Karbonzeit, Deilbachhammer, Deilmannsche Bauernhof, Prinz-Wilhelm-Bahn, Deiler Mühle, Hundebrücke, Ringofenziegelei, Betriebsgebäude und Schornstein der Zeche Victoria ++ Schaubetrieb am Deilbachhammer (Eisenhammer) ++ Ausstellung zur Entwicklungsgeschichte des Deilbachtals im ehemaligen Kutschenhaus des Kupferhammers ++
Kleinzeche ++ 1962-1976 in Betrieb (als letzte ihrer Art im Ruhrgebiet stillgelegt) ++ 1982 restaurierte fast vollständig erhaltene Tagesanlagen ++ u. a. Holzfördergerüst, Kompressorhaus, Haspelbude, Gleisanlagen, Kohlenbrecher, Lüfter, Pumpen, Grubentelefon ++
Altes Fördergebiet in Stollen und senkrechten Schächten ++ Übergang zum Tiefbau ++ 1892 Kohleförderung eingestellt ++ dann bis 1963 Dampfziegelei mit Doppelringofenanlage ++ heute Westfälisches Industriemuseum ++ Museum thematisiert Zeche, Ziegelei Dünkelberg, Kohlenschifffahrt auf der Ruhr ++ rekonstruierte Ruhrnachen "Ludwig Henz" ++ Themen: Arbeitsbedingungen der Schiffsbesatzung, die Schwierigkeiten des Schiffes auf dem schmalen Fluss, Verladestationen und Kohlenniederlagen ++ Wasserspielplatz zur Ruhrschifffahrt ++
Sanierter Adelssitz aus dem 15. Jahrhundert ++ ab 1790 von Johann Friedrich Lohmann d. Ä. als Produktionsstätte genutzt ++ Anfang 19. Jahrhundert Errichtung einer Stahlfabrik auf dem Gelände ++ 1996 Restaurierung und Modernisierung ++ heute Kultur- und Veranstaltungszentrum ++ Musikschule ++ gläserner Konzertsaal, Konferenzraum, Kinosaal, Innenhof für Kongresse, Tagungen, Messen, Filmvorführungen, Konzerte ++ im Keller Ausstellung zu den Lohmannschen Versuchen zur Herstellung von Tiegelgussstahl ++ Gusstiegel der frühindustriellen Produktionsweise vor dem fabrikmäßigen Ausbau, industriearchäologischen Funde ++ Reste eines Metallschmelzofens für die Herstellung von Messing aus dem 17. Jahrhundert ++ Hochzeitsschloss (Trauungen) ++ Gastronomie ++
Reddehasesche Remise ++ Industrie- und sozialgeschichtliches Museum ++ eröffnet 1983 (damals erstes Museum seiner Art) ++ Teil des Historischen Zentrums ++ Ausstellung zur frühen Entwicklung der Industrie im Wuppertal (1780-1850) und technik-, sozial-, wirtschafts- und mentalitätsgeschichtliche Aspekte, Stadtgeschichte, Geschichte des Sozialismus ++ Schwerpunkt Textilindustrie ++ Spinnmaschinen, Webstühle, Bilder, Dokumente ++ Bibliothek, Grafik- und Fotosammlung ++
Westfälisches Freilichtmuseum Hagen ++ gegründet 1960 ++ Ausstellungsfläche 42 ha ++ wieder aufgebaute historische Werkstätten, Fabrikbetriebe ++ ländliche und städtische Handwerke, frühindustrielle Produktionsstätten ++ Ausstellung zu Arbeitswelt und Technik des 18. und 19. Jahrhunderts ++ Themen: Nichteisenmetalle, Eisen, Stahl, Druck, Papier, Holzverarbeitung, Nahrung, Genussmittel, Fasern, Leder, Felle, Öffentliche Einrichtungen, Stein, Keramik, Glas ++ Deutsches Schmiedemuseum ++ Harkort-Brauerei aus Hagen-Haspe von 1801 ++ "Museum für alle Sinne" ++ Vorführbetriebe u. a. zum Schmieden, Backen, Drucken, Brauen ++ selber probieren in der Seilerei oder beim Papierschöpfen ++ Sonderveranstaltungen, thematische Ausstellungen ++ Bibliothek, Museumsshop ++
Höhenburg ++ erbaut im 13. Jahrhundert, Umbau 15. und 18. Jahrhundert ++ in der ursprünglichen Baugestalt erhalten ++ Vorburg, Hauptburg, Palas, Torhäuser, Ringmauern, Bergfried, Wohn- und Arbeitsgebäude ++ ehemalige Hauptresidenz der Grafen von Bentheim-Tecklenburg (bis heute im Besitz der Familie) ++ Schlossmuseum (höfische Wohnkultur, Geschichte der Grafen und Fürsten von Bentheim-Tecklenburg) ++ Deutsches Kaltwalzmuseum ++ eröffnet 1988 ++ Ausstellung zu Geschichte und Technik des Kaltwalzens ++ Sammlung von Produkten aus Eisen- und Stahlband ++ Tradition der Kaltwalzindustrie in und um Hohenlimburg seit 1830 ++ Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Region ++ Maschinen, Erzeugnisse, Videofilm, Maschinenvorführungen ++ jährliche Schlossspiele ++ Hochzeitsschloss ++ Führungen ++
Technikmuseum ++ eröffnet 1999 ++ Backsteingebäude (ehemaliges Strohlager der Papierfabrik Himmelmann & Co.) ++ Ausstellung zur Geschichte der Kettenherstellung, Herstellung von Ketten seit vorindustrieller Zeit im märkischen Sauerland ++ Fundus an Maschinen aus der Fröndenberger Kettenproduktion der 1920er bis 1950er Jahre ++ praktische Vorführungen am Schmiedefeuer, an elektrischen Handschweißmaschinen und Kettenschweißautomaten ++ Landschaftspark ++ erhaltener Fröndenberger Trichter der Papierfabrik (von Markus Lüpertz signiertes Industriedenkmal) ++
Zeche Holland 1/2 ++ holländische Gründung ++ 1856 erste Teufarbeiten, 1926 die Förderung eingestellt ++ Architektur aus der Gründungsphase des Ruhrbergbaus ++ einzige Schachtanlage im Ruhrgebiet mit zwei erhaltenen Malakowtürmen ++ unterschiedlich hohen Türme verbunden durch zentrales Fördermaschinengebäude ++ Werkstatt- und Maschinengebäude (1885), Lüftergebäude (1925, Industriearchitekten Fritz Schupp und Martin Kremmer) ++ Wohn- und Bürogebäude, Restaurant, Weinhandel ++
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