Richard Wagner, in Leipzig geboren, stand im musikalischen Gedächtnis der Stadt lange Zeit im Schatten anderer großer Komponisten wie Johann Sebastian Bach oder Robert Schumann. Seit 2013 gibt es das spektakuläre Wagner Standbild von Stephan Balkenhol, aber kein eigenes Museum für den Musiker. Auf den Spuren des großen Musikdramatikers gibt es dennoch viel zu entdecken. Die Tour zu den biografischen Orten von Richard Wagner beginnt nördlich Richard Wagner Geburtshaus und endet westlich am Richard Wagner Hain. *Musikreisen*
Richard Wagner wurde am 22. Mai 1813 im Haus „Zum Roten und Weißen Löwen“ (100 Jahre altes Gasthaus) am Brühl Nr. 3 geboren ++ das Geburtshaus wich 1886 einem Neubau ++ Gedenktafel am Standort des Geburtshauses (Bronzetafel des Bildhauers Fritz Zalisz von 1937/1970) ++
Seit 1883 vorgesehenes Denkmal für Richard Wagner ++ von Max Klinger lediglich der Sockel ausgeführt ++ befindet sich auf der Klingertreppe am Dittrichring ++ 2,90 m hoher Sockel ++ quadratischer Grundriss (Seitenlänge ca. 2 m) ++ rein weißer Marmor ++ auf drei Seiten lebensgroße Charaktere aus Wagners Opern im Relief dargestellt ++ 2013 Wagner Standbild von Stephan Balkenhol ++
Leipziger Kaffeehaus „Zum Arabischen Coffe Baum“ ++ kultur- und kunstgeschichtliches Baudenkmal ++ 1556 erstmals erwähnt ++ Kaffeeausschank seit 1711 ++ barockes Hauszeichen von 1720 ++ Gäste u. a. August der Starke, Johann Sebastian Bach und Georg Philipp Telemann - die ersten deutsche Kaffeehausmusiker, Johann Christoph Gottsched, Christian Fürchtegott Gellert, Gotthold Ephraim Lessing, Johann Wolfgang von Goethe, Napoléon Bonaparte, Robert Schumann, E. T. A. Hoffmann, Franz Liszt, Richard Wagner, Max Klinger ++ ab 1833 Stammtisch im „Coffe Baum“ mit Robert Schumann und Musikerkollegen (Davidsbündler) ++ heute Restaurant, verschiedene Café-Räume ++ Museum ++ Ausstellung zur Geschichte des Kaffees in Leipzig ++ in 16 Räumen Exponate aus 300 Jahren sächsischer Kaffeekulturgeschichte (z. B. Kaffeemühlen, Meissener Kaffeeporzellan, Kaffeetassen, Röstgeräte, Kaffeezubereitungsgefäße) ++ Schumann-Menü im Schumann-Zimmer ++
Renaissancebau 1556/1557 errichtet ++ eines der letzten und bedeutendsten Renaissancebauwerke auf deutschem Boden ++ beherbergt seit 1909 das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig ++ großer Festsaal, Ratsstube, Landschaftszimmer des Spätbarock, Schatzkammer ++ Ausstellung zur Stadtgeschichte ++ bedeutende Objekte u. a. Modell des Gewandhauses, das echte Dirigentenpult aus dem Alten Gewandhaus, das einzige authentische Porträt Johann Sebastian Bachs (von Elias Gottlob Haussmann), Galerie von Stadtrichterporträts vom 17. bis 19. Jahrhundert, großformatige Bildnisse der wettinischen Landesfürsten ++ Fotothek (100.000 Objekte, historische Sammlungen) ++
Schola Nikolaitana ++ erste städtische Bürgerschule in Leipzig ++ eingeweiht 1512, Neubau 1568 ++ im rekonstruierten „Redesaal“ (Aula, spätklassizistischer illusionistischer Stil) erhielt Richard Wagner Musikunterricht ++ 1653-1661 besuchte Gottfried Wilhelm Leibniz die Nikolaischule ++ später u. a. Königliche Baugewerkeschule, 1. Sanitätswache des Samaritervereins, Hauptwache der Garnison, Lager, Geschäftsräume, Räume für die Leipziger Messe, Polizeiwache ++ 1994 Wiedereröffnung ++ heute „Gasthaus Alte Nikolaischule“ in der historischen Schulstube (Auditorium), Sitz der Kulturstiftung Leipzig, Antikenmuseum der Universität Leipzig ++ Dauerausstellung "Der junge Richard Wagner, 1813 bis 1834" ++
Spätgotischer Bau aus dem 15. Jahrhundert ++ achteckiger Renaissance-Turm ++ eine der beiden Hauptkirchen der Stadt ++ Wirkungsstätte Johann Sebastian Bachs und des Thomanerchores ++ Bach-Grab ++ hier wurde am 16. August 1813 Richard Wagner getauft ++ Sauer-Orgel (1889) ++ Woehl-Orgel (2000) ++ am 27. Juni 1519 begann hier die Leipziger Disputation mit einem Gottesdienst (Luther, Melanchthon) ++ Pfingsten 1539 predigte hier Martin Luther und führte die Reformation in Leipzig ein (Glasfenster, Gedenktafel) ++ Glasfenster mit dem Porträt Felix Mendelssohn Bartholdys ++ 1840 leitete Felix Mendelssohn Bartholdy hier die Uraufführung seiner Sinfoniekantate "Lobgesang", mit dem Erlös des Konzerte finanzierte er die Errichtung des von ihm angeregten Bach-Denkmals ++ hier wurden erste Kantaten jungen Georg Philipp Telemann aufgeführt ++
Erstes Gewandhaus 1498 errichtet ++ das Neue Gewandhaus wurde 1884 mit der 7. Sinfonie von Bruckner eingeweiht, 1943 zerstört ++ Nachfolgebau 1981 eröffnet ++ erster und einziger Neubau einer reinen Konzerthalle in der DDR ++ Architekten Rudolf Skoda, Eberhard Göschel, Volker Sieg, Winfried Sziegoleit ++ Gewandhaus seit 1781 Heimstätte des Gewandhausorchesters Leipzig ++ im Klinger Foyer Max Klingers Beethovenplastik ++ Deckengemälde "Gesang vom Leben" von Sighard Gille ++ im Foyer des Mendelssohn-Saals Standbild „Felix Mendelssohn Bartholdy“ von Jo Jastram ++ Mendelssohn führte das Gewandhausorchester zu internationaler Anerkennung ++ im Herbst 1989 öffnete Gewandhaus-Kapellmeister Kurt Masur das Haus als Diskussionsplattform für die politische Opposition der DDR ++ Richard Wagner dirigiert im Gewandhaus am 1. November 1862 die Uraufführung des Vorspiels zu den "Meistersingern" ++
Spätklassizistischer Bau aus dem Jahre 1844 ++ letzte (und einzige erhaltene) Privatwohnung Felix Mendelssohn Bartholdys ++ Museum ++ hier wohnte der Komponist mit seiner Familie seit 1845 und starb am 4. November 1847 ++ ehemalige Wohnung mit originalem Mobiliar, Brief- und Notenautographe, Erstdrucke, Aquarelle Mendelssohns ++ im Arbeitszimmer entstand das Oratorium „Elias“ ++ 1846 eine Begegnung Mendelssohns mit Richard Wagner ++ Musikwissenschaftliches Institut der Universität Leipzig, Zweigstelle Musik der Universitätsbibliothek, Kammermusiksaal, historischer Garten, erhalten gebliebenes Gartenhaus ++ kultureller Gedächtnisort ++
Geht auf eine Gründung im Jahr 1886 zurück ++ 1929 eröffnet ++ zweitgrößtes Musikinstrumenten-Museum Europas ++ 5500 Bestandseinheiten, 10.000 Objekte, europäische und außereuropäische Instrumente ++ kostbare Stücke aus der Zeit der Renaissance und des Barock sowie der Leipziger Bach-Zeit ++ untergebracht im Neuen Grassimuseum ++ Klanglabor, Studiensammlung ++
Historischer Friedhof ++ 1278 eingerichtet ++ seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts nur noch als museale Parkanlage genutzt ++ erhalten sind 400 historische Grabsteine (Barock, Klassizismus, Historismus) ++ von den Grufthäusern nur noch die barocke Baumgärtnersche Gruft erhalten ++ Renaissanceplatten und Epigramme auf barocken Grabsteinen ++ Grabsteine prominenter Persönlichkeiten u. a. Anna Katharina Kanne (Käthchen Schönkopf, Goethes Jugendfreundin), Johanna Rosina Wagner und Johanna Rosalie Marbach, geb. Wagner (Mutter und Schwester Richard Wagners), Anton Philipp Reclam, Johann Georg Rosenmüller ++
Klassizistisches Wohnhaus ++ 1840 bis 1844 wohnten Robert und Clara Schumann im Haus Inselstraße 5 (heute Nr. 18) ++ Musikermuseum ++ Dauerausstellung in den historischen Wohnräumen ++ originalgetreu restaurierter Musiksalon ++ häufige Gäste waren hier u. a. Felix Mendelssohn Bartholdy, Franz Liszt, Hector Berlioz, Richard Wagner, Hans Christian Andersen ++ Grundschule Clara Schumann, mit künstlerisch-musischem Profil ++ Konzerte, Lesungen ++
Führung auf den Spuren Richard Wagners in Leipzig ++ Veranstalter Richard-Wagner-Verband Leipzig e. V. ++ auf Voranmeldung ++
Grünanlage (2,8 Hektar) am Ostufer des Elsterbeckens südlich der Zeppelinbrücke ++ 1930 bis auf die Denkmalanlage fertig gestellt ++ Emil Hipp erhält 1933 den Denkmalauftrag, das Denkmal wird nie aufgestellt ++ 1934 legt Hitler den Grundstein zum "Richard-Wagner-Nationaldenkmal" ++ Teile der Anlage 1950er Jahren beseitigt ++ 225 Meter lange Trockenmauer und westliche Blumenterrasse mit Wasserbecken sind erhalten ++ Gartenarchitekt Gustav Allinger ++
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