Trotz Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg sind die vielen schönen alten Häusern und ihren Erkern erhalten. Für die Großstadt zwischen Wald und Reben gilt immer noch, was der Humanist Ulrich von Hutten 1519 schrieb: Stuttgart sei der Name, den die Schwaben dem Paradies auf Erden gegeben haben. Die Tour durch die Stadt beginnt nordöstlich an der Staatsgalerie und endet südlich Leonhardskirche. *Staedtereisen*
Klassizistischer Museumsbau ++ errichtet 1843 als Museum der Bildenden Künste ++ Architekt Gottlob Georg Barth ++ Bauherr König Wilhelm I. von Württemberg ++ 1984 postmodernen Erweiterungsbaus (Architekt James Stirling, Michael Wilford & Associates) ++ 2002 Erweiterungsbau für Graphische Sammlung und Graphik-Kabinett (Architekten Katharina und Wilfrid Steib) ++ seit 1985 vor dem Haupteingang „Die Liegende“ von Henry Moore ++ Sammlungen Altdeutsche Malerei 1300–1550 (Lucas Cranach d. Ä., Hans Holbein d. Ä., Jerg Ratgeb), Italienische Malerei 1300–1800 (Erbachschen Apokalypsentafeln, Sebastiano Ricci, Canaletto, Giovanni Battista Tiepolo), Niederländische Malerei 1500–1700 (Rubens, Rembrandt), Deutsche Malerei des Barock, Kunst 1800–1900 (Caspar David Friedrich, Anselm Feuerbach, Édouard Manet, Pierre-Auguste Renoir, Camille Pissarro, Claude Monet, Paul Cézanne), Werke des 20. Jahrhunderts (Picasso, Oskar Schlemmers, Joseph Beuys) ++ Graphische Sammlung (Europa seit dem Mittelalter) ++ Museumspädagogik, Museumsshop ++
Staatliche Musikhochschule und Schauspielschule ++ gegründet 1857 als Stuttgarter Musikschule ++ 1865 Konservatorium für Musik, 1921 Württembergische Hochschule für Musik ++ 1996 postmoderner Neubau an der Kulturmeile (Architekten James Stirling, Michael Wilford) ++ als einzige Theaterhochschule Deutschlands eigenes Lerntheater (Wilhelma-Theater) ++ Bibliothek (18.000 Bücher, 80.000 Noten, 9.000 Tonträger) ++ Absolventen u. a. Helmut Lachenmann, Ulrich Noethen, Helmuth Rilling, Harald Schmidt, Ulrich Tukur, Judy Winter ++
Klassizistisches Stadtpalais ++ erbaut 1840, 1944 zerstört, 1965 im modernen Stil wieder aufgebaut ++ Architekt Giovanni Salucci, Wilhelm Tiedje, Ausstattung Karl Ludwig von Zanth ++ ehemaliger Wohnsitz des letzten württembergischen Königs Wilhelm II. ++ bis 2011 Zentralbücherei der Stuttgarter Stadtbücherei ++ 2013 Umbau (Architekten Lederer+Ragnarsdóttir+Oei, Jangled Nerves) ++ neues Stadtmuseums ab 2016 ++
Jugendstilgebäude im Stadtzentrum ++ erbaut 1914, zerstört 1944, wieder aufgebaut 1953 ++ Architekt Martin Elsaesser ++ Fresken von Franz Heinrich Gref, Gustav Rümelin ++ frühere Nahrungsmittelbörse ++ heute ein Verbrauchermarkt im gehobenen Preissegment ++ mehr als 37 verschiedene Verkaufsständen ++ Fläche 5.000 qm ++ rekonstruierter Ceresbrunnens von Ulfert Janssen in glänzend grünblauer Majolika (1916) ++
Sitz der Stadtverwaltung ++ erbaut 1956 ++ Architekten Schmohl und Stohrer ++ vom gotisch-flämischen Vorgängerbau von 1905 (Architekten Jassoy und Vollmer) noch erhaltene Teile einbezogen ++ Werksteinfassade ++ 61 m hoher Turm mit Zeituhr, Mondphasenuhr, Glockenspiel mit 30 Glocken, täglich Volkslieder ++ Steinfiguren vom Vorgängerbau: Georg Wilhelm Friedrich Hegel (Eichstraße), Stuttgardia. (Hirschstraßenflügel) ++
Gotische dreischiffige Kirche ++ Hauptkirche der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Pfarrkirche der Stiftskirchengemeinde ++ Stuttgarts ältestes erhaltenes Gebäude ++ erbaut auf den Fundamenten einer frühromanischen Dorfkirche 10. Jahrhundert, 1944 zerstört, 1958 wieder aufgebaut ++ 1240 Umbau zur spätromanischen dreischiffigen Basilika (erhaltener Südturm) ++ zwei ungleiche Türme (untere Teil des Südturms einziges erhaltene bauliche Zeugnis der Stauferzeit in Stuttgart) ++ Schutzmantelchristus in der Taufkapelle (15. Jahrhundert) ++ Mai 1534 die erste evangelische Predigt (Einführung der Reformation in Württemberg) ++ Konzertort des Internationalen Orgelsommers ++ jeden Freitag, 19 Uhr, Stunde der Kirchenmusik ++ Hauskirche der Stuttgarter Hymnus-Chorknaben ++
Museumsneubau ++ eröffnet 2005 ++ Kubus mit Bruchsteinplatten aus Muschelkalk verkleidet und von einer Glashülle umgeben ++ zwischen Kubus und Glashülle Wandelgänge ++ Architekten Rainer Hascher, Sebastian Jehle ++ Sammlung mit über 15.000 Werken ++ Grundstock zur Stuttgarter Sammlung legte 1924 Graf Silvio della Valle di Casanova mit der Schenkung seiner Privatsammlung Schwäbischer Impressionisten ++ seit 1945 Schwerpunkte Adolf Hölzel, Otto Dix ++ ab 1986 Joseph Kosuth, Dieter Krieg, Wolfgang Laib, Markus Lüpertz, Dieter Roth, K.R.H. Sonderborg ++ 1992 Sammlung Rudolf und Bertha Frank, 1994 Konrad Knöpfel-Stiftung Fritz Winter, 2005 Sammlung Heinz und Anette Teufel mit Werken der Konkreten Kunst ++ 2005 Archiv Baumeister ++ Kunstvermittlung, Museumsshop, Gastronomie ++
Denkmal für Friedrich Schiller auf dem Schillerplatz ++ errichtet 1839 ++ Bildhauer Bertel Thorvaldsen ++ erste Schillerdenkmal Deutschlands ++ aus Kanonen türkischer Schiffe gegossen ++ zur Entstehung Hans Christian Andersens Märchen "Die alte Kirchenglocke" ++
Renaissance-Schloss ++ 1578 ausgebaut ++ im Zweiten Weltkrieg zerstört, 1971 wieder aufgebaut ++ Königsgruft mit Grablege von König Karl I. und Königin Olga ++ Stauffenberg-Erinnerungsstätte ++ Arkadenhof der Frührenaissance ++ spätgotische Schlosskirche (1562, Perpendicular Style, erster protestantischer Kirchenbau in Württemberg mit neuer programmatischer Querausrichtung) ++ Landesmuseum Württemberg mit Ausstellungen zur Kulturgeschichte Württembergs von der Steinzeit bis zur Gegenwart und Kunstgewerbe von internationalem Rang ++ Archäologische Sammlungen mit Steinzeit und Metallzeiten (u. a. Grabbeigaben des „Keltenfürsten“ von Hochdorf) ++ Prunkuhren der Renaissance und wissenschaftliche Instrumente ++ Glas aus vier Jahrtausenden ++ Württembergische Herrscherporträts ++ Römisches Lapidarium im Neuen Schloss mit rund 100 Steindenkmälern aus dem 1.-3. Jahrhundert n. Chr., die das Leben in den römischen Grenzprovinzen beleuchten ++ Neupräsentation der Schausammlungen ab 2012, bis dahin einige Sammlungen (Römer, klassische Antike, Frühes und Hohes Mittelalter) vorübergehend geschlossen, Bestände der herzoglichen Kunstkammer (1596 angelegt) und wichtige Teile des Kronschatzes im Alten Schloss ++ Sammlung historischer Musikinstrumente im Fruchtkasten ++ Zweigstellen mit weiteren Sammlungen (Spielzeug, Alltagskultur, Kutschen, Prunkschlitten, Mode, Keramik, Spielkarten, schwäbische Plastik des 14.-16. Jh.) ++ Kindermuseum "Junges Schloss" ++
Dreiflüglige Barockanlage ++ Grundsteinlegung 1764, Fertigstellung 1806, Zerstörung 1944, Wiederaufbau 1964 ++ Architekten Leopoldo Matteo Retti, Phillipe de la Guêpière, Nikolaus Friedrich von Thouret, Horst Linde ++ Bauherr Herzog Carl Eugen von Württemberg (1744–1793) ++ letzte große barocke Residenzschlossanlage in Deutschland ++ 1806 Umgestaltung im Empirestil ++ bis Mitte des 19. Jahrhunderts Residenz der württembergischen Könige ++ heute Sitz von Landesministerien, Repräsentationsräume ++ in den Kellergewölben Römisches Lapidarium (bedeutende Sammlung provinzialrömischer Steindenkmäler) ++ Innere des Schlosses ist nur im Rahmen von Sonderführungen zugänglich ++ im Weißen Saal finden Konzerte, Vorträge, Tagungen ++
Spätklassizistischer Bau am Stuttgarter Schlossplatz ++ 1860 als Geschäfts-, Konzert- und Ballhaus errichtet, 1944 zerstört, 1959 wieder aufgebaut ++ Architekten Christian Friedrich von Leins, Johann Michael Knapp ++ Bauherr König Wilhelm I. ++ Gegenpol zum Neuen Schloss ++ Kolonnade mit 34 Säulen (Länge 135 m) ++ 1991-2002 Stuttgarter Börse ++ heute Geschäfte, Cafés ++ seit 2006 Königsbau-Passagen an der Rückseite (Architekten Hascher Jehle), auf fünf Ebenen 27.000 Quadratmeter Einzelhandelsfläche ++
Bau des Neobarock ++ errichtet 1896 ++ Architekt Skjöld Neckelmann ++ Dienstleistungszentrum für die mittelständische Wirtschaft Baden-Württembergs ++ überregionales Kongress- und Ausstellungszentrum der Wirtschaft ++ Ausstellungen, Veranstaltungen ++ Wirtschaftsministerium (Abteilung Mittelstandspolitik), Regierungspräsidium Stuttgart (Infozentrum Technik und Patente) ++ Sitz von Steinbeis-Stiftung für Wirtschaftsförderung, Gesellschaft Baden-Württemberg International (BWI), Design Center, Steinbeis-Europa-Zentrum ++
Dreischiffige spätgotische Hallenkirche ++ Architekt Aberlin Jörg ++ 1493 für den Dominikanerorden errichtet, 1944 stark beschädigt ++ nach Reformation Hospital, Gemeindekirche der Stiftspfarrei ++ Sachsenheimer Altar von 1489, Grabmäler 16. und 17. Jahrhundert ++ Chor und der Turm wieder hergestellt, Langhaus Ruine als Mahnmal gegen den Krieg ++ Original der Kreuzigungsgruppe von Hans Seyfer (1501) ++ Grab des Komponisten Leonard Lechner ++ Evangelische Hospitalkirchengemeinde Stuttgart ++
Einkaufspassage ++ erbaut 1978 ++ Vorbild Passage Vittorio Emmanuele in Mailand ++ Architekten Kammerer + Belz und Partner ++ Bau aus Marmor und Glas ++ exklusiven Läden, Restaurants ++
Frühes Hochhaus (Architektur des Neuen Bauens, Klassische Moderne) ++ erbaut 1928 ++ Architekt Ernst Otto Oßwald ++ 1928-1943 Sitz der Redaktion und des Verlags Stuttgarter Neues Tagblatt ++ Höhe 61 m, 18 Etagen ++ erstes in Sichtbeton ausgeführte Hochhaus Deutschlands ++ bis 1978 Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten ++ seit 2004 Kulturareal Unterm Turm (Zentrum für Figurentheater FITZ, Theater tri-bühne, Junges Ensemble Stuttgart JES, Museumspädagogischer Dienst der Stadt, Jugendkunstschule JuKuS) ++ seit 2005 Konturenbeleuchtung ++
Geburtshaus des Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel ++ Hegel wurde hier am 27. August 1770 geboren, lebte bis 1788 in Stuttgart ++ Ausstellungen "Stuttgart zur Zeit Hegels 1770-1831" und "Von Stuttgart nach Berlin - Hegels Lebensstationen" ++ Handschriften, Bilder, Dokumente ++
Spätgotische dreischiffige Hallenkirche ++ erbaut 1408, zerstört 1944, 1954 vereinfacht wieder aufgebaut ++ Architekt Aberlin Jörg ++ spätgotische Kreuzigungsgruppe von Hans Seyfer (1501) ++ Grab des Humanist Johannes Reuchlin (Ausstellung zu Reuchlins Leben und Werk) ++ 1841-1845 predigte hier Gustav Schwab ++ Evangelische Leonhardkirchengemeinde ++ Januar bis März Vesperkirche Stuttgart ++
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