Die Mehrzahl der Herrenhäuser in den brandenburgischen Regionen Teltow und Fläming dienten ab dem Ende des 19. Jahrhunderts Berliner Beamten, Industriellen und Künstlern als Sommersitze und wurden in dieser Zeit architektonisch geprägt. Zuvor hinterließen Architekten wie Friedrich Schinkel und Friedrich Gilly ihre Handschrift. Theodor Fontane schrieb in seinen "Wanderungen" über die Schlösser, als sie noch Familiensitze des alten brandenburgischen Adels waren. Die Nähe zu Berlin brachte es mit sich, dass hier in der DDR-Zeit oft zentrale Bildungseinrichtungen untergebracht waren. Die Häuser blicken auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Die Tour zu den schönsten Herrenhäusern im Fläming und in der Mittelmark beginnt südwestlich auf Burg Rabenstein im Fläming und endet nördlich auf Schloss Marquardt bei Potsdam. *Architekturreisen, Geschichtsreisen*
Mittelalterliche Burg ++ Barockfassade ++ 2151 erstmals erwähnt ++ oft Besitzerwechsel ++ prominente Gäste auf der Burg: 1631 König Gustav II von Schweden, 1712 Zar Peter I ++ ab 1815 preußischer Besitz ++ nach 1945 Forstschule, Jugendherberge ++ heute Burgrestaurant ++ Falknerei, Ritterfeste ++ Hochzeitsburg ++
Herrenhaus sächsischer Neorenaissancestil ++ Umbau 1868 ++ Architekt Oskar Mothes ++ Besitzer im 18. Jahrhundert war der königlich-sächsische Kammerjunker Adam Friedrich August von Watzdorf ++ letzter Schlossherr Enzio Graf von Plauen ++ 123 ha großer Schlosspark aus der Mitte des 19. Jahrhunderts mit dendrologisch wertvollem Gehölzbestand ist Landschaftsschutzgebiet, reiche Rhododendronbestände und Magnolien ++ zum historischen Schlossensemble gehören Männeckentor, Lehrerhäuser, ehemalige Remise, einstiger Gutshof ++ Schloss heute Privatbesitz ++ Eingangstor mit Heimatstube und Schlossturm sind öffentlich zugänglich, Schlosshof und Gartensaal zu Veranstaltungen geöffnet ++ Theodor Fontane erwähnt seinen Aufenthalt auf Schloss Wiesenburg 1882 in seinen Tagebüchern ++
Erstmals 1388 erwähnt ++ Klassizistisches Gutshaus ++ Englischer Landschaftsgarten ++ ab 1818 Besitzer Levin von Tschirschky ++ historische Gutsanlage ++ Guts-, Wirtschaftshaus und Stall stehen unter Denkmalschutz ++
Denkmalgeschütztes Herrenhaus des märkischen Barock, zweigeschossiger Putzbau ++ 1740 auf den Fundamenten einer Burg erbaut ++ Bauherr war der sächsische Kreishauptmann Christian Wilhelm von Thümen ++ 1901-1928 Landgut des Dramatikers Hermann Sudermann (zwischen 1890 und 1920 am meisten gespielter deutscher Bühnenautor, "Balzac des Ostens") ++ nach Entwürfen von Peter Joseph Lenné gestalteter Schlosspark (mit Stauen, die Sundermann von seinen Reisen mitbrachte, italienischem Garten, Marmorbänken, kleinem Tempel, Götterstatuen etc.) ++ hier entstanden Sudermanns Romane "Der tolle Professor" (1926), "Die Frau des Steffen Tromholt" (1927), "Purzelchen" (1928) ++ Theodor Fontane beschreibt Schloss und Park in seinen "Wanderungen" ++ Bauernmuseum und Sudermann-Zimmer ++
Klassizistischer Bau ++ einst Sitz der Familie Badewitz und Schlabrendorf ++ heute Jugendheim „Heinrich Zille“++ von Theodor Fontane in den "Wanderungen" im Kapitel "Gröben und Siethen unter den alten Schlabrendorfs" beschrieben ++*
Erbaut 1880 ++ Herrenhaus im Gründerzeitstil, barocker Vorgängerbau ++ ursprünglich Herrensitz des Barons von Eberstein ++ 7,5 ha große Parkanlage ++ in der DDR-Zeit Verwaltungsschule des Ministeriums für Land- und Forstwirtschaft und Wissenschaftlich-Technisches Zentrum (WTZ) ++ seit 1993 Sitz des Berlin-Brandenburgischen Instituts für Deutsch-Französische Zusammenarbeit in Europa e.V. (BBi) ++
Klassizistisches Gutshaus des Rittergutes ++ im 18. Jahrhundert erbaut ++ Sitz der Familien Bandemer, Ende des 19. Jahrhunderst lebte hier der Jagdschriftsteller Hans Liepmann ++ 1901 von der Stadt Berlin erworben ++
Herrenhaus 1906–1908 im neuromanischen Burgenstil erbaut ++ Architekt Bodo von Ebhardt ++ Forschungs- und Versuchszentrum der Reichspost ++ ++ in der DDR Parteihochschule der SED ++ Gästehaus der SED ++ hier residierten Nikita Chruschtschow, Fidel Castro, Yassir Arafat und Michail Gorbatschow ++ Drehort „Bianca - Wege zum Glück“ ZDF-Telenovela (ab 2005) mit Susanne Gärtner (Kulisse der Villa Gravenberg) ++
1804 nach einem klassizistischen Entwurf erbaut ++ Neuordnung der Dorfstruktur ++ Architekt David Gilly ++ um 1870 im Stil der Neorenaissance umgebaut ++ Gartenarchitekten Ferdinand Jühlke und Theodor Nietner ++ Dorfensemble größtenteils Ruine ++ Besitzer von 1873 bis 1893 Gerson von Bleichröder, der Bankier Bismarcks ++ heute Privatbesitz ++*
Herrenhaus 1825 nach den Plänen von Karl Friedrich Schinkel errichtet ++ pittoreskes Bauwerk Mischung von maurischem Kastell- und englischem Tudorstil ++ 15 Hektar großer Schlosspark wurde 1838 von Peter Joseph Lenné gestaltet ++ einzigartiges Gesamtkunstwerk von Architektur und Landschaft entstand im Rahmen des Lennéschen "Verschönerungsplans der Umgebung von Potsdam" ++ Drehort „Bianca - Wege zum Glück“ ZDF-Telenovela (ab 2005) mit Susanne Gärtner ++ Theodor Fontane schreibt im Havelland-Kapitel seiner "Wanderungen" über das Schloss ++
1878 im Stil des Neobarock und der Neorenaissance umgebaut ++ Gestaltung des Parks nach Peter Josef Lenné ++ Bedeutendste Besitzer 1795-1858 Hans Rudolph von Bischoffwerder (General und Minister bei Friedrich Wilhem II.), Sohn, Wilhelm Hans Rudolph Ferdinand (spiritistische Sitzungen des “Rosenkreuzer Ordens“, an denen auch der König teilnahm) ++ Theodor Fontane weilte dreimal auf dem Herrensitz ++ ein ausführliches Kapitel in den "Wanderungen" (Band Havelland) ++ 1932-1937 legendäres Kempinski Hotel ++ Drehort „Aimée und Jaguar“ Film von Max Färberböck (1999) mit Maria Schrader ++ Drehort „Hexe Lilli – Der Drache und das magische Buch“ Kinderfilm von Stefan Ruzowitzky (D, Ö, SP, I 2009) mit Alina Freund ++ Drehort „Effi Briest“ Film von Hermine Huntgeburth (D 2009) mit Julia Jentsch ++ Hochzeitsschloss ++*
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