Nationalsozialismus, Holocaust, DDR-Staat, SED-Diktatur und Friedliche Revolution von 1989 sind die großen zeitgeschichtlichen Themen, deren in Leipzig auf vielfältige Weise gedacht und die in unterschiedlicher Weise diskutiert werden. Die Orte dieser museal aufbereiteten Zeitgeschichte sind sehr präsent als Anschauung von Geschichte. Dazu gibt es einige Museen in Leipzig. Die Tour zu Orten deutscher Geschichte in Leipzig beginnt nördlich am Alten Rathaus mit dem Stadtgeschichtlichen Museum und endet östlich am Museum im Stasi Bunker in Machern. *Geschichtsreisen, Studienreisen, Bildungsreisen*
Renaissancebau 1556/1557 errichtet ++ eines der letzten und bedeutendsten Renaissancebauwerke auf deutschem Boden ++ beherbergt seit 1909 das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig ++ großer Festsaal, Ratsstube, Landschaftszimmer des Spätbarock, Schatzkammer ++ Ausstellung zur Stadtgeschichte ++ bedeutende Objekte u. a. Modell des Gewandhauses, das echte Dirigentenpult aus dem Alten Gewandhaus, das einzige authentische Porträt Johann Sebastian Bachs (von Elias Gottlob Haussmann), Galerie von Stadtrichterporträts vom 17. bis 19. Jahrhundert, großformatige Bildnisse der wettinischen Landesfürsten ++ Fotothek (100.000 Objekte, historische Sammlungen) ++
Bürgerhaus ++ ursprünglich im Renaissancestil erbaut ++ 1707 barock überformt ++ Architekt Johannes Gregor Fuchs ++ bis 1976 Sitz Freges Handelshauses ++ heute Archiv Bürgerbewegung Leipzig ++ Ständige Ausstellung, Archiv ++ Sammlung von Selbstzeugnissen der DDR-Opposition, der Bürgerbewegungen und 1989/90 entstandenen Gruppierungen und Parteien ++ wissenschaftliche Arbeiten, Publikationen, Presse-, Foto-, Ton- und Videoarchiv ++
Romanische Gründung ab 1165 ++ Umbau zur dreischiffigen spätgotischen Hallenkirche im 16. Jahrhundert ++ Innenraum 1797 nach dem Ideal der Urhütte klassizistisch umgestaltet (Johann Carl Friedrich Dauthe, Adam Friedrich Oeser) ++ spätgotische Außenfassade 1902 ++ 1539 Sitz des ersten Superintendenten der Stadt Johann Pfeffinger ++ hier wurde am 3. Juli 1646 Gottfried Wilhelm Leibniz getauft ++ am 7. April 1724 hat Johann Sebastian Bach hier die Johannespassion uraufgeführt ++ restaurierte Ladegast-Orgel (1862/2003) geprägt von der romantischen Bach-Interpretation in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ++ Ausgangspunkt der friedlichen Revolution in der DDR im Herbst 1989 ++ Montagsdemonstrationen gegen das DDR-Regime begannen mit Montagsgebeten, die hier bereits Anfang der 1980er Jahre stattfanden ++ 1999 Nachbildung einer Dauthe‘schen Säule als Friedenssäule auf dem Kirchhof (Andreas Stötzner) ++ Gedenktafel zum 9. Oktober 1989 ++ Drehort "Nikolaikirche" Film von Frank Beyer (D 1995) mit Barbara Auer ++ Roman "Nikolaikirche" von Erich Loest ++
Historischer Platz am östlichen Ende der Leipziger Innenstadt ++ Zerstörung der Bebauung im 2. Weltkrieg ++ ab 1839 Augustusplatz (nach Friedrich August von Wettin) ++ ab 1928 Karl-Marx-Platz , 1933 wieder Augustusplatz, ab 1953 wieder Karl-Marx-Platz, seit 1990 Augustusplatz ++ heute am Platz MDR-Kubus, Opernhaus, Mendebrunnen (1886, Adolph Gnauth, Hugo Licht, Jacob Ungerer) ++ in seiner Geschichte immer wieder Ort von Demonstrationen, 1989 Ausgangspunkt der Leipziger Massendemonstrationen ++ Informationsstele erinnert daran ++ 2009 Einheitsdenkmal Demokratieglocke (Künstler Via Lewandowsky), läutet jeden Tag zwei Mal ++
Denkmalgeschütztes Bronzerelief ++ eingeweiht 1974 ++ Künstlerkollektiv Klaus Schwabe, Frank Ruddigkeit, Rolf Kuhrt ++ Größe 14,4 x 6 x 3 m ++ Kopf Karl Marx, Figurengruppen ++ politische Aussage zur Idee des sozialistischen Menschenbildes der kommunistisch-sozialistischen Gesellschaftsepoche ++ stand auf dem Augustusplatz an der alten Universität ++ nach der Demontage 2006 seit 2008 neuer Platz am Campus Jahnallee ++
Erstes Gewandhaus 1498 errichtet ++ das Neue Gewandhaus wurde 1884 mit der 7. Sinfonie von Bruckner eingeweiht, 1943 zerstört ++ Nachfolgebau 1981 eröffnet ++ erster und einziger Neubau einer reinen Konzerthalle in der DDR ++ Architekten Rudolf Skoda, Eberhard Göschel, Volker Sieg, Winfried Sziegoleit ++ Gewandhaus seit 1781 Heimstätte des Gewandhausorchesters Leipzig ++ im Klinger Foyer Max Klingers Beethovenplastik ++ Deckengemälde "Gesang vom Leben" von Sighard Gille ++ im Foyer des Mendelssohn-Saals Standbild „Felix Mendelssohn Bartholdy“ von Jo Jastram ++ Mendelssohn führte das Gewandhausorchester zu internationaler Anerkennung ++ im Herbst 1989 öffnete Gewandhaus-Kapellmeister Kurt Masur das Haus als Diskussionsplattform für die politische Opposition der DDR ++ Richard Wagner dirigiert im Gewandhaus am 1. November 1862 die Uraufführung des Vorspiels zu den "Meistersingern" ++
Zeitgeschichtliches Museum ++ Dauerausstellung zur Geschichte von Diktatur und Widerstand in der DDR ++ 2500 Objekte ++ Themen: politische Repression, Opposition, Widerstand, friedliche Revolution, deutsche Teilung, Alltagsleben in der kommunistischen Diktatur, Wiedervereinigungsprozess ++ Sammlungen u. a. sozialdokumentarische Fotografie und künstlerische Arbeiten der alternativen Gegenkultur ++ Wechselausstellungen, Veranstaltungen ++ Informationszentrum mit Bibliothek und Mediathek ++
Ort der liberalen Hauptsynagoge (Einweihung 1855, in der Pogromnacht 1938 zerstört) ++ heute im Grundriss „Gedenkstätte am Ort der Großen Gemeindesynagoge für die während der Zeit des Nationalsozialismus ausgegrenzten, verfolgten und ermordeten jüdischen Bürgerinnen und Bürger der Stadt Leipzig“ ++ 2001 eingeweiht ++ Architekten Sebastian Helm, Anna Dilengite ++ Fläche 12 × 12 m, Feld aus 140 leeren Bronzestühlen ++ Wand aus Sichtbeton mit Texten auf drei Bronzetafeln (englisch, deutsch, hebräisch) ++ Gedenkstein aus Cottaer Sandstein (1966, Bildhauer Hans-Joachim Förster) ++
Ehemaliges Geschäftshaus der Alten Leipziger Feuerversicherung ++ 1913 erbaut ++ Architekten Hugo Licht, Weidenbach & Tschammer ++ bis 1989 Sitz der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit (BVfS) ++ am 4. Dezember 1989 bei den Montagsdemonstrationen von Demonstranten besetzt ++ Museum seit 1990 ++ ständige Ausstellung "Stasi – Macht und Banalität" ++ Außenstelle des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (BStU) ++
Schulmuseum - Werkstatt für Schulgeschichte ++ Museum seit 1984 ++ Ausstellung zur Schulgeschichte in Deutschland ++ Themen: u. a. Reformschule, Planetarium, Realien-Schaudepot Naturkunde, Volksschule um 1900, Carlebachschule, Schaudepot DDR, DDR-Schule um 1985, Schule unterm Hakenkreuz ++ historische Schulstunden (Kaiserzeit, Heimatkunde in der DDR 1985 - Zivilcourage heute!) ++ Sammlungen vorwiegend zur Schulgeschichte Leipzigs (25.000 Objekte) ++ Bibliothek (30.000 Bücher und Schriftstücke) ++ Workshop (Gegen den Strom - Schule im Widerstand) ++ Museumsshop ++
Reichsgerichtsgebäude ++ erbaut 1895 ++ Architekten Ludwig Hoffmann, Peter Dybwad ++ Historismus, Vorbild italienische Spätrenaissance, römische Antike, französischer Barock ++ hohe Kuppel, Skulptur Die Wahrheit ++ Skulpturen zu Personen der deutschen Rechtsgeschichte (Eike von Repgow, Johann von Schwarzenberg, Johann Jacob Moser, Carl Gottlieb Svarez, Anselm von Feuerbach, Friedrich Carl von Savigny) ++ bis 1945 Reichsgericht, 1952 das Museum der bildenden Künste, Ausstellung über den Reichstagsbrandprozess (Georgi-Dimitroff-Museum) ++ ab 2002 Sitz des Bundesverwaltungsgerichts ++ Besichtigung der Eingangshalle, Große Sitzungssaal möglich ++ angemeldete Führungen ++ seit 2007 Museumsraum, Ausstellung "Das Reichsgerichtsgebäude und seine Nutzer" ++
Ehemals Königliches Landgericht mit Untersuchungsgefängnis ++ erbaut 1906 ++ heute Landgericht ++ Gedenkstätte ++ abgetrennter Teil der Strafvollzugseinrichtung Alfred-Kästner-Straße ++ 1960-1981 zentrale Hinrichtungsstätte der DDR (Todesstrafe bis 1987) ++ hier wurden alle im Land ausgesprochenen Todesurteile vollstreckt ++ Hinrichtungen mit Guillotine, ab 1968 durch Nahschuss ins Hinterhaupt (u. a. 1979 Werner Teske) ++ 64 Hinrichtungen wegen Mordes, NS-Verbrechen, Staatsverbrechen, Wirtschaftsverbrechen, Wirtschaftsspionage ++ Gedenktafel an dem Gebäude (Künstler Gerd E. Nawroth) ++ Zugang Alfred-Kästner-Straße, Eingang Arndtstraße ++ Führungen zur Leipziger Museumsnacht und zum Tag des Offenen Denkmals 11. September ++
Gedenkstätte zur Erinnerung an die Zwangsarbeit während der Zeit des Nationalsozialismus in Leipzig ++ authentischer Ort auf dem Gelände des früheren Rüstungsbetriebes HASAG ++ Dauerausstellung zur Zwangsarbeit in der Region Leipzig ++ Anlaufstelle für ehemalige Zwangsarbeiter ++ Forschung, Bildungsprojekte, Zeitzeugengespräche ++
Ehemaliges Wohnhaus der Ärztin Dr. Margarete Blank (1901-1945) ++ Gedenkstätte, Begegnungs- und Bildungszentrum ++ Dauerausstellung zu Leben und Wirken von Margarete Blank ++ Margarete Blank wurde wegen Zweifel am „Endsieg“ vom 6. Senat des Volksgerichtshofs im Schwurgerichtssaal des Dresdner Landgerichts verurteilte und am 8. Februar 1945 mit dem Fallbeil hingerichtet ++
Denkmalgeschützte Bunkeranlage ++ 1972 erbaut ++ Gelände 5,2 ha, 1.435 qm Bunker ++ Ausweichführungsstelle der Staatssicherheit im Raum Leipzig für den Kriegsfall ++ Platz für 120 Personen ++ Rundgang zur Geschichte und Funktion des Bunkers ++ Teil der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ Leipzig ++ Führungen nach Anmeldung ++
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