Erinnerungsstätten, Lernorte und Orte des jüdischen Berlins, insbesondere das Holocaust Mahnmal und das Jüdische Museum bieten in der Hauptstadt das umfangreiche Programm für einen historischen Rundgang. Das Jüdische Filmfestival in Berlin und Potsdam im März/April ist ein idealer Reiseanlass. Die Tour zu historischen Orten des jüdischen Berlins beginnt südwestlich im Haus der Wannseekonferenz und endet nordöstlich am Jüdischer Friedhof in Berlin-Weißensee. *Geschichtsreisen, Religionsreisen*
Villa Marlier am Wannsee ++ 1914/15 errichtet ++ Architekt war Paul A. Baumgarten ++ Anlage des Gartens (ca. 29.750 qm) nach der reformorientierten Schule ++ einer der wenigen erhaltenen Gärten der früheren Colonie Alsen ++ historischert Ort, an dem beschlossen wurde, Juden Europas in den Osten zu deportieren und zu ermorden ++ ständige Ausstellung ++ Dokumentation ++ Bildungsarbeit ++ Bibliothek/Mediothek ++
1914 erbaut ++ Sandsteinbau mit 70 Meter hohem Turm ++ Reliefs an der Fassade ++ Architekten Peter Jürgensen, Jürgen Bachmann ++ 1945-1993 tagte hier das Berliner Abgeordnetenhaus, 1949-1991 Sitz des Regierenden Bürgermeisters ++ Übergabe der Freiheitsglocke 1950 als Symbol für Freiheit und Demokratie ++ Rede John F. Kennedy 1963 („Ich bin ein Berliner“) ++ 1967 Demonstrationen gegen den Besuch des Schahs Mohammad Reza Pahlavi ++ am 10. November 1989 Kundgebung mit 20.000 Befürwortern und Gegnern der deutschen Einheit (Redner Willy Brandt, Walter Momper, Hans-Dietrich Genscher, Helmut Kohl) ++ heute Rathaus des Berliner Bezirks Tempelhof-Schöneberg ++ Dauerausstellung "Wir waren Nachbarn – Biografien jüdischer Zeitzeugen" ++ Drehort "Lola rennt" Film von Tom Tykwer (D 1998) mit Franka Potente ++ Drehort "Aimee und Jaguar" Film von Max Färberböck (D 1999) mit Maria Schrader ++ Drehort "Joe & Max" Film von Steve James (D,USA 2002) mit Til Schweiger ++
Liberale Synagoge der Jüdischen Gemeinde zu Berlin ++ neoromanischer Backsteinbau ++ 1912 eingeweiht, Brand 1938, 1942 zwangsenteignet, 1947 wieder eingeweiht ++ Architekt Ernst Dorn ++ Gottesdienst von Chor und Orgel begleitet (weltweit die einzige Gemeinde, die dem Ritus der Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße in den 1920er Jahren folgt) ++
Mit dem Projekt Stolperstein erinnert der Künstler Gunter Demnig an die Opfer der NS-Zeit ++ vor ihrem letzten selbstgewählten Wohnort werden Gedenktafeln aus Messing ins Trottoir eingelassen ++ darauf sind Name, Vorname, Jahrgang und Schicksal der betreffenden Person dokumentiert ++ 1996 erste 50 Stolpersteine in der Oranienstraße und in der Dresdner Straße ++ insgesamt 5.000 Solpersteine (9. November 2013) ++ Beispiel Haus Niebuhrstraße 72, Berlin-Charlottenburg Stolperstein für Erna Cohn (deportiert 1943, ermordet in Auschwitz) ++ pädagogische Begleitprogramme ++
Filmfestival ++ gegründet 1994 ++ Jüdische Filme aus aller Welt ++ Festspielorte in Berlin und Potsdam ++
Ehemaliges Gemeindehaus der Jüdischen Gemeinde zu Berlin ++ erbaut 1959 ++ Architekten Dieter Knoblauch, Heinz Heise ++ Ort der großen Synagoge der Jüdischen Gemeinde Charlottenburg (errichtet 1912, zerstört 1938, maurisch, neoromanisch-byzantinisch, Architekt Ehrenfried Hessel) ++ das alte Portal, Skulptur einer zerstörten Thorarolle vor dem Neubau ++ im Innenhof Gedenkwand mit Namen von 22 Ghettos, Internierungs-, Konzentrations- und Vernichtungslagern, davor eine Ewige Flamme ++ Gedenktafel am Gebäudeerinnert an die Widerstandskämpferin Recha Freier ++ 2006 verlegte die Jüdische Gemeinde ihren Sitz in das Centrum Judaicum (Neue Synagoge) an der Oranienburger Straße ++ heute Jüdische Volkshochschule, Bibliothek, koscheres Restaurant "Gabriel's", Internetcafé, Redaktion des Monatsblatts "Jüdisches Berlin" ++
Aschkenasisch-orthodoxe Synagoge der Jüdischen Gemeinde zu Berlin ++ errichtet 1902 als Haus der jüdischen Loge Bnei Brith ++ Architekt Siegfried Kuznitzky ++ seit 1933 Joseph-Lehmann-Schule der jüdischen Reformgemeinde ++ während der Teilung Berlins Hauptverwaltung der Jüdischen Gemeinde, Büro der Jüdischen Allgemeinen Wochenzeitung ++ orthodoxe Synagoge heute im großen Logensaal im Hof ++ Mikwe im Souterrain ++ Sabbat- und Feiertagsgottesdienste, tägliche Morgen- und Abendgottesdienste ++ Jüdische Jugendgruppe ++
Konservative Synagoge der Jüdischen Gemeinde zu Berlin ++ 1916 als orthodoxe Synagoge errichtet ++ Architekt Alexander Beer ++ Gebäudeensemble früher Kottbusser Ufer 48–50 ++ neoklassizistische Pfeilerbasilika (mittelalterliche und barocke Elemente), dreischiffiger Bau ++ Hauptgebäude 1938 schwer beschädigt, 1959 abgerissen ++ früheres Nebengebäude für den Jugendgottesdienst dann als eigentliche Synagoge genutzt, 1959 nach Umbau erneut geweiht ++ Wochentags- und Jugendgottesdienste ++ Gedenkstein von Claudia Lengfeld (aufgestellt 1989) am Fraenkelufer 10 ++
Einer der spektakulärsten Museumsbauten Deutschlands ++ semantisch aufgeladene Formensprache der Architektur ++ Architekt Daniel Libeskind ++ historische Dauerausstellung auf über 3000 qm ++ Entdeckungsreise durch zwei Jahrtausende deutsch-jüdischer Geschichte ++ 13 Epochenbilder vom Mittelalter bis zur Gegenwart ++ Alltags- und Kunstobjekte, Fotos und Briefe, interaktive Elemente und Medienstationen ++ E.T.A. Hoffmann-Garten (erinnert an das "Kollegienhaus", in dem das Jüdische Museum vormals untergebracht war, einst Kammergericht, in dem 1814-1822 E.T. A. Hoffmann arbeitete) ++
1987 bestehendes Projekt zur Dokumentation und Aufarbeitung des Terrors der Nationalsozialisten ++ authentischer Ort der Zentralen des nationalsozialistischen Terrors: das Geheime Staatspolizeiamt (Gestapo) mit eigenem „Hausgefängnis”, die Reichsführung-SS, das Reichssicherheitshauptamt auf dem Gelände der ehemaligen Prinz-Albrecht-Straße 8 ++ Häftlinge im "Hausgefängnis" der Prinz-Albrecht-Straße vor allem aus Widerstandsgruppen u. a. Dietrich Bonhoeffer (1943) ++ Dokumentationszentrum ++ Ausstellung ++
Dreischiffiger Kirchenbau an der oberitalienischen Romanik orientiert ++ 1846 eingeweiht ++ Architekt August Stüler ++ am 15. November 1931 wurde Dietrich Bonhoeffer hier zum Pfarrer ordiniert ++ Kirche 1945 zerstört, Wiederaufbau von 1956 bis 1960 ++ die Kirche ist heute ein Teil des Kulturforums, Nutzung für Gottesdienste und kultureller Veranstaltungsort der Stiftung St. Matthäus ++ Gedenktafel für Bonhoeffer an der Kirche ++ Micha Ullmans Mahnmal "Sieben Stufen" erinnert an die zahlreiche Juden, die Potsdamer Platz lebten und vertrieben wurden ++
Zentrale Holocaust-Gedenkstätte Deutschlands ++ Ort der Erinnerung und des Gedenkens an bis zu sechs Millionen Opfer ++ Stelenfeld 2.711 Betonpfeiler auf einer Fläche von ca. 19.000 qm ++ Architekt Peter Eisenman ++ kostenfreie unterirdische Ausstellung ++
Um 1890 als Kassenhalle der Mendelssohn-Bank errichtet ++ das Bankhaus Mendelssohn wurde 1795 gegründet ++ bedeutendste Berliner Privatbank (erzwungenen Liquidation 1938) ++ in der nahen Leipziger Straße 3, im nicht mehr existierenden Reckschen Palais, verbrachte Felix Mendelssohn Bartholdy seine Jugend ++ Dauerausstellung „Die Mendelssohns in der Jägerstraße“ zur Geschichte der Bank, der Bankiers, ihr Mäzenatentum, ihre Salons, ihre karitativen Werke ++ Kapitel "Die Religion der Mendelssohns" bezieht sich auf die unterschiedlichen Konfessionen der Familienmitglieder und ihre Identitätssuche zwischen Protestantismus, Katholizismus, Judentum, romantischer Kunstreligion und aufgeklärter Zivilreligion ++ Ausstellungssaal, Veranstaltungsforum, Geschichtswerkstatt ++ Träger ist die Mendelssohn-Gesellschaft e.V. ++
1762 mit einer Rokokofassade versehen ++ vergoldetes Gitter mit Puttenfiguren, getragen von toskanischen Säulen ++ Architekt Friedrich Wilhelm Diterichs ++ Innenräume mit Elementen des Rokoko gestaltet ++ Kopie der von Andreas Schlüter gefertigten Decke aus dem Wartenbergschen Palais ++ hier befand sich einige Jahre das 1795 von Joseph Mendelssohn gegründete Bankhaus ++ heute Teil des Märkischen Museums ++ Dauerausstellungen „Berliner Kunst von der Zeit Friedrichs des Großen bis 1945“, „Stadtansichten auf Berliner Porzellan – KPM von 1800 bis 1900“ ++ wechselnde Sonderausstellungen ++ Museums-Shop ++
Berlinerinnen, die sich am 27. Februar 1943 nach ihren vermissten jüdischen Ehemännern erkundigten, wurden in die Rosenstraße geschickt ++ dort hatte sich früher das Sozialamt der Jüdischen Gemeinde befunden (Hausnummer 2 - 4) ++ die betroffenen Ehefrauen befürchteten, man werde ihre Männer deportieren ++ die Angehörigen auf der Straße ließen sich nicht vertreiben ++ stattdessen begehrten sie auf ++ Skulptur von Ingeborg Hunzinger erinnert an die Ereignisse ++ Gedenk-Litfaßsäule ++ Drehort “Rosenstraße” Film von Margarete von Trotta (D 2003) mit Katja Riemann ++
Ausstellung "Anne Frank. hier & heute" ++ Schwerpunkt Tagebuch und die Lebensgeschichte Anne Franks ++ Ausstellungsbegleitung nach Anmeldung ++ Filme ++
Museum erzählt die Geschichte der Blindenwerkstatt Otto Weidt ++ Kleinfabrikant Otto Weidt beschäftigte während des Zweiten Weltkrieges hauptsächlich blinde und gehörlose Juden, die er vor Verfolgung und Deportation zu schützen versuchte ++ Dauerausstellung am authentischen Ort ++ Wechselausstellungen ++ Vorträge ++ Filme ++
Stiftung Gedenkstätte Deutscher Widerstand ++ Dauerausstellung erinnert an Menschen, die während der nationalsozialistischen Diktatur verfolgten Juden beistanden ++ dokumentiert werden die Verfolgung und die Zwangslage der Juden, geglückte Rettungen, gescheiterte Rettungsversuche ++ das Projekt "Stille Helden" sammelt Berichte, Fotos, Dokumente, mündliche Erinnerungen in Bild und Ton ++
Denkmalgeschützter Alter Jüdischer Friedhof (0,59 ha) ++ nach dem Judenkiewer Spandau der älteste belegte Begräbnisplatz der Jüdischen Gemeinde zu Berlin ++ nach 1671 eingerichtet ++ bis zur Schließung 1827 etwa 3.000 Gräber nachweisbar ++ Friedhof 1943 von der Gestapo zerstört ++ 1948 wieder an die jüdische Gemeinde übergeben ++ 1985 Skulptur „Jüdische Opfer des Faschismus“ von Will Lammert aufgestellt ++ 2008 Friedhof und Gedenkstätte offiziell wiedereröffnet, Epitaphien und Epithaphfragmente restauriert ++ bekanntestes Grab das des Philosophen Moses Mendelssohn ++ Moses Mendelssohn war Vorbild für die Figur des Nathan im Drama Nathan der Weise seines Freundes Gotthold Ephraim Lessing, Vater u. a. von Joseph Mendelssohn (Gründer des Bankhaus Mendelssohn), Abraham Mendelssohn Bartholdy (Vater von Fanny Hensel und ihres Bruders, Felix Mendelssohn Bartholdy) ++
1866 Neue Synagoge eingeweiht ++ Architekten Eduard Knoblauch, Friedrich August Stüler ++ inspiriert vom maurischen Stil der Alhambra in Granada ++ ständige Ausstellung "Tuet auf die Pforten" ++ Stiftung Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum ++ Informationsstelle für jüdisches Leben ++ Archiv ++ Bibliothek ++ Veranstaltungen ++
Kaffee-Haus (hebräisch) ++ gemeinnützige Einrichtung der Israelitischen Synagogen-Gemeinde (Adass Jisroel) zu Berlin ++ koschere Speisen, Weine, Biere++ israelische und jüdische Gerichte ++ u. a. Chumu, Falafel, Bagel, Gefillte Fisch & Kren, Medschádera, Matzeknödel, Knisches ++ begrünter Hofgarten ++
1672 als der erste größere jüdische Friedhof Berlins angelegt ++ zeigt die Veränderung der jüdische Friedhofskultur im 19. Jahrhundert ++ deutsche Texte in hebräischen Lettern geschrieben ++ Lapidarium ++ Grabanlagen verschiedener Stilrichtungen: Romanik, Renaissance, Manierismus und Klassizismus ++ prominente Persönlichkeiten u. a. Leopold Ullstein, Giacomo Meyerbeer, Max Liebermann, Gerson von Bleichröder ++
Synagoge der Jüdischen Gemeinde zu Berlin ++ liberal-konservativ ++ errichtet 1904, nach 1938 verwüstet (Gottesdienste noch bis 1940), Lager und Pferdestall für die Wehrmacht, 1953/2007 wieder eingeweiht ++ Architekt Johann Hoeniger, Ruth Golan, Kay Zareh ++ später Historismus, neoromanische Basilika ++ dreischiffiger Raum, Emporen in Seitenschiffen und Westteil, überwölbte Apsis (Einbau für Toraschrein, Bima) ++ 2.000 Sitzplätze ++ größtes jüdisches Gotteshaus Deutschlands (2013), einzige Synagoge Ost-Berlins ++ im Vorderhaus früher jüdische Schule, heute Ronald-Lauder-Lehrhaus ++ ursprüngliche Ausgestaltung 2007 wieder hergestellt ++ Trausaal genutzt als Wochentagssynagoge ++
Ehemalige Gemeindedoppelschule ++ 1886 errichtet ++ Teil des Kultur- und Bildungszentrums der Sebastian Haffner Volkshochschule ++ Museumsverbund Pankow ++ regionalgeschichtliche Sammlung Prenzlauer Berg ++ Dauerausstellung "Gegenentwürfe. Der Prenzlauer Berg vor, während und nach dem Mauerfall." dokumentiert den politischen und sozioökonomischen Wandel des Bezirks ++ Geschichte sämtlicher Sakralbauten, Wohlfahrtsbauten, Schulen, Plätze, Handel, Gewerbe, Industrie ++ jüdische Schulen des Bezirks bis zu ihrer erzwungenen Schließung im Jahre 1941 ++ Sonderausstellungen ++ Kinder- und Erwachsenenbibliothek am Wasserturm, Unterrichtsräume der Volkshochschule ++ Museumsarchiv ++
1880 angelegt ++ Friedhof der Jüdischen Gemeinde zu Berlin ++ flächengrößter erhaltener jüdische Friedhof Europas mit 115.000 Grabstellen ++ steht unter Denkmalschutz ++ Anlage des Friedhofs nach dem Entwurf des Architekten Hugo Licht (1841-1923) ++ Gebäudeensemble am Haupteingang im Stil der italienischen Neorenaissance ++ Holocaust-Mahnmal ++ prominente Grabstätten u. a. von Stefan Heym, Samuel Fischer, Lesser Ury, Theodor Wolff ++ Drehort „Alles auf Zucker“ Film von Dani Levy (D 2004) mit Henry Hübchen ++
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