Die Stadt Brandenburg hat eine ebenso deutende mittelalterliche Geschichte wie traditionsreiche Industriekultur. In die reizvolle Landschaft der Havel eingebettet, bietet für eine drei Tage Städtereise sich eine überraschende museale Vielfalt. Hier ist auch die Architektur der Backsteingotik zu Hause. Der Dom und die Kirchen beherbergen sehenswerte sakrale Kunst. Die Abende der Städtereise sollten für einen Besuch des Brandenburger Theaters oder eines Sinfoniekonzertes reserviert bleiben. Die Stadttour in Brandenburg an der Havel auf eigene Faust beginnt nördlich am Dom St. Peter und Paul und endet westlich am Industriemuseum. *Städtereisen*
Domstift Brandenburg ++ Grundsteinlegung 1165 auf der Dominsel ++ geplante einschiffige Wehr- und Missionskirche ++ spätromanisch/frühgotisches Langhaus ++ erstes, vollständig in unverblendetem Backstein ausgeführtes Bauwerk der Mark Brandenburg ++ Mutter aller märkischen Kirchen ++ Umbau durch Friedrich Schinkel im 19. Jahrhundert (neugotischer Westgiebel) ++ mittelalterliche Grabplatten, Lehniner Altar, gotisches Tabernakel, spätromanischer Schmerzensmann, Brandenburger Hungertuch, älteste bekannte Darstellung einer sog. „Judensau“ ++ restaurierte Wagner-Orgel von 1725 ++ seit 1527 evangelische Domgemeinde ++ Klosteranlage (Refektorien, Dormitorien, Kreuzgang, Friedgarten, Ritterakademie) ++ Dommuseum (sakrale Kunst aus zehn Jahrhunderten) ++ Domschatz ++ Domgymnasium ++ Wohnhaus des Barons Heinrich August de la Motte Fouqué ++ Konzerte, Ausstellungen, Sonderausstellungen ++
Kapelle der Backsteingotik ++ 1320 Umbau zur Pfarrkirche ++ steht auf dem Fundament der ehemaligen Burgkapelle der Burg Brandenburg ++ bedeutendes Zellengewölbe, barocke Holzempore, Epitaphe angesehener Bürger ++ die einstige Burgkapelle soll die Grablege des letzten Heveller-Fürsten Pribislaw-Heinrich und seiner Frau Petrussa sein ++ heute Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst ++
Naturdenkmal, botanisches Wahrzeichen der Stadt ++ Allee von Sumpfzypressen ++ 1841 gepflanzt vom Ratsherrn Johann Gottfried Bröse ++ europaweite Besonderheit ++ während der Eiszeiten in Mitteleuropas ausgestorben, heute überwiegend in Nordamerika ++ Nachpflanzung und Sanierung der Altbäume ++ Informationstafeln ++
Spätgotische dreischiffige Hallenkirche (Westportal romanisch, Kirchschiff gotisch, Turm barock) ++ 1475 vollendet ++ Architekt Henrik Reinstorp ++ Westfassade zitiert den Hildesheimer Dom ++ barocker Turm von 1767 ++ spätgotischer Flügelaltar, bronzenes Taufbecken 13. Jahrhundert in spätromanischer Ausführung, gewebtes Altartuch mit Szenen einer Einhornjagd, Trebaw’sches Epitaph, Glasfenster von Otto Linnemann, schöne Sandstein-Kanzel von 1623 ++ eine der drei Hauptkirchen der Stadt ++ bis 1165 Bischofskirche und provisorischer Doms zu Brandenburg ++ 1923 wurde hier Vicco von Bülow (Loriot) getauft ++
Restaurant Parduin im Sorat Hotel ++ Stadtrestaurant ++ gemütliche Ambiente im Stil englischer Herrenhäuser ++ solide deutsche, internationale, märkische Küche ++
Turm der Stadtmauer der Altstadt ++ errichtet ab 1290 ++ einer der noch vier verbliebenen Tortürmen ++ ältestes erhaltenes Stadttor Brandenburgs ++ benannt nach der Havel-Stadt Rathenow, etwa 30 km nordwestlich von Brandenburg an der Havel ++ quadratischer Grundriss, märkischer Ziegelstein, Spitzkegel, schmiedeeiserner Rabe mit einem Ring im Schnabel ++ Schmuckelemente u. a. Lisenen, horizontale Zierfriesen, Rund- und Wappenblenden ++ geöffnet zum Brandenburger Türmetag im September ++
Aussichtsturm auf dem Marienberg ++ am 1. September 1958 Umbenennung der Bismarckwarte in Friedenswarte ++ 1974 Einweihung des Aussichtsturms auf dem Sockel des einstigen Bismarckturms ++ Höhe 32,5 m ++ Nickel-Chrom-Stahl-Verkleidung ++ Architekten Günter Franke, Wolfgang Schoppe ++ fünf verglaste, fünf freie Aussichtsgeschosse, zwei voneinander getrennte Wendeltreppen mit je 180 Stufen ++
Gotisches Rathaus ++ errichtet 1480 ++ blendengeschmückter Staffelgiebel mit den Wappen von altstädter Ratsfamilien ++ bis 1715 Verwaltungssitz ++ danach Barchentfabrik (bis 1803), Warenlager, Kaufhalle, Kornmagazin (bis 1819), Landes- und Stadtgericht (bis 1863), Kleiderkammern und Arrestzelle der Garnison, dann Ruine ++ Wiederaufbau in heutiger Ansicht 1912 ++ seit 2007 Sitz der Stadtverwaltung ++ neben dem Hauptportal Roland von 1474 ++
Skulptur zur Loriot Figur ++ Standort Altstädtischer Markt ++ Touristinfo der Stadt bietet literarische Führung an auf den Spuren von Friedrich de la Motte-Fouqué, Zacharias Garcaeus und Vicco von Bülow alias Loriot, der in Brandenburg geboren ist ++
Luckenberger Torturm ++ um 1400 errichtet ++ einer von ehemals acht, heute noch vier verbliebenen Tortürmen der mittelalterlichen Wehranlage ++ 17 m Höhe, zylindrischer, viergeschossige Turm, Fuß aus märkischem Ziegelstein ++ Erker mit nach unten offenem Auslass diente als Abtritt ++ 1928 mit expressionistischem Zackenkranz und neuem Mauerkegel versehen, geschmiedetes Storchennest ++ in mehreren Nischen Ton-Skulpturen (Ratte, Schlange, Kuh, Schwein, Kamel, Ziege, Esel, Wolf) von Horst Wall ++
Barockes Massowsches Stadtpalais ++ errichtet 1723 mit Steinen der abgebrochenen Marienkirche ++ Vorbild für die barocke Neugestaltung vieler Gebäude der Stadt ++ Bauherr Oberst Jürgen Detlef von Massow, Kommandeur des 1713 bis 1739 in Brandenburg stationierten Königsregiments Friedrich Wilhelm I ++ 1751 von König Friedrich II. zum Frey-Haus erklärt (von allen bürgerlichen Lasten befreit) ++ bis 1806 Wohnsitz aller Regimentskommandeure ++ Dreiflügelanlage aus zweigeschossigen Fachwerkhofgebäuden ++ seit 1922 Stadtmuseum ++ Ausstellung zu 1000 Jahre Stadtgeschichte, teilweise Landesgeschichte ++ Bestände zu Ur- und Frühgeschichte, Stadt- und Industriegeschichte, Kulturgeschichte, Volkskunde, Kunst, Brandenburger Spielwarenindustrie ++ Wredowsche Kunstsammlung (u. a. Richtschwert, mit dem der Jugendfreund Friedrichs des Großen, Hans-Hermann von Katte, im Jahre 1730 hingerichtet wurde) ++ Museumsgarten ++
Einer der vier erhaltenen der ehemals neun Tortürme der Stadtmauer ++ errichtet 1411 ++ Baumeister Nikolaus Kraft ++ war bis ins 17. Jahrhundert Teil einer Toranlage mit Vortor ++ Backsteinbau im Stil der Pommerschen Spätgotik ++ achteckiger Grundriss, Höhe 28,85 m, hohe gotische Spitzbogenblenden, Zinnenkranz, schmiedeeiserner Adler, fünf Geschosse ++ unterstes Geschoss diente als Gefängnisraum ++
Stadtrestaurant ++ Binnenschifferambiente ++ regionale Küche auf hohem Niveau ++ leichte Fischgerichte, herzhafte Speisen, vegetarische Leckereien ++ großenteils aus regionalem Anbau und Zucht ++ rein deutsche Weinkarte, Wein direkt vom Winzer ++ Candle light Dinner auf dem Bootsanleger ++
Dreischiffige spätgotische Hallenkirche der Backsteingotik ++ errichtet in den 1380er Jahren ++ Architekt Heinrich Brunsberg ++ Westturm 1592 neu errichtet ++ größte Kirche der Stadt ++ achteckiger Bronze-Taufkessel von 1440, großer Flügelaltar von 1474 ++ Glasfenster von Otto Linnemann (1912) ++ Schuke-Orgel von 1936 ++ Bibliothek aus dem späten Mittelalter und aus der Reformationszeit, nachreformatorischen Zeit (1.000 Bände), mittelalterliche Musikbibliothek (350 Handschriftenbände, 319 Musikalien), im Domstiftsarchiv gelagert ++ evangelische Pfarrkirche der Neustadt ++ nach der Schlacht bei Lützen wurde hier der tote König Gustav Adolf während seiner Überführung nach Schweden vom 11. bis 19. Dezember 1632 aufgebahrt ++
Ausstellungsräume in den historischen Brennaborwerken ++ eröffnet 2001, Ausstellungen seit 2004 ++ initiiert und betreut durch das Brandenburger Theater ++ wechselnde Ausstellungen ++ regionale und internationale zeitgenössische Kunst ++ Künstler u. a. Anne Hoenig, Klaus Staeck, Claudia Güttner, Volker Schulz, Kirsten Klöckner, Lutz Jahn, Helge Leiberg, Robert Jacobsen, Dietmar Block, Sylvia Vandermeer, Strawalde, Hans-Hendrik Grimmling, Stefan Heyne, Gerhard Wolf, Gerhard Göschel, Janus Kadel, Bodo Henke, Aurore Millet, Sabine Schall, Alke Brinkmann ++
Restauriertes ehemaliges Dominikanerkloster aus dem 14. Jahrhundert ++ anspruchsvolle hochgotische Architektur ++ Kirche, Klausurgebäude, Bibliothek ++ heute Archäologisches Landesmuseum Brandenburg ++ Funde aus 50.000 Jahre Geschichte ++ Altsteinzeit bis Neuzeit ++ stratigraphisches Großdiorama ++
Standort des Stadtmuseums ++ Schiffahrtsmuseum ++ Ausstellung zur Geschichte der Brandenburger Schifffahrt ++ Geschichte der ehemaligen Hansestadt und der Werften ++
2000 erbautes Cultur Congress Centrum (CCC) mit Orchester Brandenburger Symphoniker ++ im Theaterverbund des Landes Brandenburg Aufführungen des Hans-Otto-Theaters Potsdam und Gastspiele ++ Musiktheater, Schauspiel, Konzerten, Theater für Kinder und Jugendliche, Puppentheater, Kabarett, literarische Programme ++ Aufführungsorte Großes Haus, Studiobühne, St. Pauli Kloster, Industriemuseum, Regattastrecke am Beetzsee ++
Schiffstour auf der Havel ++ Nordstern Reederei Brandenburg an der Havel ++ moderne Fahrgastschiffe und historischer Dampfer Nordstern ++ einst als Schleppdampfer gebaut, heute Fahrgastschiff ++ einstiger Stolz der Wiemann Werft ++ fährt mit der Originalmaschine von 1902 ++
Technisches Denkmal Siemens-Martin-Ofen ++ Monument des Industriezeitalters ++ einmalig in Westeuropa ++ Anlagen zum Beschicken, Schmelzen und Gießen ++ drei Dauerausstellungen ++ "Ein Jahrhundert Stahl aus Brandenburg im sozialen und politischen Umfeld" (Geschichte des Stahlstandortes Brandenburg 1914-2000 ++ "Vom Eisen zum Stahl" (Stahlherstellung von den Anfängen bis zur Gegenwart) ++ Erfinder des Siemens-Martin-Verfahrens ++ ehemalige Werkstätten, Meisterstube, Schmiede, Labor, Stahlwerkerwohnung der 1960-er Jahre ++ Ausstellung Brennabor zeigt Produktionslinien von Kinder- und Puppenwagen, Fahrräder, Motorräder und Automobile mit Originalen ++
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