Die historische Architektur der Bergbauanlagen und der Bergbausiedlungen des Ruhrgebietes ist von Historismus und Jugendstil geprägt. Die noch betriebenen Zechen und die in der jüngeren Zeit stillgelegten sind oft Beispiele moderner und postmoderner Industriearchitektur. Mit vielen Bauten wurden ingenieurtechnische Maßstäbe gesetzt. Die stillgelegten Zechen sind oft einer neuen Verwendung zugeführt und mit interessanten architektonischen Lösungen umgebaut. Diese Reise bietet eine kleine Auswahl von exemplarischen Bauten. Die Tour zu Beispielen der Architektur des Bergbaus im Ruhrgebiet beginnt östlich im Maximilianpark von Hamm und endet am Westpol in Kamp-Lintfort, dem noch aktiven Schacht Rossenray der RAG Deutsche Steinkohle. *Architekturreisen*
Ehemalige Zeche Maximilian ++ Steinkohlebergwerk ++ 1902 erschlossen, 1921 eingestellt ++ Verwaltungsgebäude und Maschinenhalle aus der Gründungszeit, Backsteinarchitektur des Historismus ++ seit 1984 Freizeitpark ++ Wahrzeichen ist der gläserne Elefant (ehemalige Kohlenwäsche) ++ Schmetterlingshaus ++ Waschkaue, Elektrozentrale sind Veranstaltungsorte ++ regenerierte Brache als Rückzugsort gefährdeter Pflanzen- und Tierarten, Bäume, Sträucher, Wiesenkräuter ++ Landschaftsarchitekten Reiner Martin, Wedig Pridik ++
Steinkohlebergwerk ++ 1874 erschlossen, 1966 stillgelegt ++ verbliebene kubische Fördertürme (Architekt Alfred Fischer) ++ klare Form und Betonung der Vertikale ++ östlicher Gegenpol des Förderturms vom Bergwerk West, der noch aktiven Schachtanlage Rossenray in Kamp-Lintfort ++ beide Türme markieren den Ein- und Ausgang des nördlichen Ruhrgebiets ++ Lichtinszenierung (gelbe Lichtbänder an den Kanten der Gebäude) von Mischa Kuball ++ soll West- und Ostpol verbinden ++ Projekt "Yellow Marker" ++ Bürgerstiftung Förderturm Bönen ++
Ehemaliges Steinkohlebergwerk ++ Schacht Grimberg 1/2 ++ 1894 erschlossen ++ Anfang der 1980er Jahre modernisiert ++ hochmodernes 73 m hohes Fördergerüst über Schacht Grimberg 2 ++ Farbgestaltung auf das benachbarte Zentrum von Bergkamen ++ moderne Übertageanlagen sind bereits Industriedenkmal ++
Typische Bergarbeiter-Kolonie ++ 52 Häuser ++ Ende des 19. Jahrhunderts durch die Harpener Bergbau-AG für die Bergarbeiter der Zeche Preußen errichtet ++ baugleiche Gestaltung, Ziegelbauten für jeweils vier Familien ++ ursprünglich an der Rückseite Stallgebäude, seitlich Toilettenhäuschen ++ Häuser saniert ++
Steinkohlebergwerk ++ 1873 eingerichtet, 1967 stillgelegt ++ Verwaltungs- und Kauengebäude des Historismus denkmalgerecht umgebaut ++ Kernstück der Tagesanlagen ++ entstand 1899 ++ Architekt Dietrich Schulze ++ Backsteingotik orientiert sich an dem Uenglinger Stadttor in Stendal aus dem 15. Jahrhundert ++ heute Bildungszentrum Hansemann Handwerkskammer Dortmund ++
Denkmalgeschützter ehemaliger Luft- und Personenbeförderungsschacht der Zeche Erin ++ um 1920 erbaut ++ einer der ältesten noch vorhandenen Türme dieser Bauart ++ Keltischer Baumkreis erinnert an den irischen Gründer der Zeche Erin, William Thomas Mulvany ++
1902 erbaut ++ Bauherr "Gelsenkirchener Bergwerksverein" ++ seltener Typ des gehobenen Zechenwohnungsbaus ++
Ehemaliges Steinkohlebergwerk ++ 1872 erschlossen ++ in den 1950er Jahren mit über 4000 Bergleuten produktivste Zeche des Ruhrgebiets ++ Stilllegung 2000 ++ ein Malakowturm von 1875 ist historischer Mittelpunkt der Schachtanlage ++ heute "Zukunftsstandort Ewald" für Hightech, Freizeit und Kultur ++ Zeche ist Teil des Landschaftsparks Hoheward (750 ha Haldenlandschaft) ++ Neugestaltung 2002 (Architekten Cino Zucchi, Martin Halfmann, Peter Köster) ++ Historische Schicht mit denkmalgeschützten Zechengebäuden und alten Schachtgerüsten ++
Standort der ehemaligen Zeche Zollern ++ Einweihung 1898 ++ einst Musterzeche der Gelsenkirchener Bergwerks AG zur Lütticher Weltausstellung 1905 ++ Anlage und Architektur am Übergang vom Historismus zum Jugendstil ++ seit 1969 unter Denkmalschutz ++ heute Zentrale des Westfälischen Industriemuseums des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe ++ Dauer- und Sonderausstellungen zur Arbeit eines Bergwerks der Jahrhundertwende ++ Maschinenhalle, Fördermaschinen, Schachthalle, Arbeitergarten ++ Museumsladen ++
Für Bergleute der Zeche Zollern II/IV 1898 gebaut ++ Bauherrin Gelsenkirchener Bergwerks AG ++ als Musteranlage geplant ++ einfallsreicher Villenstil in fünf Bautypen ++ 23 Häuser mit 87 Wohneinheiten mit meistens vier Wohnungen mit Ställen und Gärten ++ Architekt Paul Knobbe ++ 1983 modernisiert, 2001 unter Denkmalschutz ++ Führungen durch das LWL-Industriemuseum ++
Fördergerüst über dem Museumsgebäude stammt von der ehemaligen Dortmunder Zeche Germania (Anfang der 1970er-Jahre in Dortmund abgebaut und in Bochum wieder aufgebaut) ++ Museumsgebäude erbaut von dem Industriearchitekten Fritz Schupp in den 1930er Jahren ++ montanhistorische Sammlungen ++ Sonderausstellungen zur Bergbaugeschichte ++ Anschauungsbergwerk mit einem Streckennetz von ca. 2,5 km Länge ++ Erweiterungsbau „Schwarzer Diamant”, moderner Museumsanbau (2009, Architekten: Benthem Crouwel Architekten), Fassade des Kubus ist in markantem Schwarz gehalten und glitzert bei Sonneneinstrahlung ++
Ehemaliges Steinkohleberwerk ++ 1856 erschlossen ++ Ensemble von Malakowturm und Maschinenhaus mit Dampfmaschine ++ Standort des LWL-Industriemuseums ++ Ausstellung zur Landschaftsveränderung durch Großindustrie und Siedlungsbau, soziale Folgen ++ "Zeche Knirps" als Kinderbergwerk, Funktionsabläufe in einer Zeche spielerisch ++
Zeche Consolidation 3/4/9 ++ Steinkohlen-Bergwerk ++ gegründet 1863, 1872-1876 größte Zeche an der Ruhr, 1993 stillgelegt ++ Doppelstrebengerüst (1922) des Zentralförderschachts 9 (letzte Gerüst dieser Bauart in Westfalen) ++ Wahrzeichen von Gelsenkirchen-Bismarck ++ Denkmalensemble mit zwei Maschinenhäusern ++ heute Consol Theater, Musikprobenzentrum Consol 4 ++ seit 2004 im nördlichen Maschinenhaus Sammlung Werner Thiel mit Bergbaurelikten (Metallobjekte, Werkzeuge, Helme, Bergschuhe, Hinweisschilder, Werkstücke) ++ Ausstellungshalle und Industriemuseum mit funktionsfähiger Zwillings-Dampfmaschine ++ Consol Park (17 ha Freizeitpark) ++ Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur ++
1958 bis 1993 aktiv ++ im Stil der Moderne gebaut ++ einst modernste Kokerei Europas ++ Kapazität von 5000 t Koks täglich ++ Industriedenkmal ++ Weltkulturerbe ++ beherbergt das Erwin L. Hahn Institute for Magnetic Resonance Imaging ++ nachts Lichtinszenierung ++ "Lichtarchitekten" Jonathan Speirs, Mark Major ++ gesamte Anlage monochrom rot ausgeleuchtet ++
Bis 1986 aktives Steinkohlebergwerk ++ Industriedenkmal ++ Weltkulturerbe der UNESCO ++ breites kulturelles Angebot ++ Zentrum für Kultur und Kreativwirtschaft mit Schwerpunkt auf Design und Architektur ++ Museumspfad Weg der Kohle ++ Besucherzentrum der Route der Industriekultur ++ Schacht XII war größte und modernste Zeche Europas ++ Architekturensemble aus funktionalen kubischen Bauelementen im Stil der Neuen Sachlichkeit (Architekten Fritz Schupp, Martin Kremmer) ++ begehbare Granit-Skulpturen von Ulrich Rückriem bilden Fixpunkte des Areals ++ Ruhr Museum 2008 in der Kohlenwäsche nach Plänen von Rem Koolhaas umgebaut (Dauerausstellung zu Geologie, Geschichte, Erdgeschichte, Sozialgeschichte der Industrialisierung des Ruhrgebietes, Sammlungen zur Ur- und Frühgeschichte der Region,zu den klassischen, vorderasiatischen und ägyptischen Kulturen, zu Mythen, Phänomene, Strukturen des gegenwärtigen Ruhrgebiets) ++
Städtische Parkanlage ++ benannt nach der Oberhausener Landesgartenschau von 1999 ++ Gelände der ehemaligen Zeche und Kokerei Osterfeld ++ architektonisch interessante Brückenbauwerke über Autobahn A 42, Emscher, Rhein-Herne-Kanal ++ Zeugen der industriellen Vergangenheit u. a. Pförtnerhäuser, Förderturm, Steigerhaus ++
Ehemalige Zeche Walsum ++ durch August Thyssen ab 1927 erschlossen, Kohleförderung ab 1949 ++ 2008 stillgelegt ++ Bergwerksanlagen bis 2012 abgerissen ++ Fördergerüst über Schacht 1 (Franz-Lenze-Schacht) von1938 erhalten, Höhe 70 m, Turmgerüst der in den 1930er Jahren entwickelten Lenze-Mommertz-Anordnung (gilt als letzte Entwicklungsstufe des Pyramidengerüstes) ++ Turm künftig für die Wasserhaltung erforderlich ++
Bergwerk West, Schacht Rossenray der RAG Deutsche Steinkohle ++ kubische Fördertürme ++ klare Form und Betonung der Vertikale ++ Lichtinszenierung (gelbe Lichtbänder an den Kanten der Gebäude) von Mischa Kuball ++ soll West- und Ostpol (stillgelegte Zeche Königsborn 3/4 in Bönen) des Ruhrgebiets kennzeichnen ++ Projekt "Yellow Marker" ++
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