Die seit dem 14. Jahrhundert zu den deutschen Medici der Renaissance aufgestiegene Familie Fugger regierte ein wirtschaftliches Imperium, das sich über ganz Europa bis nach Indien erstreckte. In Augsburg jedoch befand sich im 16. Jahrhundert die Zentrale des Wirtschaftsunternehmens. Heute gibt es bedeutende historische Zeugnisse der Fugger als Mäzene in Schwaben wie die Fuggerei oder die Fuggerkapelle. Augsburg nennt sich auch "Fuggerstadt". Die Tour beginnt östlich am Augsburger Dom und endet südlich an der Kirche St. Ulrich und Afra in Graben. *Geschichtsreisen*
Kathedrale des Bistums Augsburg und Pfarrkirche der Dompfarrei Zum Heiligsten Herzen Jesu ++ alter ottonischer Bau (995-1065) mit unverputztem Mauerwerk und zwei Türmen, weiß verputzter gotischer Chor (1356-1431) ++ Marienkapelle von 1721, spätgotische Kreuzgang von 1470 ++ 1863 Umbau im Stil der Neugotik ++ Romanisches Bronzeportal ++ Augsburger Domsingknaben ++ Marienorgel, Magnifikat-Orgel ++ Dom war Pfarrkirche der Familie Mozart, acht Geschwister Leopold Mozarts wurden hier getauft ++ die Domprediger Oekolampad und Urbanus Rhegius waren Anführer der reformatorischen Bewegung in Augsburg ++ 1559 wurde Petrus Canisius Domprediger ++
Diözesanmuseum des Bistums Augsburg ++ Neubau am Dom von 1995, zwei Räume aus den fünfziger Jahren, der alte romanische Kapitelsaal, Kapelle von 1484 ++ Ausstellung zu Siebzehn Jahrhunderte Augsburger Geschichte Ausgrabungen der Römerzeit, Textilien vom 9. bis zum 13. Jh., Bronzeportal des Augsburger Domes, gotische und barocke Schätze aus Augsburger Kirchen, zeitgenössische Kunst ++ Mittelalterliche Bronzeplastik, Bischöfe und Heilige, Augsburger Dom, Altar und Liturgie, Kaseln des hl. Bischofs Ulrich, Funeralwaffen Kaiser Karls V., Reliquien, Epitaphien ++ Museumsshop ++
Wieselhaus ++ sanierter Renaissancebau ++ 1642 erbaut ++ ehemaliges Garten-Lusthaus des Optikers Johann Wiesel (1583–1662) ++ eingeschossiges Gärtnerhaus und benachbarter drei Stockwerke hoher Bau ++ Einflüsse der Florentinischen Renaissance ++ Arkaden ++ Museum im Aufbau ++ Ausstellung „Fugger und Welser – die einflussreichsten Handelshäuser der Renaissance“ und Reflexionen über die heutige Wirtschaft ++ Raum zu Johann Wiesel ++ Eröffnung 2014 ++
Reihenhaussiedlung ++ älteste bestehende Sozialsiedlung der Welt ++ gestiftet 1521 von Jakob Fugger ++ heute 140 Wohnungen in 67 Häusern für 150 bedürftige katholische Augsburger Bürger (Jahreskaltmiete 0,88 Euro) ++ Mieter sprechen täglich einmal ein Vaterunser, ein Glaubensbekenntnis, ein Ave Maria für den Stifter und die Stifterfamilie Fugger ++ Siedlung wird aus dem Stiftungsvermögen Jakob Fuggers unterhalten ++ Fuggereimuseum (letzte im Originalzustand erhaltene Wohnung im Stil des 18. Jahrhunderts) ++ seit 2007 komplett eingerichtete Schauwohnung in der Ochsengasse, wie Fuggereibewohner heute leben ++ seit 2008 Museum im „Weltkriegsbunker in der Fuggerei" ++ Denkmal für den Stifter Jakob Fugger ++ Katholische Markuskirche in der Fuggerei ++ Renaissance-Kirche ++ erbaut 1551, 1944 zerstört ++ Architekt Hans Holl ++ benannt nach dem Stifter des Umbaus Markus Fugger ++ Sonnenuhr, Wahlspruch Jakob Fuggers "Nutze die Zeit" ++ Epitaph Ulrich Fuggers ++ Gedenktafel erinnert an den Urgroßvater von Wolfgang Amadé Mozart (Maurermeister Franz Mozart wohnte hier 1681-1694) ++
Renaissancebau ++ errichtet 1620 ++ Architekt Elias Holl, leitender Bauherr Hans Bartholomäus Welser ++ wichtigster Profanbau der Renaissance nördlich der Alpen ++ im alten gotischen Rathaus wurde am 25. September 1555 der Augsburger Religionsfrieden verkündet ++ Dauerausstellungen zur Geschichte der ehemaligen Reichstadt sowie ihrer Partnerstädte, wechselnde Ausstellungen ++ Goldener Saal für städtische Empfänge, Konzerte, Festakte ++ Souvenirshop ++ Ratskeller in den historischen Gewölbekellern ++ Europe Direct-Informationszentrum ++ vier Gedenktafeln erinnern an 615 deportierte und ermordete jüdische Mitbürger ++ Rathaus besuchte die Familie Mozart 1763 ++ Mozartmusik im Goldenen Saal bei Mozartfesten oder beim Internationalen Violinwettbewerb Leopold Mozart ++ Bertolt Brecht verewigte den Rathausplatz in seinem Gedicht „Serenade“ ++ Schauplatz von Brechts Erzählung „Der Augsburger Kreidekreis“ ist der Goldene Saal ++
Patrizierhaus am damaligen Rindermarkt ++ 1488 von der Familie Fugger erworben ++ einst legendäres Zentrum der Fugger-Firma („Goldene Schreibstube“) ++ Fuggersches Lilienwappen ++ heute Geschäftshaus u. a. C&A ++ Gedenktafel an der Fassade ++
Kirche des ehemaligen Karmeliterklosters aus dem 13. Jahrhundert ++ Gotik bis Klassizismus ++ evangelische Hauptkirche der Stadt ++ Lutherstiege ++ Museum zu Martin Luthers Aufenthalt in Augsburg ++ weitere Entwicklung der Reformation in Augsburg mit der Überreichung des Augsburger Bekenntnisses (Philipp Melanchthon) ++ Verabschiedung des Augsburger Religionsfriedens ++ Klosterzeit im Karmelitenzimmer ++ die Begegnung Luthers mit Cajetan im Cajetanflur ++ 1525 erstes Abendmahl in „beiderlei Gestalt“ ++ wertvolle frühe Lutherschriften, Dokumente, Gemälde ++ Friedensengel erinnert an den Friedensschluss am Ende des Dreißigjährigen Kriegs ++ im Westchor Fugger-Kapelle (von Albrecht Dürer entworfen), Grablege Jakob Fuggers und seiner Brüder ++ im Kreuzgang und bei der Fuggerkapelle die Grabdenkmäler der Welser ++ ab 1730 Zentrum des Pietismus (Samuel Urlsperger) ++
Städtisches Maximilianmuseum ++ zwei miteinander verbundene Patrizierhäuser, 15. Jahrhundert ++ 1855 als kunsthistorisches Museum eingerichtet ++ benannt nach König Maximilian II. ++ Dauerausstellungen u.a. mit Skulpturen, Goldschmiedekunst, Baumodelle, Wissenschaftliche Instrumente, stadtgeschichtliche Sammlungen, Münzkabinett, Lapidarium ++ Wechselausstellungen ++ überdachter Innenhof (Original-Statuen der Augsburger Prachtbrunnen von Adrian de Vries und Hubert Gerhard) ++ virtuelles Informationsterminal ++ 2007 mit dem Bayerischen Museumspreis ausgezeichnet ++ Museumspädagogik, Führungen, Café, Shop ++ Rückgebäude an der Annastraße wurde 1511-1518 von Bartholomäus (V.) Welser bewohnt (Steintafel mit Wappenbild der Welser) ++
Denkmal für Hans Jakob Fugger ++ Standort Fuggerplatz ++ gestiftet König Ludwig I. von Bayern ++ eingeweiht 1857 ++ überlebensgroßes Standbild ++
Prachtbrunnen der Renaissance ++ 1599 erbaut ++ entworfen von Adrian de Vries, gegossen von Wolfgang Neidhart ++ Pfeilers aus Rotmarmor ++ Bronzestatue des Götterboten Merkur, mit Flügelhaube, Flügelschuhen, Caduceus ++ Inschrift "Johann Welser (und) Oktavian Sekundus Fugger, die (beiden) Stadtpfleger, haben die Errichtung veranlasst im Jahre 1596 n. Chr." ++
Ehemaliges Kollegiatstift St. Moritz ++ 1019 gegründet, 1803 aufgelöst ++ 1715 barocke Umgestaltung (Architekt Johann Jakob Herkommer) ++ heute Pfarrkirche, Sitz der CitySeelsorge der Diözese Augsburg ++ Angebote zur Seelsorge, Spiritualität, Musik, moderne Kunst im sakralen Raum ++ 2013 neu gestaltet (Architekten und Designer John Pawson) ++ 1510 erwarb Jakob Fugger das Präsentationsrecht auf die Predigerstelle und die Pfarrei selbst (besteht bis heute) ++
Stadtpalais ++ einstige Residenz der Familie Fugger ++ erbaut 1515 ++ erstes Bauwerk nördlich der Alpen im Stil der italienischen Renaissance ++ vier Innenhöfe mit Arkaden, Mosaiken, toskanischem Marmor, Wasserbecken ++ Adlertor ++ Gedenktafeln ++ 1518 wurde hier der Reformator Martin Luther von Kardinal Cajetan verhört ++ Tizian porträtierte hier 1548 Kaiser Karl V. ++ heute Fürst Fugger Privatbank, im Besitz der Familie Fugger-Babenhausen ++ drei Innenhöfe öffentlich zugänglich ++ Mozart hielt in den Fuggerhäusern 1777 das einzige öffentliche Konzert ab ++
Barockes Stadtpalais ++ einstiges Stadtschloss des Bankiers Benedikt Adam Freiherr von Liebert, Edler von Liebenhofen ++ erbaut 1770 ++ nach 1821 von der Augsburger Bankiersfamilie von Schaezler in vier Generationen bewohnt, 1958 der Stadt übereignet ++ seit 1951 städtische und staatliche Kunstsammlungen ++ Deutsche Barockgalerie (süddeutsche Malerei im 17. und 18. Jahrhundert) ++ Karl und Magdalene Haberstock-Stiftung u. a. mit Gemälden von Paolo Veronese, Canaletto, Anthonis van Dyck, Giovanni Battista Tiepolo ++ Grafische Sammlung ++ Sonderausstellungen ++ Rokokofestsaal ++ Führungen, Museumspädagogik ++ im Vorgängerbau wurde 1527 Philippine Welser geboren (Gedenktafel) ++ über das Schaezler-Palais ist die Staatsgalerie in der Katharinenkirche zu erreichen ++ 1806 gegründete, 1835 in der Katharinenkirche eingerichtet, älteste Filialgalerie der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen ++ Gemälde der Augsburger und schwäbischen Schule des Spätmittelalters und der Frührenaissance u. a. Dürers Porträt von Jakob Fugger ++ im Dominikanerinnenkloster St. Katharina lebten mehrere Welserinnen als Nonnen++ Porträt der Veronika Welser von Hans Holbein zu sehen ++
Prachtbrunnen der Renaissance++ errichtet 1602 ++ von Adrian de Vries modelliert, von Wolfgang Neidhart gegossen ++ Mittelpfeiler aus weißem Salzburger Marmor, Bronzefigurengruppe des Herkules im Kampf mit der siebenköpfigen Hydra ++ Szenen aus der Stadtgeschichte ++ Inschrift "Dieses Werk wundervoller Kunst von de Vries wurde unter der Stadtpflegerschaft des Johannes Welser und des Oktavius Sekundus Fugger beschlossen und unter den Stadtpflegern Quirinus Rehlinger und Markus Welser im Jahre 1602 aufgestellt" ++
Seit 1966 im ehemaligen Dominikanerkloster St. Magdalena (spätgotisch, barocke Ausgestaltung, erbaut 1513 bis 1515) ++ archäologische Funde aus Augsburg und Umgebung von der Steinzeit bis zum frühen Mittelalter ++ Schwerpunkt Zeit der römischen Provinzhauptstadt Augusta Vindelicorum Ende 1. Jh. n. Chr. ++ u. a. Weihefund aus Unterglauheim mit Bronzegeschirr und Goldbechern der Bronzezeit, Grabinventar eines der ältesten Wagengräber Mitteleuropas aus der Hallstattzeit, Sammlung Steindenkmäler ++ „Adam-und-Eva-Glasschale" Anfang /Mitte 4. Jh. n. Chr. ++ Sonderausstellungen ++ in der Kirche hatten die katholischen Welser ihre inzwischen Grabstätte ++ einige der Funde stammen aus den Sammlungen von Konrad Peutinger und Markus Welser ++
Katholische Basilika St. Ulrich und Afra ++ 1612 errichtet ++ dreischiffige Backsteinbasilika, Querschiff, lang gestreckter Ostchor, letzte große Leistung spätgotischer Kirchenarchitektur Schwabens ++ Netz- und Sterngewölbe ++ Grablege der drei Augsburger Bistumspatrone Ulrich, Afra und Simpertus ++ ab 1563 Grabstätte des Hauses Fugger ++ Elfenbeinaltar der Fugger ++ Mozartstiege erinnert an Besuche des Komponisten (spielte auf der Fuggerorgel) ++ Leopold Mozart war hier Sängerknabe ++ SängerknabeHeiltumskammer ++ "Ort der Ikonen" in der Bartholomäuskapelle (30 Ikonen aus dem 17. bis 19. Jahrhundert) ++ am 4. Mai 1782 feierte Papst Pius VI.hier eine Messe, Papst Johannes Paul II. besuchte die Basilika am 4. Mai 1987 ++ der ehemalige Predigtsaal der Abtei ist heute evangelisch St. Ulrich ++
Fuggerschloss ++ Ursprung im 13. Jahrhundert ++ 1858 neogotisch umgestaltet ++ seit 1595 von der Familie Fugger-Babenhausen bewohnt ++ nicht öffentlich zugänglich ++ zwei Kilometer lange Allee mit 350 Linden (1840 angelegt) ++
Rokokobau ++ 1756 errichtet ++ Architekt Hans Adam Dossenberger ++ Stifter Joseph Maria Graf Fugger von Wellenburg ++ seit 1929 Klosterkirche des Karmelitenordens ++ Fuggersche Wappenlilien, Darstellung des vor der Heiligen Thekla knienden Grafen Fugger im Jagdrock ++ Grab von Joseph Maria Graf Fugger ++
Fuggerhäuser in Dillingen a. d. Donau ++ barocke Stadthäuser ++ Großes Fuggerhaus (Hausnummer 53), Kleines Fuggerhaus (Hausnummer 54) ++ seit 1749 bzw. seit 1853 im Besitz der Familie Fugger ++ privat bewohnt nur von außen zu besichtigen ++
Barockschloss ++ dreigeschossige Dreiflügelanlage ++ Grafschaft Kirchberg 1507 von Jakob Fugger erworben ++ barocker Umbau 1763 (Architekt Franz Anton Bagnato) ++ Schlossportal mit Rokokogiebel (Wappen der Fugger der Linie „von Kirchberg und Weißenhorn“) ++ Schlosskapelle St. Sebastian von 1514, 1692 und 1789 umgebaut, 1901 erweitert ++ privat genutzt (im Besitz der Familie Fugger), Kapelle St. Sebastian öffentlich zugänglich (Kirchengemeinden St. Martin Unterkirchberg und St. Sebastian Oberkirchberg) ++
Neugotische Schlossanlage ++ 1237 erstmals erwähnt ++ 1538 von Anton Fugger erworben ++ bis 1848 Sitz des Fürstlich Fuggerschen Herrschaftsgerichts Babenhausen ++ 1845 neugotische Fassade ++ Rechbergbau, Neues Schloss, Westflügel, Kanzleibau, Wirtschaftsgebäude um zwei Höfe angeordnet ++ noch heute im Besitz der Familie Fugger ++ Fuggermuseum ++ Exponate aus über 500 Jahren Familien- und Firmengeschichte der Fugger ++ im Ahnensaal Porträts von Familienangehörigen ++ Schlosspark ++ Führungen ++
Renaissanceschloss ++ Schwäbisches Escorial ++ 1582 errichtet ++ Vorbild Dachauer Schloss ++ Architekten Jakob Eschay, Wendel Dietrich ++ Bauherr Hans Fugger ++ prachtvoller Zedernsaal ++ Schlosspark ++ Zedernsaal und Schlosspark öffentlich zugänglich ++ Pfarrkirche St. Petrus und Paulus mit der Familiengruft Hans Fuggers ++ im Besitz der Linie Fugger-Glött ++ Konzerte, Kirchheimer Musiksommer ++
Katholische Pfarrkirche St. Ulrich und Afra ++ 1354 erbaut ++ Fugger-Epitaph ++ 1895 gestiftet von der Familie Fugger ++ stellt Hans Fugger dar ++ war 1367 als Dorfweber der erster Fugger, der in die Freie Reichsstadt einwanderte ++ im Ort Fuggerlinde mit Denkmal ++
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