Das Täuferreich von Münster gilt in der Reformationsbewegung als ein extremes Beispiel der Radikalisierung. Der 1530 reformatorisch ausgerichteter Teile der Stadt um den Prediger Bernd Rothmann geriet 1934 immer mehr unter den Einfluss von Wiedertäufern aus den Niederlanden, mit Jan van Leiden zum König als ersten Prophet. Es kam zu Bildersturm, Gütergemeinschaft, Abschaffung des Geldes und Einführung der Vielweiberei. Im Juni 1535 eroberte Fürstbischof Franz von Waldeck die Stadt zurück, die Anführer der Wiedertäufer wurden hingerichtet. Heute ist diese Geschichte der Stadt gut dokumentiert und mit anschaulichen Spuren an historischen Orten. Die Tour zu historischen und musealen Orten des Täuferreichs von Münster beginnt südöstlich am Stadtmuseum und endet östlich an der Kirche St. Mauritz. *Religionsreisen, Geschichtsreisen*
Gebäude im Salzhof ++ 1910 erbaut ++ Museum seit 1989 ++ Ausstellung zur Stadtgeschichte ++ dauerhafte Schausammlung mit 33 Kabinetten ++ Ausstellungsfläche 2.500 qm ++ u. a. zu Annette von Droste-Hülshoff, Bernhard Pankok, Westfälischer Frieden, Münster und Preußen ++ nachgebautes Zimmer des Künstlers Bernhard Pankok ++ Sonderausstellungen, Museumsshop ++
Gotischer Rathausbau ++ errichtet Mitte des 14. Jahrhundert, im Zweiten Weltkrieg zerstört, in den 1950er Jahren detailgetreu neu errichtet ++ hoher Schaugiebel, charakteristisches Bogenhaus rekonstruiert ++ Friedenssaal (Ratskammer) war 1648 Schauplatz der Beschwörung des Spanisch-Niederländischen Friedens als Teil des Westfälischen Friedens ++ prächtige hölzerne Renaissancevertäfelungen (um 1577), Porträtgalerie mit den Gesandtenbildnissen ++
Bibelmuseum der Westfälischen Wilhelms-Universität ++ Ausstellung zur Bibel von den handschriftlichen Anfängen bis heute an Originalen ++ Schwerpunkte: das griechische Neue Testament in seiner handschriftlichen Überlieferung und in den Drucken vom Anfang des 16. Jahrhunderts bis zur Gegenwart, Handschriften und Drucke der lateinischen Bibel, die deutsche Bibel, besonders die Lutherübersetzung, moderne Bibelübersetzungen, Bibelillustrationen ++ originalgetreuer Nachbau der Gutenbergpresse ++
LWL Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster ++ gegründet 1908 ++ zentrales Haus für die Bildende Kunst in Westfalen, bedeutende Kunstwerke der Region ++ 1000 Jahre abendländischer Kunst- und Kulturgeschichte vom Mittelalter bis in unsere Gegenwart ++ mittelalterlichen Sakralkunst Westfalens, Renaissance, Barock, 19. Jahrhundert, internationale Moderne, zeitgenössischen Kunst ++ mehr als 500.000 Gemälde, Grafiken, Skulpturen, Möbel, Münzen, Kunsthandwerk, Plakate, Landkarten ++ Schwerpunkte der Sammlung: Mittelalter, Porträtarchiv Diepenbroick, August Macke, Münzen ++ Westfälische Volksliedarchiv ++ skulptur projekte ++ Neubau 2014 ++ 51 neu gestaltete Räume ++
Gotische Liebfrauenkirche ++ Gründung 1040 ++ heutiger Bau von 1340, Restaurierung nach Kriegsschäden ++ ehemaliges Überwasserstift ++ Neugestaltung der Fenster von Valentin Peter Feuerstein ++ Grab von Johann Conrad Schlaun (Standort des Grabes nicht genau bekannt) ++ Katholische Pfarrgemeinde Liebfrauen-Überwasser ++ die Wiedertäufer ließen 1535 die Turmspitze herunterstürzen, um auf der Plattform Geschütze gegen die anstürmenden Belagerer zu platzieren ++
Zentrale Bibliothek des Bistums Münster (mit etwa 700.000 Bänden und 680 dauernd gehaltenen Zeitschriften die größte Spezialbibliothek in Deutschland) ++ Neubau Fertigstellung 2005 ++ Architekt Max Dudler ++ Tel des Gebäudeensembles neben der Überwasserkirche ++ zwei Gebäudekuben für Verwaltung, eine Begegnungsstätte ++ Bibliotheksgebäude dem Priesterseminar vorgelagert ++ Fassade mit Sandsteinplatten bieten ein strenges, gleichförmiges Erscheinungsbild ++ 1000 Fenster mit zwei nahezu identischen Hochformaten ++ im Erdgeschoss allgemeiner Katalogbereich, Ausstellungsraum für die Santini-Sammlung, im Obergeschoss der dreigeschossige Lesesaal (Fläche 200 qm) ++ 26 Regalkilometer für eine Million Bücher ++ Architekturpreis NRW 2007 (BDA NRW), Auszeichnung guter Bauten 2006/2007 (BDA Münster - Münsterland), Auszeichnung Vorbildlicher Bauten in Nordrhein-Westfalen 2010 (Land NRW/Architektenkammer NRW) ++
Kathedrale des Bistums Münster (Gotik/Romanik) ++ erbaut 1264 ++ romanisches Westwerk (alter Chor, Westtürme), gotischer Basilika-Bau (Querschiffe, Langhaus, Hochchor, Kapellenkranz), Türme 55 und 58 m ++ barocker Hochaltarschrein (1619–1622, Adrian van den Boegart, Gerhard Gröninger) ++ astronomische Uhr (16. Jahrhundert) mit Umgang der Heiligen Drei Könige und Glockenspiel ++ Domkammer mit Kostbarkeiten sakraler Kunst von der Zeit der Karolinger bis ins 20. Jahrhundert, insbesondere Goldschmiedearbeiten und Textilien aus Romanik, Gotik, Barock (700 Exponate) ++ Grabstätte des ehemaligen Bischofs von Münster, Clemens August Graf von Galen ++ bronzene Plastik "Der Bettler" von Ernst Barlach (1930) ++ bronzene Kreuzigungsgruppe (2004) von Bert Gerresheim ++
Gründung als Markt- und Bürgerkirche ++ erbaut ab 1375 ++ bedeutendster sakraler Bau der westfälischen Spätgotik ++ Kreuzigungsgruppe von 1540 (Johann Brabender) ++ 1887 neugotischer Turm (verkleinerte Kopie des Turms des Freiburger Münsters) ++ Pfarrer war hier 1929-1933 Clemens August Graf von Galen ++ katholische Pfarrgemeinde St. Lamberti ++ Türmer bläst von 21 Uhr bis Mitternacht halbstündlich in sein Horn ++ Täuferkörbe am Turm (die Leichname drei Führer des Täuferreichs von Münster, Bernhard Krechting, Bernd Knipperdolling und Johann Bockelson, genannt Jan van Leiden, wurden 1535 in den Eisenkäfigen zu Schau gestellt) ++
„Blick in die Vergangenheit“ ++ Bodensignatur im Straßenpflaster am Prinzipalmarkt Nr. 41 ++ Erinnerungen vor dem Haus des Bernd Krechting (um 1500-1536) ++ Führer der Täufer in Münster während des Täuferreichs, Kanzler des Täuferreichs ++ am 22. Januar 1536 gemeinsam mit Jan van Leiden und Bernd Knipperdolling auf dem Prinzipalmarkt zu Tode gefoltert, Leichen in drei Eisenkörben am Turm der Lambertikirche aufgehängt ++
„Blick in die Vergangenheit“ ++ Bodensignatur im Straßenpflaster am Prinzipalmarkt Nr. 29 ++ Erinnerungen vor dem Haus des Bernd Knipperdolling (um 1495-1536) ++ Führer der Täufer in Münster während des Täuferreichs, seit dem 23. Februar 1534 Bürgermeister ++ am 22. Januar 1536 gemeinsam mit Jan van Leiden und Bernd Krechting auf dem Prinzipalmarkt zu Tode gefoltert, Leichen in drei Eisenkörben am Turm der Lambertikirche aufgehängt ++
Katholische Stifts- und Pfarrkirche St. Mauritz ++ erbaut 1064 ++ älteste in Teilen original erhaltene Sakralbau in Münster ++ romanische Türme, gotischer Chor und Sakristei, neuromanisches Langhaus und Seitenschiffe ++ Erphokapelle ++ barocker Hochaltar (1664) mit Altarbild von Johann Bockhorst, Madonna mit Kind im Nazarener-Stil (1861) von Wilhelm Achtermann ++ 1529 begann hier Bernhard Rothmann als Kaplan reformatorisch zu predigen (Ausgangspunkt der Entwicklung hin zum Täuferreich von Münster) ++
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