Die 1934 gegründete Bekennende Kirche ist ein wichtiger historischer Bezugspunkt für das Selbstverständnis evangelischer Christen in Deutschland. Die Oppositionsbewegung in der Zeit des Nationalsozialismus richtete sich gegen Versuche einer Gleichschaltung Deutschen Evangelischen Kirche (DEK). Mit der Bekennenden Kirche sind die Barmer Erklärung und das Stuttgarter Schuldbekenntnis ebenso verbunden wie die Namen von Dietrich Bonhoeffer und Martin Niemöller. An den historischen Orten der Bekennenden Kirche wird heute der geschichtlichen Ereignisse gedacht und des Erbe lebendig gehalten. Die Tour zu historischen Orten der Bekennenden Kirche beginnt östlich am Gemeindehaus in Berlin-Dahlem und endet südlich an der Markuskirche in Stuttgart. *Religionsreisen, Geschichtsreisen*
Gemeindehaus der Evangelischen Gemeinde Dahlem ++ erbaut 1927 ++ 19./20. Oktober 1934 tagte hier die zweite Bekenntnissynode der Evangelischen Kirche (verabschiedete das sogenannte kirchliche Notrecht von Dahlem) ++ Gemeindepfarrer Martin Niemöller hielt hier „Katechismus-Stunden“ ab ++ 1939 - 1945 Lazarett, später Proberaum des Berliner Philharmonischen Orchesters ++ Gedenktafel zu Martin Niemöller und Bekenntnissynode ++
Ehemaliges Pfarrhaus der Evangelischen Kirchengemeinde Berlin-Dahlem ++ erbaut 1910 ++ Architekt Heinrich Straumer ++ heute Martin-Niemöller-Haus ++ Arbeitsmöglichkeiten für Initiativgruppen, seit 1980 Friedenszentrum ++ seit 2007 Martin-Niemöller-Gedenkstätte, Arbeitszimmer Niemöllers ++ Ausstellung zum Thema „Martin Niemöller“ und „Bekennende Kirche“ ++ hier wohnte Martin Niemöller als Gemeindepfarrer 1932-1937 ++
St.-Annen-Kirche ++ Dorfkirche aus Feldsteinen und Ziegeln ++ erbaut im 13. Jahrhundert, heutige Gestalt 1670 ++ spätgotischer Chor- und gotische Gruftanbau, Holzkanzel in bäuerlicher Spätrenaissance, Schrein mit buntgefassten, vergoldeten Heiligenfiguren, Wandmalerei 14. Jahrhundert ++ Kreuzigungsplastik von Bernhard Heiliger (ursprünglich für die neu errichtete Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche bestimmt), Triptychon für Auschwitz von Doris Pollatschek (Keramik-Relief, 1992), Glasfenster (1951, Hermann Kirchberger, 1964, Professor Kowalski) ++ 1832 Relaisstation des preußischen optischen Telegrafen Berlin-Koblenz ++ St.-Annen-Kirchhof (Gräber u. a. von Rudi Dutschke, Hellmut Gollwitzer, Mahnmal „Erinnern für die Zukunft“) ++ 1933 - 1945 Ort der Bekennenden Kirche ++ nach der Verhaftung des Gemeindepfarrers Martin Niemöller am 4. Juli 1937 jeden Abend 18 Uhr Fürbittgottesdienste für alle Gefangenen ++ Evangelische Kirchengemeinde Berlin-Dahlem ++ Drehort "Im Banne des Unheimlichen" Edgar-Wallace-Film von Alfred Vohrer (D,1968) mit Joachim Fuchsberger ++
Typisches bürgerliches zweigeschossig Haus der Gegend mit hohem Walmdach (Architekt Jörg Schleicher) ++ Alterswohnsitz für Karl Bonhoeffer und dessen Frau Paula von Hase ++ seit 1987 Erinnerungs- und Begegnungsstätte der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz ++ Dauerausstellung zum Leben und Wirken Dietrich Bonhoeffers, Präsenzbibliothek ++ Studienzimmer Dietrich Bonhoeffers im weitgehend originalgetreuen Zustand erhalten ++ Besichtigung nach Voranmeldung ++ das denkmalgeschützte Haus wird für Seminare oder Tagungen genutzt ++ Gedenktafel am Haus ++ Dietrich Bonhoeffer schrieb hier Teile der "Ethik" sowie "Nach zehn Jahren" (dieser Text überdauerte, im Haus versteckt, den Krieg) ++ im Haus fanden konspirative Treffen zur Koordinierung des Widerstandes gegen die nationalsozialistische Diktatur statt, hier wurde Dietrich Bonhoeffer am 5. April 1943 von der Gestapo verhaftet ++
Haus wurde 1913 von Karl und Paula Bonhoeffer als Sommersitz erworben ++ Dietrich Bonhoeffer verbrachte hier viele sommerliche Kindheitstage ++ heute Privatbesitz, Evangelische Kirchenkreis Halberstadt hat zwei Räume angemietet als Erinnerungs-, Bildungs- und Begegnungsstätte, Café Bonhoeffer ++ ständige Ausstellung zum Thema "Die Familie Bonhoeffer und Friedrichsbrunn" ++ Vorträge, Seminare, Konzerte ++ Bonhoeffer-Kirche in Friedrichsbrunn ++ Jährlicher Bonhoeffer Tag ++
Denkmal zur Erinnerung zur Erinnerung an die Barmer Theologischen Erklärung von 1934 ++ Skulptur: „Ja-Sager und Nein-Sager“ ++ enthüllt 1984 (50. Jahrestag) ++ Bildhauerin Ulla Hees ++ Bronzekubus auf einem 1,50 m hohen Sockel, Bronzeplatten mit Inschriften, Menschengruppe (ein Teil zeigt den Hitlergruß, ein anderer wendet sich ab, blickt in Richtung der Gemarker Kirche blicken, wo die Barmer Theologische Erklärung verfasst wurde) ++ Inschriften: "Des Herrn Wort bleibt in Ewigkeit", "Jesus Christus, wie er uns in der heiligen Schrift bezeugt wird, ist das eine Wort Gottes, das wir zu hören, dem wir im Leben und Sterben zu vertrauen und zu gehorchen haben.", "Am 31.Mai 1934 beschloß die erste Bekenntnissynode der Deutschen Evangelischen Kirche die Barmer Theologische Erklärung in der Gemarker Kirche. Sie bekannte sich damals zu den in 6 Thesen ausgesprochenen biblischen Wahrheiten und wies mit dieser Erklärung ,angesichts der die Kirche verwüstenden Irrtümer‘ einen klaren Weg."
Evangelische Kirche im Stadtteil Barmen ++ erbaut 1890 ++ eklektizistischer Zentralbau ++ Architekten Bummerstedt, Bremen und Berger ++ 1943 ausgebrannt, 1955 als kleinere Kirche wieder aufgebaut ++ hier verabschiedete die Barmer Bekenntnissynode der Deutschen Evangelischen Kirche am 31. Mai 1934 die Barmer Theologische Erklärung ++ Bronze-Tafel (Text: Am 31 Mai 1934 beschloß die erste Bekenntnis-synode der Deutschen Evangelischen Kirche die Barmer Theologische Erklärung in der Gemarker Kirche. Sie bekannte sich damals zu den in 6 Thesen ausgesprochenen biblischen Wahrheiten und wies mit dieser Erklärung "angesichts der die Kirche verwüstenden Irrtümer" einen klaren Weg.) ++ Evangelische Kirchengemeinde Gemarke-Wupperfeld in Barmen ++
Tagungsort für kirchliche und außerkirchliche Veranstaltungsanbieter ++ im Hause befindet sich Niemöller-Arbeitsbibliothek ++ Kapelle ++ Gastronomie ++ Martin Niemöller war 1945 bis 1955 Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und Leiter ihres Kirchlichen Außenamtes in Frankfurt am Main ++
Martin-Niemöller-Stiftung e.V. ++ gegründet 1977 ++ Stiftung führt das friedenspolitische Engagement ihres Namensgebers fort ++ sie fördert Initiativen für Solidarität, Bereitschaft zum Dialog, Abbau von Feindbildern ++
Helmut-Hild-Haus ++ Zentralarchiv der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau ++ 1965 eingerichtet ++ Urkunden, Akten und andere Dokumente zur Geschichte der 1947 gegründeten EKHN und ihrer Vorgängerkirchen in Hessen-Darmstadt, Nassau und Frankfurt am Main von der Reformation bis zur Gegenwart ++ Nachlässe u. a. von Martin Niemöller, Helmut Hild ++ Akten und Sammlungsgut zum Thema Kirchenkampf ++ Präsenzbibliothek ++ Lesesaal ++ Zentralbibliothek ++
Kirchenbau des Jugendstils, spätbarocke Formensprache ++ erbaut 1908 ++ in Anwesenheit von König Wilhelm II. eingeweiht ++ eines der ersten in Stahlbeton ausgeführten Sakralbauten ++ Architekt Heinrich Dolmetsch ++ dreischiffige Hallenkirche, verputztes Mauerwerk ++ romanische Säulen, kassettierte Tonnengewölbe (Renaissance) ++ Stuttgarter Schuldbekenntnis vom Oktober 1945 wurde hier durch eine Predigt Martin Niemöllers vorbereitet ++ als Folge dieses Abendgottesdienstes entstand das Schuldbekenntnis, das am 19. Oktober 1945 vor den Vertretern der Ökumene abgelegt wurde ++ Gedenktafel mit vollem Wortlaut des Schuldbekenntnisses ++
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