Das Jüdische Leben in Würzburg reicht in das Jahr 1100 zurück. Die Pogrome von 1298 und 1349 stoppen die positive Entwicklung der Gemeinde. Ende des 19. Jahrhunderts machte der Würzburger Rabbiner Seligmann Bär Bamberger als Vorkämpfer einer weltoffenen Orthodoxie in Europa von sich Reden. In der Stadt gab es einst sieben Synagogen. In der Schoah wurden 895 Mitglieder der Gemeinde ermordet. Seit den 1990er-Jahren entwickelt sich vor allem durch die vielen Zuwanderer aus der ehemaligen UdSSR ein vielfältiges Gemeindeleben. Die heutige Synagoge wurde 1970 eingeweiht. Mit dem neuen Gemeindezentrum ShalomEuropa ist ein Ort gelungener Integration entstanden. Die Würzburger gilt als traditionelle Gemeinde orthodoxer Ausrichtung. Die Tour zu den Orten der jüdischen Geschichte in Würzburg beginnt südlich am Jüdischen Gemeinde- und Kulturzentrum Shalom Europa und endet westlich im Stadtmuseum auf der Festung Marienberg. *Religionsreisen, Geschichtsreisen*
Jüdisches Gemeinde- und Kulturzentrum/Museum der israelitischen Gemeinde in Würzburg und Unterfranken ++ eröffnet 2006 ++ Architekten BDA Diplomingenieure Grellmann Kriebel Teichmann ++ Ausstellung zur jüdischen Geschichte und Gegenwart in Würzburg ++ Informationen zum traditionellen jüdischen Leben und orthodoxen Judentum ++ Themen: Grundlagen des Judentums, Leben und Feste, Trauer und Gebet, Juden in Würzburg ++ 1456 jüdische Grabsteine und Grabsteinfragmente aus der Zeit zwischen 1147 und 1346 ++ Konzeption eines jüdischen „Erlebnishauses“ ++ modernen pädagogische Mittel, Videorecorder, Hologramme ++
Johanna-Stahl-Zentrum für jüdische Geschichte und Kultur in Unterfranken ++ seit 1987 betrieben vom Bezirk Unterfranken und der Stadt Würzburg ++ Ort der Sammlung regionaler jüdischer Kultur, der Forschung, Beratung und Vermittlung ++ Namensgeberin und Journalistin Dr. Johanna Stahl (1895-1943) gehört zu den Würzburger Opfern der Shoa ++ Präsenzbibliothek, Archiv ++ Ausstellungen ++
Synagoge der Israelitische Kultusgemeinde Würzburg und Unterfranken ++ Synagoge mit Gemeindezentrum ++ erbaut 1970, Umbau 2006 ++ Architekten Hermann Zvi Guttmann, Grellmann, Griebel und Teichmann ++ “Chuppastein” aus der Synagoge des Stadtteils Würzburg-Heidingsfeld ++ nach Jerusalem ausgerichtete Thoraschrein aus israelischem Marmor ++ Besuch der Synagoge ist nach Absprache möglich ++
Mit dem Projekt Stolperstein erinnert der Künstler Gunter Demnig an die Opfer der NS-Zeit ++ vor ihrem letzten selbstgewählten Wohnort werden Gedenktafeln aus Messing ins Trottoir eingelassen ++ darauf sind Name, Vorname, Jahrgang und Schicksal der betreffenden Person dokumentiert ++ Verlegung von Stolpersteinen in Würzburg seit 2006 ++ bis November 2012 insgesamt 350 Stolpersteinen in Würzburg ++ Beispiel Stolperstein für Dr. Johanna Stahl und ihren Bruder in der Konradstraße 9 ++
Friedhof der Israelitischen Kultusgemeinde Würzburg ++ 1881 angelegt ++ umgebende Steinmauer ++ Friedhofshaus, Leichenhalle, Taharahalle (Gebäude waren während des zweiten Weltkrieges beschlagnahmt) ++ frühere Bestattungsorte Höchberg und Heidingsfeld ++ Ehrenhain für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges, Mahnmal für die in der NS-Zeit ermordeten Juden (1945) ++
Zweitgrößtes Weingut Deutschlands ++ Besichtigungen und Führungen im Juliusspital ++ über 435 Jahre alte gemeinnützige Stiftung ++ das Juliusspital wurde 1576 auf dem enteigneten Gelände des jüdischen Friedhofs erbaut 2013 Gedenkstein oder Gedenktafel im Innenhof geplant) ++ unterhält mit den Erlösen aus Weinbergen, Landwirtschaft, Wald ein Krankenhaus und ein Senioren- und Pflegestift ++ Weingut mit moderner Kellertechnik und historischem Holzfasskeller ++ Rundgang (historischen Innenhof, Fürstenbau, Parkanlage des ehemaligen botanischen Gartens, Auvera-Brunnen, Alte Anatomie) ++ historischer Faßkeller unter dem Fürstenbau (250 m lang, 230 Holzfässer) ++ Weinprobe ++
Spätgotische Hallenkirche der Bürgerschaft auf dem Würzburger Marktplatz ++ errichtet um 1480 auf den Fundamenten einer 1349 zerstörten jüdischen Synagoge ++ 1945 weitgehend zerstört, modernisierter Wiederaufbau 1961 ++ Werke von Tillman Riemenschneider: Adam und Eva am Marktportal (1498, Originale im Mainfränkischen Museum), Grabmal des Ritters Konrad von Schaumberg im Innenraum ++ Figuren Jesu, der Zwölf Apostel und Johannes des Täufers (Riemenschneiderwerkstatt) ++ Reliquienbüste des Aquilin ++ Grab von Balthasar Neumann ++
Diözesanes Priesterseminar des Bistums Würzburg ++ gegründet 1567 vom Orden der Jesuiten ++ 1831 Seminarkirche St. Michael geweiht (Grundsteinlegung bereits 1735, Ausgestaltung 1989 von Gerhard Bücker ) ++ heute neben der Ausbildung von Priesterseminaristen auch Tagungs- und Gästehaus des Bistums Würzburg ++ Sportplatz des Priesterseminars befindet sich seit 1956 auf dem Gelände, auf dem sich die zerstörte Synagoge in der Domschulstraße stand (den größeren Teil des Geländes hat die Jüdische Gemeinde von der Diözese Würzburg zurück erworben) ++ seit 1964 Gedenktafel an der Umfassungsmauer des Sportplatzes des Priesterseminars ++
Archiv und Bibliothek des Bistums Würzburg ++ erbaut 2003 ++ Architekt Jürgen Schädel ++ Neubau mit heller Granitfassade ++ Bestände des alten (741/42-1817/21) sowie des 1821 neu eingerichteten Bistums Würzburg ++ 250.000 Archivalien ++ 35 Plätze im Lesesaal ++ Gedenktafel mit Inschrift: "Hier stand die 1837 erbaute und am 9.11.1938 durch die damaligen Machthaber zerstörte Synagoge der Israelitischen Kultusgemeinde Würzburg" (Darstellung von Synagoge, Gemeindehaus, Hof) ++
Denkmal erinnert an das Tanzlokal Platz'scher Garten ++ Sammelpunkt von ca. 2000 Würzburger Juden zwischen 1941 und 1943 für Deportation vom Verladebahnhof an der Aumühle oder vom Hauptbahnhof in osteuropäische Vernichtungslager ++ Bildhauer Benediktinerpater Meinrad Dufner ++ gestaltet als Eingangstreppe des ehemaligen Lokals, Männer- Frauen- und Kinderschuh aus Eisen, Daten und Orte der Deportation, "Stolperschwelle" mit der Inschrift "Wir wollen erinnern" ++ eingeweiht 10. November 2010 ++ Standort Friedrich-Ebert-Ring (zwischen Rottendorfer Straße und Valentin-Becker-Straße) ++ Anfang Erinnerungsweg (elf Betonschwellen zum früheren Verladebahnhof Aumühle) ++
Wahrzeichen Würzburgs ++ 1201 bis zum Umzug in die Residenz Sitz der Würzburger Fürstbischöfe Mitte 18. Jahrhundert ++ Ursprünge der Burg 8. Jahrhundert, Mainfränkisches Museum Würzburg, Hof mit Wirtschaftsgebäuden, Bastion 16. Jahthundert, Greiffenclau-Hof mit Kommandantenbau und barockem Zeughaus 18. Jahrhundert ++ Maschikuliturm (Architekt Balthasar Neumann) ++ Museum seit 1913 ++ eine der großen Kunstsammlungen Bayerns ++ 45 Schauräume ++ Gemälde, Skulpturen, Kunsthandwerk aus Würzburg und Mainfranken ++ Frühzeit bis 19. Jahrhundert ++ Künstler u. a. Sammlung Tilman Riemenschneider, Lucas Cranach d.Ä., Tiepolo ++ Fayencen, bemalte und geschnittene Gläser, Goldschmiedearbeiten, Sammlung historischer Uhren ++ Fürstenbaumuseum (Stadtgeschichte, Fürstensaal, fürstbischöfliche Schatz- und Paramentenkammer, Stadt-Modelle um 1525 und 1945 ++ barocker Fürstengarten in seiner heutigen Form um 1700 ++ Marienkirche im inneren Burghof (um 704 errichtet, älteste christliche Kirche Würzburgs, Bischofskirche 742-788) ++ Hochzeitsburg (Trauungen in der Festungskirche) ++
Karte nachladen
Durch Aktivierung dieser Karte wird von der OpenStreetMap Foundation Ihre IP-Adresse gespeichert und Daten nach Großbritannien übertragen. Weitere Informationen zur Erhebung und Nutzung Ihrer Daten durch die OpenStreetMap Foundation erhalten Sie in den dortigen Hinweisen zum Datenschutz.