Vom Ende des 18. bis ins späte 19. Jahrhundert entdeckten Fürsten, Künstler, Dichter und Architekten das sagenumwobenen Rheintal als einen ganz eigenen Ausdruck einer romantischen Landschaftsvorstellung. In der Epoche der Romantik wurden dort Burgen, Burgruinen und Kirchen nach den Idealen mittelalterlicher Baukunst umgestaltet oder neu errichtet. Friedrich Schlegel, Lord Byron, Adelheid von Stolterfoth, Clemens Brentano, Achim von Arnim und William Turner bereisten das Tal und begründeten mit ihren Werken in Malerei und Literatur die Rheinromantik. Nach der Italientour war die Rheinreise ein Muss für Adel und Bildungsbürger. König Friedrich Wilhelm IV. errichtete Schloss Stolzenfels bei Koblenz im Sinn der Rheinromantik. Die Tour zu Burgen und Schlössern im Mittelrheintal, die in der romantischen Dichtung des 19. Jahrhunderts eine Rolle spielen, beginnt südlich auf der Brömserburg bei Rüdesheim und endet nordwestlich am Schloss Drachenburg bei Königswinter. *Geschichtsreisen, Literaturreisen*
Wohnturm im 11. Jahrhundert zur Burg ausgebaut ++ 1811 bis 1813 zur „romantischen Wohnburg“ umgestaltet ++ Architekt Georg Moller ++ Besitzer ab 1811 Graf Friedrich Karl Josef von Ingelheim und Gemahlin Antoinette ++ Gäste u. a. Johann Wolfgang v. Goethe, Heinrich Heine, Clemens v. Brentano, Achim v. Armin, Carl Maria v. Weber, Felix Mendelssohn-Bartholdi, Albert Lortzing, Paganini, Ludwig Uhland, Gebrüder Grimm, Fürst Pückler Muskau ++ heute Weinmuseum ++ etwa 2000 weinbezogene Exponate von der Antike bis zur Gegenwart ++
Zwischen 1240 und 1277 erbaut ++ mehrfach zerstört ++ heutige Gestalt durch die Rheinromantik im 19. Jahrhundert ++ Teilwiederaufbau (Brücke, Torhaus, Wehrgang und Bergfried) ++ neugotische Hauptgebäude 1875 bis 1879 errichtet ++ seit 1897 Sitz der Stadtverwaltung ++ Eheschließungen ++ Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal ++
Ruine einer Hangburg ++ um 1211 erbaut, Mitte 17. Jahrhundert zerstört ++ Architekt Philipp von Bolanden ++ Bauherr Erzbischofs Siegfried II. von Eppstein ++ Mitte des 13. Jahrhunderts Zollstation, fiel 1866 an Preußen, heute im Besitz des Landes Hessen ++ Standort westlich von Rüdesheim inmitten mehrerer der besten Weinlagen Deutschlands ++ erhalten sind 20 m hohe Schildmauer, zwei 33 m hohe Ecktürme, Reste des dreigeschossigen Palas, Torbau ++ Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal ++ in der Zeit der Rheinromantik im 19. Jahrhundert Ausflugsziel für Reisende aus aller Welt ++ prägte die romantischen Vorstellungen ++ Goethe besuchte die Burg im Jahr 1814 ++
Burg aus dem Jahr 1213 ++ 1899 bis 1902 zur neugotischen Wohnburg im englischen Stil umgebaut ++ letzte Burg im Oberen Mittelrheintal, die im Zeichen der Rheinromantik wieder aufgebaut wurde ++ Burgmuseum ++ Sammlung historischer Waffen, Rüstungen, gusseiserner Ofenplatten ++ Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal ++ Hochzeitsburg ++
Möglicherweise um 900 erbaut ++ zwischen 11. und 12. Jahrhundert zur Schutzburg ausgebaut ++ 1823 erwarb Friedrich Ludwig Prinz von Preußen die Ruine samt dem Felsen ++ 1825 bis 1829 Wiederaufbau ++ Architekten Claudius von Lassaulx, Wilhelm Kuhn ++ Symbol des romantischen Burgenwiederaufbaus im 19. Jahrhundert ++ Gäste u. a. Königin Victoria von England, Zarin Alexandra Feodorowna ++ Burg ist saniert und wieder im Original ausgestattet ++ rekonstruierte Architekturmalereien, restaurierte Glasfenster aus dem 14. bis 17. Jahrhundert ++ Hochzeitsschloss ++ Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal ++
Im 11. Jahrhundert erbaut, 1832 zerstört ++ eine der ritterlichsten Burgen am Mittelrhein ++ Friedrich Wilhelm IV. ließ die Ruine ab 1843 zum Jagdschloss umbauen ++ romantisierende Gebäude hinzugefügt ++ prächtig ausgestattete Innenräume ++ neugotisches Biedermeier-Mobiliar aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, Rheinansichten der Hohenzollern ++ Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal ++ Sage "Die sieben Schwestern" von Karl Simrock ++
1305 als Grenzburg erbaut ++ Bauherr Erzbischof von Mainz ++ bis 1438 Sitz eines Mainzer Untergerichts ++ im Pfälzischen Erbfolgekrieg zerstört ++ im Zuge der Rheinromantik teilweiser Wiederaufbau durch Baron von Wackerbarth und Eduard Rabeneck ++ späteren Ausbau durch Hugo Stinnes ++ heute in Privatbesitz ++ kann nicht besichtigt werden ++
Ruine eines hochgotischen Zentralbaus ++ 1287 errichtet ++ kleeblattförmiger Grundriss in Anlehnung an Märtyrer- bzw. Grabeskirchen ++ früher Wallfahrtskapelle ++ Anlass zum Bau gab die Ermordung eines Knaben namens Werner, dessen Tod der Judengemeinde von Oberwesel als Ritualmord angelastet wurde ++ jahrhundertelang die Legende vom jüdischen Ritualmord inszeniert ++ Fertigstellung der Kapelle erst nach 1426 ++ heute Ruine ++ ein rheinromantisches Wahrzeichen der Stadt ++ Heinrich Heine schrieb "Der Rabbi von Bacharach" ++ Restaurierung 1996 ++ Tafel mit einem Gebet Papst Johannes' XXIII.: "Wir erkennen heute, dass viele Jahrhunderte der Blindheit unsere Augen verhüllt haben, so dass wir die Schönheit deines auserwählten Volkes nicht mehr sehen und in seinem Gesicht nicht mehr die Züge unseres gestorbenen Bruders wiedererkennen. Wir erkennen, dass ein Kainsmal auf unserer Stirn steht. Im Laufe der Jahrhunderte hat unser Bruder Abel in dem Blute gelegen, das wir vergossen, und er hat Tränen geweint, die wir verursacht haben, weil wir deine Liebe vergaßen. Vergib uns den Fluch, den wir zu Unrecht an den Namen der Juden hefteten. Vergib uns, dass wir dich in ihrem Fleische zum zweitenmal ans Kreuz schlugen. Denn wir wussten nicht, was wir taten" ++
Erstmals 1149 erwähnt ++ 1166 von Friedrich Barbarossa erworben ++ 1796 französisches Nationaleigentum ++ Ende des 19. Jahrhunderts restauriert ++ "der Romantik schönster Zufluchtsort am Rhein" (Ferdinand Freiligrath) ++ mit Gobelins und anderen Antiquitäten ausgestattet ++ Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal ++ Hochzeitsburg ++ Sage "Die sieben Schwestern" von Karl Simrock ++
Auf dem Schieferfelsen Loreley bei Sankt Goarshausen ++ Ausstellung zu den Themen: Rheinreise, Geologie, Flora und Fauna, Wein, Schifffahrt, Menschen am Rhein, Loreley-Mythos ++ 3D-Film über das UNESCO Welterbe Oberes Mittelrheintal ++ Touristinfo, Shop ++ Vermittlung von Führungen ++ Heinrich Heines Gedicht "Die Lore-Ley" (1824) ++ Clemens Brentanos Ballade von der Lore Lay im zweiten Band des Romans "Godwi" (1801) ++
Vorgängerbau vor 1398 errichtet ++ zweistöckiger Achteckbau als vergrößerte Darstellung eines Throns ++ im Mittelalter für die Wahl zum römisch-deutschen König genutzt ++ versetzter Neubau aus dem Jahre 1842 nach Zerstörung des Originals von 1795 ++ Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal ++
Neugotisches Schloss ++ herausragendstes Werk der Rheinromantik ++ bis 1842 entstanden ++ Architekten Karl Friedrich Schinkel, Friedrich August Stüler ++ Sommersitz von Friedrich Wilhelm IV. ++ Torgebäude, gotischer Wohnturm, Palas mit gewölbtem Rittersaal, Pergolagarten, Bergfried ++ Sammlungen historischer Waffen und Trinkgefäße ++ Wandmalereien von Hermann Stilke ++ Park nach Plänen von Peter Joseph Lenné ++ 1840 klassizistisch-neuromanische Pfarrkirche Sankt Menas (Architekt Johann Claudius von Lassaulx) ++ Statue des Hl. Menas, antike Ampulle aus dem Menas-Heiligtum in Abu Mena, Ägypten ++ Teil des UNESCO Welterbes Oberes Mittelrheintal ++ literarische Veranstaltungen, Konzerte, Theater ++ jeden Samstag Schauspielführung ++ Hochzeitsschloss (Standesamtliche Trauung) ++
Ab 1233 erbaut ++ rechteckige, weitgehend symmetrische Kernburg umschließt mit ihren vier Flügeln den Innenhof ++ ab 1852 im Stil englischer Neugotik wieder aufgebaut ++ gotische Burgkapelle ++ Goethe dichtete 1774 auf seiner Lahnreise beim Anblick der Burg Lahneck den "Geistesgruß" ++ Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal ++
Gegründet 1912 ++ kulturhistorisches Museum zum Leben am Rhein unter verschiedenen Aspekten ++ Ausstellungsfläche 1300 qm ++ Themen u. a. Rheinromantik, Neandertaler, Rheinausbau, Entwicklung der Rheinschifffahrt ++ Rhein-Bibliothek mit mehreren Tausend Büchern ++
Burg aus dem 11. Jahrhundert ++ von der staufischen Anlage sind Teile der Ringmauer und der quadratische Bergfried erhalten ++ achteckige Kapelle, Wohnbau, sind Neubauten von 1832 im Sinn der Rheinromantik ++ Architekt Johann Claudius von Lassaulx ++ damaliger Besitzer und späterer preußische Kultusminister Moritz August von Bethmann-Hollweg machte die Burg zum gesellschaftlichen Treffpunkt auch von Künstlern und Schriftstellern ++ Wand- und Gewölbemalereien über biblische Themen von Eduard von Steinle ++ der heutige Besitzer, der Computerpionier Kai Krause ließ die Burg restaurieren und nennt sie ByteBurg I ++ kann nicht besichtigt werden ++
Neugotischer Schieferbruchsteinbau ++ frühere Wasserburg ++ errichtet 1858 ++ Architekt Vincenz Statz ++ Heimatmuseum der Stadt Sinzig ++ ständige Ausstellung ++ Arbeiten von Johann Martin Niederée, Franz Ittenbach, Joseph Keller (Künstlern der Düsseldorfer Akademie) ++ Sammlung mit Werken des Künstlers Carl Andreae ++ Apothekergerätschaften, Medizin- und Gesetzbücher des 17. und 18. Jahrhunderts, Medizin- und Kräuterbuch aus dem späten 15. Jahrhundert, Medizinbuch des Paracelsus von 1530 ++ Sammlung Steinborn ++ Stadtmodell (Stadt Sinzig im 17. Jahrhundert) ++ Aquarelle mit historischen Stadtansichten ++ Sammlung mit Grafiken der Rheinromantik ++ Sammlung Vorgeschichte und Römische Zeit ++ Turmzimmer mit der historischen Ausmalung des 19. Jahrhunderts als Trauzimmer des Sinziger Standesamtes ++
Wallfahrtskirche im neugotischen Stil ++ 1834 erbaut ++ Architekt Ernst Friedrich Zwirner ++ hohe Fassaden mit filigranen Türmen ++ Turmhelme und Balustraden bestanden aus Gusseisen ++ im Sinne romantischer Ästhetik ein Gesamtkunstwerk ++ Zyklus von Wandmalereien von Ernst Deger, Andreas, Karl Müller, Franz Ittenbach in der Tradition der romantischen Nazarener ++ auf dem Apollinarisberg unterhielten die der Romantik verbundenen Kölner Kunstsammler Sulpiz und Melchior Boisserée zwischen 1807 und 1836 einen Musenhof ++
Regionalmuseum ++ gegründet 1927 ++ Ausstellung zu Rhein, Romantik, Kultur, Nutzungsgeschichte ++ Modell zur Arbeit in den antiken Steinbrüchen ++ Rhein als Transportweg, wichtigste Schiffstypen als Modelle, Fähren, Königswinterer Bootsbauerei, Flößerei ++ Rheinromantik in Kunst (William Turner), Musik, Literatur (Lord Byron), Politik (Ernst Moritz Arndt) ++ rund 500 Gemälde der Sammlung RheinRomantik ++ Tourismus im 19. und 20. Jahrhundert ++ Sagenwelt des Siebengebirges (Rolandsage, Siegfrieds Kampf mit dem Drachen) ++
Gründerzeitliche Villa ++ von 1882 bis 1884 in historistischem Stil als Wohnsitz für den Börsenmakler, Bankier und späteren Baron Stephan von Sarter gebaut ++ 10 ha großer Park ++ ab 1986 denkmalgerechte Restaurierung des Anwesens ++ Nibelungenzimmer ++ Wandgemälde im großen Treppenhaus (u. a. Königsporträt Otto der Große) ++ Medaillonfenster mit Uhlandporträt ++ die Handlung von Ludwig Uhlands Lied "Der Wirtin Töchterlein" (1808) wird im Burghof der Burg Drachenfels lokalisiert ++ Hochzeitsschloss ++
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