Mit dem Umzug der Bundesregierung von Bonn nach Berlin entstanden neue Regierungsbauten, die in ihrer Gesamtheit eine Momentaufnahme der Architektur Ende der 90er Jahre bieten. Die Formensprache der Gebäude im Zentrum der Hauptstadt setzt weniger auf Machtdemonstration als auf eine Ästhetik politischen Funktionalismus. Durchweg folgten die Architekten rationalistischen Konzepten und stellten sich oft bewusst in die Tradition des Bauhauses. Die Tour zu neuer Regierungsarchitektur in Berlin beginnt westlich am Konrad Adenauer Haus, der CDU-Zentrale, und endet südlich im Willy Brandt Haus, dem Sitz der SPD-Führung. *Architekturreise*
Bundeszentrale der CDU ++ fertig gestellt 2000 ++ Architekten Petzinka, Pink & Partner ++ ellipsenförmiger "Schiffskörper" von einem gläsernen Wintergarten umgeben ++ auf einem spitzwinkligen Grundstück erbaut ++ 5./6. Obergeschoss reicht über die gläserne Außenhaut hinaus ++ 6. Obergeschoss mit Dachgarten ++ Photovoltaik-Anlage ++ Führungen, Informations- und Expertengespräche nach Voranmeldung ++
Fertigstellung 1999 ++ Architektenbüro Léon Wohlhage Wernik Architekten GmbH ++ Ensemble aus zwei Gebäuden mit unterschiedlicher Kubatur und Höhe ++ scharfkantige, kräftig gestrichene Putzbauten ++ Ansicht bestimmt von der Komposition der Fensteröffnungen, tiefen Einschnitten der Loggien, Balkone, Dachterrasse ++ doppelgeschossiges Foyer, achtgeschossiges Gästehaus ++ tieferliegender Garten ++ Besuch nach Anmeldung möglich ++
Fertigstellung 2002 ++ Architekten Petzinka und Pink ++ viergeschossiges Bürohaus ++ streng geometrische Formensprache des Baukörpers ++ parabelförmige Rautenfassade aus Holz ++ hauptsächlich aus Holz, Stahl und Glas gebaut ++ Fassadentragwerke aus Holz ++ 2003 Deutscher Holzbaupreis, 2004 Deutscher Stahlbaupreis ++ Installation von Wolfgang Lamché ++ Besuche nach Anmeldung möglich ++
Fertigstellung 2000 ++ Architekt Dietrich Bangert ++ weißer, durch geometrische Einschnitte gestalteter Kubus, trichterförmige Eingangsseite ++ raffiniertes Raumgefüge leitet das Tageslicht ++ innen Materialdreiklang aus Kirschholz, Granit, Glas ++ auf einem Podium schwebender, nach oben offener Lichthof, zwei Galeriegeschosse ++ badische Weinstube, landestypischer Bierkeller ++ Kaminzimmer mit Dachterrasse mit Rundblick über Berlin ++ Besuch nach Anmeldung möglich ++
2001 fertig gestellt ++ Architekten Axel Schultes, Charlotte Frank ++ neungeschossiger Mittelbau flankiert von zwei niedrigen, langen Verwaltungstrakten mit Ehrenhof ++ Fassade mit geöffneten Wandelementen und 12 Meter hohen, weichgeformten Stelen ++ eiserne Skulptur "Berlin" des spanischen Künstlers Eduardo Chillida ++ Amtssitz des Bundeskanzlers ++
2001 errichtet ++ achtgeschossiger Bau mit neun markanten Seitenkämmen und den neun charakteristischen gläsernen Zylindern ++ skulpturale Wirkung durch Sichtbeton ++ gehört im Spreebogen zum "Band des Bundes" ++ Architekt Stephan Braunfels ++ Büros der Bundestagsabgeordneten und Sitzungssäle der Ausschüsse ++ Gebäude benannt nach dem letzten demokratischen Reichstagspräsidenten der Weimarer Republik ++
1884 bis 1894 im Stil der Neorenaissance errichtet ++ beherbergte bis 1918 den Reichstag des Deutschen Kaiserreiches und bis 1933 das Parlament der Weimarer Republik ++ hier rief Philipp Scheidemann am 9. November 1918 die "Deutsche Republik" aus ++ durch den Reichstagsbrand von 1933 und Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges schwer beschädigt ++ 1960er Jahre Wiederaufbau nach Plänen des Architekten Paul Baumgarten ++ 1995 bis 1999 Umbau zum Sitz des Deutschen Bundestages nach Plänen des Architekten Sir Norman Foster ++ Neugestaltung einer modernen, begehbaren Glaskuppel ++ Sitz des Deutschen Bundestages und der Bundesversammlung ++ Drehort „Die Spur führt nach Berlin“ Film von Franz Cap (D 1952) mit Wolfgang Neuß ++ Besuch der Dachterrasse und Kuppel, Sonderführungen, Besuch des Plenarsaals, Besuch einer Plenarsitzung (nach Voranmeldung) ++
2003 eröffnet ++ Paul-Löbe-Haus und das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus bilden durch ihre Architektur eine Einheit ++ Architekt Stephan Braunfels ++ Skulptur des italienischen Bildhauers Marino Marini ++ Bibliothek, Wissenschaftliche Dienste und Parlamentsarchiv des Deutschen Bundestages untergebracht, der drittgrößten Parlamentsbibliothek der Welt ++ Gebäude trägt seinen Namen zu Ehren der deutschen Politikerin und Frauenrechtlerin, Marie Elisabeth Lüders ++
Fertigstellung 2001 ++ Architekten Cornelsen und Seelinger ++ Gebäude besteht aus zwei sechsgeschossigen parallelen Riegeln, überspannt durch eine Konstruktion aus Holz, Glas und Stahl als Atrium ++ Fassade grauer Sandstein ++ Fensteröffnungen oszillieren in der Steinfassade in unregelmäßigen Abständen ++ Raum zwischen den Riegeln wird Bestandteil des Tiergartens als "l'espace imaginair" interpretiert ++ Besuch nach Anmeldung möglich ++
Architekten Christl+Bruchhäuser ++ an der Bauhaus-Architektur orientierter Bau ++ Konzept „form follows function“ ++ Grundrissen und Ansichten ist die abstrahierte Form des "optimierten Ökosystems Baum" unterlegt ++ Außenfassade hellgelber Quarzsandstein ++ eng an der Gebäudestruktur orientierter Außenraum: Gartenanlage und Wasserflächen (Landschaftsarchitekten Latz-Riehl-Schulz) ++ Foyer vom Eingang bis zum Garten ++ im Garten Nachbildung eines Bonifatiuskreuzes von Gisbert Seng ++ Besichtigung nach Anmeldung ++
Fertigstellung 2001 ++ Architekten von Gerkan, Marg und Partner, Landschaftsplaner Krafft-Wehberg, Wes & Partner ++ zwei unabhängige nicht symmetrische Baukörper, durch eine gemeinsame, mehrgeschossige Halle miteinander verbunden ++ Stahlbeton mit 4 cm starken spaltrauen Schieferplatten in strengem Raster verkleidet ++ im Untergeschoss Veranstaltungsräume ++ gemeinsame Gartenanlage mit topographischen Modulationen, heimische Gehölze ++ Besuch nach Anmeldung möglich ++
Fertigstellung 2000 ++ Architekten Heinle, Wischer und Partner ++ sachliches, funktionales Gebäude in der Tradition des Bauhauses ++ mehrgeschossiges, lichtdurchflutetes Atrium, nach Norden ausgerichtete Glasfassade ++ Farb- und Materialkonzept, auf Schwarz-Weiß-Kontrast abgestellt ++ Pfälzer Sandstein und Eifelbasalt verwendet ++ "Figur für Berlin" von Thomas Duttenhoefer, "Januskopf" von Karl-Heinz Deutsch ++ Besuch nach Anmeldung möglich ++
Fertigstellung 2000 ++ Architekten Peter Alt, Thomas Britz ++ sechsgeschossiges Haus in rationalistischer Architektur ++ Grundriss in quadratischer Modul-Ordnung ++ Betonfertigteile in Sandwichbauweise ++ Fassadengestaltung erinnert an das Liebermann-Haus am Brandenburger Tor ++ Betonrahmen-Konstruktion mit eingebauten Glaselementen ++ frei hängende Skulptur von Sigrún Olafsdóttir ++ Besichtigung nach Anmeldung möglich ++
Fertigstellung 1999 ++ Architekten Worschech & Partner ++ Bau im Sinne der Weimarer Bauhaus-Tradition ++ Gebäude aus zwei Komponenten: mit Travertin verkleideter Bürokubus, glasverkleideter Baukörper (Wandelhalle, Ausstellungsräume, Konferenzzimmer, Bibliothek, umlaufende Terrasse) ++ im Erdgeschoss die öffentliche Gaststätte "Der Thüringer" ++ Besuche nach Anmeldung möglich ++
SPD-Bundeszentrale ++ fertig gestellt 1996 ++ Architekt Helge Bofinger ++ spitz zulaufendes Grundstück ++ siebengeschossiger Bau ++ stilistisch Anklänge an die Klassische Moderne ++ Glas, heller Kalkstein, blau schimmerndes Metall ++ ökologisches Konzept (niedriger Energieverbrauch, reduzierte Emissionen, begrüntes Dach, Solarzellen) ++ Willy-Brandt-Denkmal von Rainer Fetting im Atrium ++ Hausführungen (mit Diskussion) nach Voranmeldung möglich ++
Karte nachladen
Durch Aktivierung dieser Karte wird von der OpenStreetMap Foundation Ihre IP-Adresse gespeichert und Daten nach Großbritannien übertragen. Weitere Informationen zur Erhebung und Nutzung Ihrer Daten durch die OpenStreetMap Foundation erhalten Sie in den dortigen Hinweisen zum Datenschutz.