Nach dem Umzug von Parlament und Regierung von Bonn nach Berlin vollzieht sich der politische Betrieb der Hauptstadt in einem überschaubaren Radius um das Stadtzentrum. Einige Bauten von Regierung und Parteien wurden neu errichtet, aber vor allem die Bundesministerien haben historische Gebäude bezogen, die schon frühere Regierungen Preußens, des NS-Regimes und des DDR-Staates nutzten. Hier vollzieht sich heute die Entwicklung der politischen Demokratie in Berlin. Die Tour zu den Orten der politischen Macht in der Bundeshauptstadt Berlin beginnt nordwestlich im Tiergarten am Bundesministerium des Innern und endet östlich in Kreuzberg am Bundesministerium der Justiz. *Geschichtsreise, Bildungsreise*
Berliner Dienstsitz des Bundesinnenministers ++ das Ministerium ist u. a. auch zuständig für Grenzschutz, Zivilschutz, Sport, Öffentlicher Dienst ++ das Ministerium ist Mieter im U-förmigen Büro-Gebäude in Moabit, das in der Architektur an die "Docklands" in London erinnert (1995, Architekten Bernd, Kühn, Ulrich Bergander, Joachim Bley) ++
Frühklassizistische zweigeschossige Dreiflügelanlage ++ 1786 fertiggestellt ++ Architekten Michael Philipp Boumann, Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff ++ Bauherr Ferdinand von Preußen (jüngster Bruders von Friedrich II.) ++ bis 1813 prinzliches Lustschloss und königlicher Landsitz ++ 1844 von Friedrich Wilhelm IV. als erstes Museum für zeitgenössische Kunst in Preußen („Vaterländische Galerie“ bis 1865) ++ seit 1994 erster Amtssitz des deutschen Bundespräsidenten ++ in unmittelbarer Nähe Bundespräsidialamt ++ eröffnet 1998 ++ Architekten Martin Gruber, Helmut Kleine-Kraneburg ++ auf elliptischem Grundriss ruhendes Gebäude ++ orientiert sich an den Proportionen des Schlosses Bellevue ++ Fassade aus dunklem poliertem Naturstein ++ gläserne Überdachung ++ Besichtigung nach Voranmeldung ++
Bundeszentrale der CDU ++ fertig gestellt 2000 ++ Architekten Petzinka, Pink & Partner ++ ellipsenförmiger "Schiffskörper" von einem gläsernen Wintergarten umgeben ++ auf einem spitzwinkligen Grundstück erbaut ++ 5./6. Obergeschoss reicht über die gläserne Außenhaut hinaus ++ 6. Obergeschoss mit Dachgarten ++ Photovoltaik-Anlage ++ Führungen, Informations- und Expertengespräche nach Voranmeldung ++
Berliner Dienstsitz des Ministeriums seit 1993 im Bendlerblock ++ fünfgeschossiger Gebäudekomplex ++ 1911-1914 errichtet ++ neoklassizistische und neobarocke Stilelemente ++ Architekten Reinhardt & Süßenguth ++ Nutzung als oberste Marinedienststelle, mit Nebengebäuden verschiedene militärische Dienststellen der Wehrmacht bis 1945 ++ Zentrum der Widerstandsgruppe des Attentats vom 20. Juli 1944 um Generaloberst a. D. Ludwig Beck und Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg ++ heute Gedenkstätte Deutscher Widerstand (Dauerausstellung, Dokumentation, Forschung, Bibliothek) ++ Ehrenmal für die hingerichteten Offiziere des 20. Juli ++ zentrale Gedenkstätte für die Gefallenen der Bundeswehr (Architekt Andreas Meck) ++ Drehort "Stauffenberg" Film von Jo Baier (D 2004) mit Sebastian Koch ++ Drehort "Operation Walküre – Das Stauffenberg-Attentat" von Bryan Singer (D, USA 2007) mit Tom Cruise ++ Informationsbesuche im Ministerium nach Voranmeldung möglich ++
SPD-Bundeszentrale ++ fertig gestellt 1996 ++ Architekt Helge Bofinger ++ spitz zulaufendes Grundstück ++ siebengeschossiger Bau ++ stilistisch Anklänge an die Klassische Moderne ++ Glas, heller Kalkstein, blau schimmerndes Metall ++ ökologisches Konzept (niedriger Energieverbrauch, reduzierte Emissionen, begrüntes Dach, Solarzellen) ++ Willy-Brandt-Denkmal von Rainer Fetting im Atrium ++ Hausführungen (mit Diskussion) nach Voranmeldung möglich ++
Berliner Dienstsitz des Ministeriums in den oberen Etagen des unter Denkmalschutz stehenden "Europahauses" ++ 1931 erbaut, eines der ersten Bürohochhäuser in Berlin, in Stahlskelettbauweise errichtet, elf Stockwerke ++ Architekt Otto Firle ++ Gebäudekomplex mit benachbartem Deutschlandhaus (Architekten Richard Bielenberg, Josef Moser) ++ Europahaus damals bekannt durch erste große Leuchtreklamen für Odol und Allianz-Versicherungen ++ Nutzer 1934 - 1945 Reichsarbeitsministerium ++ 1990 Fassaden rekonstruiert ++ Informationsbesuche im Ministerium möglich ++
Gebäude des ehemaligen Preußischen Landtags ++ 1898 im italienischen Neorenaissance-Stil errichtet ++ Architekt Friedrich Schulze ++ in der DDR Sitz der Deutschen Wirtschaftskommission, des Ministerrates, der Staatlichen Plankommission ++ seit 1993 Sitz des Landesparlamentes des Landes Berlin ++ Angebote der politischen Bildungsarbeit: Filmvorführung, Führungen, Dauerausstellung "100 Jahre Preußischer Landtag", Gespräche im Parlament, Individuelle Programme nach Voranmeldung ++
Berliner Dienstsitz des Ministeriums (Alexanderstraße 3, 10178 Berlin-Mitte) ++ Umzug 2011 in den Neubau Ecke Stresemann- und Erna-Berger-Straße ++ dort stehende Mauerreste werden am Originalstandort in den Neubau (Geier Maass Pleuser Architekten) integriert ++ Abschnitt der Hinterlandmauer gehört zur „East Side Gallery“, die unter Denkmalschutz steht ++ die bunt bemalten 18 Meter langen Betonsegmente werden Bestandteil des zentralen Informations- und Ausstellungsraumes des Bundesumweltministeriums ++ Führungen im Ministerium werden auf schriftliche Anmeldung angeboten ++
Gebäude des ehemaligen Preußischen Herrenhauses ++ dreiflüglige neoklassizistische Anlage ++ 1904 eingeweiht ++ Architekt Friedrich Schulze-Kolbitz ++ bis 1918 trat hier das preußische Herrenhaus zusammen ++ seit 2000 Sitz des Bundesrates ++ Informationsbesuche möglich ++
Dienstsitz des Ministeriums im Detlev Rohwedder Haus ++ 1935 erbaut ++ siebengeschossiger Stahlbetonskelettbau mit Flachdach ++ monumentaler Neoklassizismus ++ Architekt Ernst Sagebiel ++ damals größtes Bürogebäude Berlins mit über 2.000 Büroräumen und ca. 112.000 qm Bürogeschossfläche ++ Sitz des Reichsluftfahrtministeriums ++ nach dem Zweiten Weltkrieg in der DDR bezogen das Haus die deutsche Wirtschaftskommission, die Staatliche Plankommission, der Volkswirtschaftsrat der Ministerien, verschiedene Fachministerien der Wirtschaft ++ vor 1949 Tagungsort des deutschen Volksrates, der sich als provisorische Volkskammer konstituierte ++ in den 1990er-Jahren Sitz der Zentrale der Treuhandanstalt ++ monumentales Wandgemälde "Aufbau der Republik" (1953) von Max Lingner in der nordöstlichen Pfeilervorhalle ++ vor dem Haus "Denkmal für die Ereignisse des siebzehnten Juni Neunzehnhundertdreiundfünfzig" von Wolfgang Rüppel ++ am Gebäude ein Zitat von Harro Schulze-Boysen (der Offizier der Deutschen Luftwaffe und Widerstandskämpfer der "Roten Kapelle" hatte hier ab 1934 sein Büro, in dem er 1942 verhaftet wurde) ++ Führungen (mit Diskusssion) nach Anmeldung ++
Sitz des Bundesministeriums seit 2000 in der Wilhelmstraße 49 ++ ursprünglich ein barockes Adelspalais ++ ab 1826 Besitz des Hohenzollern-Prinzen Karl ++ klassizistischer Umbau (Architekten Karl Friedrich Schinkel, Friedrich August Stüler) ++ 1918 und 1933 Presseabteilung der Reichsregierung, dann Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda von Joseph Goebbels ++ 1947 Zentralrat der Nationalen Front der späteren DDR ++ Arbeitszimmer des ersten und einzigen Präsidenten der DDR, Wilhelm Pieck (in seiner ursprünglichen Einrichtung erhalten) ++ Besucherzentrum des Bundesministeriums im Kleisthaus (im Vorgängerbau hat der Dichter Heinrich von Kleist die letzten beiden Jahre seines Lebens gewohnt, Gedenktafel, Relief, Kulturveranstaltungen, Ausstellungen) ++ Besuche des Ministeriums nach Anmeldung möglich ++
Berliner Dienstsitz des Ministeriums ++ Informationsbesuche nach Anmeldung möglich ++
Berühmtes Berliner Weinlokal ++ 1853 gegründet ++ heute am Standort restauriert ++ Restaurant in den Räumen der einstigen Weinhandlung ++ regionale und internationale Küche ++ vom Gault Millau bedacht ++ Promi-Restaurant, vor allem von Berliner Politikern besucht ++
Berliner Dienstsitz des Bundesministeriums ++ neobarockes Gebäude (Architekt Carl Vohl) ++ früher Wilhelmstraße Nr. 64, denkmalgerecht saniert ++ eines der wenigen erhaltenen Berliner repräsentativen Altbauten, die im Krieg nicht zerstört wurden ++ 1903-1918 Sitz des Geheimen Zivilkabinetts (persönliches Regierungsbüro des preußischen Königs/deutschen Kaisers) ++ Informationsbesuche nach Anmeldung ++
Hauptsitz der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland ++ residiert im Europäischen Haus am Pariser Platz (1997, Architekten Hans Kollhoff, Helga Timmermann) ++ Kontaktstelle zwischen der deutschen Öffentlichkeit und der Einrichtungen in Brüssel ++ Informationsbüro des Europäischen Parlaments ++ Informationsbesuche der Vertretung nach Anmeldung ++
1884 bis 1894 im Stil der Neorenaissance errichtet ++ beherbergte bis 1918 den Reichstag des Deutschen Kaiserreiches und bis 1933 das Parlament der Weimarer Republik ++ hier rief Philipp Scheidemann am 9. November 1918 die "Deutsche Republik" aus ++ durch den Reichstagsbrand von 1933 und Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges schwer beschädigt ++ 1960er Jahre Wiederaufbau nach Plänen des Architekten Paul Baumgarten ++ 1995 bis 1999 Umbau zum Sitz des Deutschen Bundestages nach Plänen des Architekten Sir Norman Foster ++ Neugestaltung einer modernen, begehbaren Glaskuppel ++ Sitz des Deutschen Bundestages und der Bundesversammlung ++ Drehort „Die Spur führt nach Berlin“ Film von Franz Cap (D 1952) mit Wolfgang Neuß ++ Besuch der Dachterrasse und Kuppel, Sonderführungen, Besuch des Plenarsaals, Besuch einer Plenarsitzung (nach Voranmeldung) ++
Der Hauptsitz des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) befindet sich in den sogenannten Kreuzbauten in Bonn ++ ++ Besuche des Ministeriums nach Anmeldung möglich ++
2001 fertig gestellt ++ Architekten Axel Schultes, Charlotte Frank ++ neungeschossiger Mittelbau flankiert von zwei niedrigen, langen Verwaltungstrakten mit Ehrenhof ++ Fassade mit geöffneten Wandelementen und 12 Meter hohen, weichgeformten Stelen ++ eiserne Skulptur "Berlin" des spanischen Künstlers Eduardo Chillida ++ Amtssitz des Bundeskanzlers ++
Seit 1995 Bundesgeschäftsstelle der FDP ++ Gebäude 1912 errichtet ++ Architekt Caspar Clemens Pickel ++ Nutzung als St. Maria-Viktoria-Stift ++ in der DDR Sitz des Landwirtschaftsverlages ++
Dienstsitz des Ministeriums in Berlin ++ Informationsbesuch nach Voranmeldung ++
Bundesgeschäftsstelle der Partei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ++ 1895 als fünfstöckiges Mietshaus errichtet ++ Objekt wurde 1996 von der Partei erworben und unter umfassender Beachtung ökologischer Gesichtspunkte saniert ++ Besuche nach Voranmeldung möglich ++
Berliner Dienstsitz des Ministeriums ++ 2000 restaurierter Neorenaissancebau von 1878 (Architekt August Tiede) ++ ab 1878 Preußische Geologische Landesanstalt, Bergakademie Berlin ++ 1949-1990 Ministerium für Geologie der DDR ++ Erweiterungsbauten von 1999/2002 zwei sechsgeschossige Kuben (Architekt Max Dudler) ++ Informationsbesuche nach Anmeldung möglich ++
Berliner Dienstsitz des Ministeriums ++ rekonstruierte historische Dreiflügelanlage der ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Akademie für das militärärztliche Bildungswesen (um 1900 gegründet, berühmte Studenten Gottfried Benn, Rudolf Virchow) und Überreste des ehemaligen Invalidenhauses (Mitte des 18. Jahrhunderts), ergänzt um Neubauten ++ spätere Nutzung: Reichsarbeitsministerium, Militärakademie, Lazarett ++ ab 1949 Generalstaatsanwaltschaft und Oberstes Gericht der DDR (1949-1953 politische Schauprozesse gegen Regimekritiker der DDR) unter der berüchtigten Richterin und späterne Justizministerin Hilde Benjamin) ++ Gebäudeteile bis 1990 Regierungs- und Diplomatenkrankenhaus ++ Kunstwerke von Marcel Odenbach, Moritz Götze, Angela Hampel (Außenanlage) ++ Führungen durch das Ministerium nach Anmeldung möglich ++
Bundesgeschäftsstelle der Partei Die Linke ++ denkmalgeschütztes Gebäude ++ 1910 im Auftrag des Fabrikanten Rudolph Werth als Bürogebäude erbaut ++ 1926 von der KDP erworben und nach Karl Liebknecht benannt ++ Nutzung durch Zentralkomitee der KPD, KPD-Bezirksleitung Berlin-Brandenburg-Lausitz-Grenzmark, Redaktion der KPD-Zeitung Die Rote Fahne, eine Buchhandlung, das Zentralkomitee des Kommunistischen Jugendverbandes Deutschlands, Laden für Uniformen des Roten Frontkämpferbundes, Druckerei ++ 1933 Horst-Wessel-Haus, „wildes“ KZ, Politischen Polizei, Gestapo, 1935 der Sitz des Katasteramts der preußischen Finanzverwaltung, 1937 der SA-Gruppe Berlin-Brandenburg, nach 1949 vom Institut für Marxismus-Leninismus als Büro- und Gästehaus genutzt ++
Neo-Renaissance-Mehrflügelanlage im Rundbogenstil mit insgesamt drei Innenhöfen und 74 m hohen Turm ++ 1869 errichtet ++ Architekt Hermann Friedrich Waesemann ++ Vorbild das Rathaus in Thorn in Westpreußen, Türme der Kathedrale von Laon in Frankreich ++ bauplastischer Schmuck am umlaufenden Balkon (Terrakottafries aus 36 Relieftafeln mit Ereignissen der Geschichte Berlins und Brandenburgs vom 12. Jahrhundert bis 1871 von Ludwig Brodwolf, Alexander Calandrelli, Otto Geyer, Rudolf Schweinitz) ++ Sitz des Berliner Senats (früher Magistrat) und des Regierenden Bürgermeisters ++ Besuche und Führungen nach Voranmeldung ++
Berliner Dienstsitz des Auswärtigen Amtes ++ Haus am Werderschen Markt ++ 1935–1939 als Erweiterungsbau der Reichsbank errichtet ++ 1949 DDR-Finanzministerium ++ 1959-1990 Zentralkomitee der SED ++ nach dem Flughafen Tempelhof das zweitgrößte Gebäude Berlins ++ Architekt Heinrich Wolff ++ 1999 Auswärtiges Amt ++ Umbau nördlicher Bereich ++ Architekten Thomas Müller, Ivan Reimann ++ freistehender Kubus mit drei Innenhöfen ++ Fassadengestaltung mit orthogonal angelegten Fenstern ++ Informationsbesuche möglich ++
Berliner Dienstsitz des Ministeriums im ehemaligen "Prausehof", "Haus Stern" und "Haus Nagel" ++ 2001 restauriert (Architekten Eller & Eller) ++ 1949-1990 Amt für Erfindungs- und Patentwesen der DDR ++ im "Haus Stern" war das Internationale Presseamt der DDR ++ im Konferenzsaal gab SED-Politbüromitglied Günter Schabowski am 9. November 1989 die Öffnung der Mauer bekannt ++ Künstlerische Arbeit "Die Verkündung der Reisefreiheit" von Ulrich Schröder in der ehemaligen Toreinfahrt des "Hauses Stern" ++ vor dem Haus die südliche Mohrenkolonnaden von Carl Gotthard Langhans von 1790 (Skulturenschmuck von Gottfried Schadow) ++
Karte nachladen
Durch Aktivierung dieser Karte wird von der OpenStreetMap Foundation Ihre IP-Adresse gespeichert und Daten nach Großbritannien übertragen. Weitere Informationen zur Erhebung und Nutzung Ihrer Daten durch die OpenStreetMap Foundation erhalten Sie in den dortigen Hinweisen zum Datenschutz.