Eine jüdische Gemeinde in Kassel ist bereits im Mittelalter nachweisbar. Erst 1833 wurde die volle Emanzipation der Juden durchgesetzt, 1839 die neue Synagoge eingeweiht. Während des Holocaust zwischen Ende 1941 und Anfang 1945 Kassel war weitgehend „judenfrei“ gemacht. Durch den Zuwachs aus den ehemaligen GUS-Ländern gibt es heute wieder eine große jüdische Gemeinde. Die Tour zu den Orten der jüdischen Geschichte und des jüdischen Lebens in Kassel beginnt nördlich an der Kasseler Synagoge und endet südlich an der Gedenkstätte Kloster Breitenau. *Religionsreisen, Geschichtsreisen*
Erbaut 2000 ++ Architekt Alfred Jacobi ++ himmelwärts geschwungenes Dach, geschwungene Fassade, weiß verputzt, Zedernholzwände ++ Toraschrein in Bleiglasfenster integriert ++ Jüdische Gemeinde Kassel ++
Synagoge der Jüdischen Gemeinde Kassel ++ errichtet 1839, 1938 zerstört und abgerissen ++ Architekt Albrecht Rosengarten ++ romanisch-byzantinischer Stil ++ Emporenbasilika mit Tonnengewölbe, Vorhalle, zwei Treppentürmen an der Fassade ++ Vorbild für viele Synagogen im deutschsprachigen Raum ++ Gedenktafel am Platz der Synagoge ++ Inschrift: „Hier stand die im Jahre 1839 fertiggestellte Synagoge der Kasseler Jüdischen Gemeinde, der im Mai 1933 2301 Mitglieder angehörten. Viele waren bereits geflohen, als am 7. November 1938 Aktivisten der NSDAP in die Synagoge eindrangen und den Thora-Schrein aufbrachen, Gebetrollen und Kultgegenstände in Brand steckten. Die Stadtverwaltung ließ das unversehrt gebliebene Bauwerk kurz danach ,abtragen', um dort einen Parkplatz zu errichten. Die Gemeinde wurde zerschlagen.“
Mahnmal gegen Deportation und Vernichtung ++ errichtet 1985 ++ Künstlerin E. R. Nele ++ Standort auf dem Gelände des ehemaligen Henschelwerks ++ bezieht sich auf die Deportation jüdischer Mitbürger in Kassel und Nordhessen, Kriegsgefangener, Zwangsarbeiter (u. a. der Firma Henschel) ++ Installation aus Güterwaggon, körperlose Figuren ++ 2011 wegen Baumaßnahmen eingelagert ++ wird auf dem neuen Campus Nord der Uni Kassel wieder aufgestellt ++
Mit dem Projekt Stolperstein erinnert der Künstler Gunter Demnig an die Opfer der NS-Zeit ++ vor ihrem letzten selbstgewählten Wohnort werden Gedenktafeln aus Messing ins Trottoir eingelassen ++ darauf sind Name, Vorname, Jahrgang und Schicksal der betreffenden Person dokumentiert ++ Verlegung von 30 Stolpersteinen (Stand 2013) in Kassel seit 2011 ++ Beispiel Stolperstein Parkstraße 31 für Regina Debora Schiff (1943 deportiert, in Auschwitz ermordet) ++
Museum seit 1979 ++ ständige Ausstellung zur Geschichte Kassels vom 10. bis zum 20. Jahrhundert ++ originalgetreue Stadtmodelle ++ Themen u. a. Residenzstadt, Industrialisierung, Großstadt um 1900, gründerzeitliche Stadterweiterung, Bombardierungen des Zweiten Weltkrieges, Nationalsozialismus, erste documenta 1955 ++ wegen Sanierung bis 2013 geschlossen ++ zwischenzeitlich Ausstellungen in der "Schaustelle" Wilhelmsstraße 2 ++
Brunnenanlage vor dem Rathaus ++ 1908 von dem jüdischen Industriellen Sigmund Aschrott gestiftet, 1939 als "Judenbrunnen" zerstört ++ 1987 neu gestaltet als Mahnmal ++ Form einer im Boden versenkte Negativform des Brunnens ++ Künstler Horst Hoheisel ++ Gedenktafel ++ Modell des Brunnens in der Gedenkstätte Yad Vashem ++
Ehrenmal für die Opfer des Faschismus ++ errichtet 1953 ++ Bildhauer Hans Sautter ++ Standort im Fürstengarten ++ 7 m hohes Steinrondell, Portalfiguren ++ Steinboden mit Bronze-Dornenkranz ++
Einzigartiges Museum in Deutschland ++ früheres Henschel-Wirtschaftsgebäude (Remise), Neubau von 1992 (Architekt Wilhelm Kücker) ++ eröffnet 1992 ++ Ausstellungsfläche 1.400 qm ++ Dauerausstellung mit historischen und aktuellen Zeugnissen zur Sepulkralkultur ++ Themenbereiche Tod und Bestattung, Friedhof und Grabmal vom Mittelalter bis zur Gegenwart ++ sepulkrale Objekte u. a. Totenhemden, Särge, Kutschen, Trauertrachten, bildliche Darstellungen zum Thema (16500 Grafiken vom 15. Jahrhundert bis heute) ++ Präsenzbibliothek (Monographien, Kataloge, Sonderdrucke, Zeitschriftenartikeln) ++
Friedhof der Jüdischen Gemeinde Kassel ++ 1932 angelegt ++ Fläche 20.000 qm ++ Beisetzungen bis 1942 ++ während des Zweiten Weltkriegs Beerdigungen von russischen und polnischen Zwangsarbeitern ++ nach 1945 Mahnmal zur Erinnerung für die Juden, die während der NS-Zeit ums Leben gekommen sind ++ heute wieder Beerdigungen ++ etwa 3.000 Grabstellen ++
Alter Friedhof der jüdischen Gemeinde Kaufungen, Heiligenrode, Waldau ++ um 1630 angelegt ++ Gräber bis zur Zeit des Nationalsozialismus erhalten ++ Ehrenmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen jüdischen Soldaten ++
Ehemalige Benediktinerabtei Breitenau ++ 1113 gegründet ++ ab 1874 Arbeitshaus und Haftstätte ++ in der NS-Zeit Konzentrationslager, Straflager für der Geheimen Staatspolizei ++ nach 1945 geschlossenes Erziehungsheim für Mädchen ++ heute psychiatrisches Wohnheim des Landeswohlfahrts-verbandes Hessen ++ Dauerausstellung des Künstlers Stephan von Borstel ++ Medienvorführraum, Bibliothek, Archiv ++ Ort außerschulischen Lernens ++ Studienbesuche zu thematischen Schwerpunkten: Frühes Konzentrationslager, Jüdische Gefangene in Breitenau, Zwangsarbeiter und Rüstungsindustrie ++
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