In Hessen Kassel wird museal und mit der Erhaltung einiger Bräuchen der reformierten Kirche das hugenottische Erbe gepflegt. Der Hessische Landgraf Karl hatte Mitte des 17. Jahrhunderts den Hugenotten, französischen Glaubensflüchtlingen, Asyl gewährt. Die Tour zu den historischen und Musealen Orten der Hugenotten und Waldenser in der Region Kassel beginnt südlich an der Karlskirche in Kassel und endet nördlich am Hugenottenturm in Karlshafen. * Religionsreisen, Geschichtsreisen*
Barocke Kirche ++ für die Kasseler französisch-reformierte Gemeinde erbaut ++ 1710 durch den französischen Prediger geweiht ++ Architekt Paul du Ry ++ Zentralbau mit oktogonalem Grundriss ++ bis 1867 Gottesdienst in französischer Sprache ++ 1943 beschädigt, in vereinfachter Form rekonstruiert ++ Glockentürmchen mit 45teiligem Glockenspiel ++ heute Evangelische Kirchengemeinde Kassel-Mitte ++*
Museum seit 1979 ++ ständige Ausstellung zur Geschichte Kassels vom 10. bis zum 20. Jahrhundert ++ originalgetreue Stadtmodelle ++ Themen u. a. Residenzstadt, Industrialisierung, Großstadt um 1900, gründerzeitliche Stadterweiterung, Bombardierungen des Zweiten Weltkrieges, Nationalsozialismus, erste documenta 1955 ++ wegen Sanierung bis 2013 geschlossen ++ zwischenzeitlich Ausstellungen in der "Schaustelle" Wilhelmsstraße 2 ++
Fest der hugenottischen Volksbräuche aus der französischen Heimat ++ jedem ersten Sonntag im Mai ab 14 Uhr ++ alle Mädchen des Dorfes ziehen von Haus zu Haus und bitten mit einem französischen Liedchen um Gaben ++ dreijähriges Mädchen wird als "Mayence" für jedes Jahr neu gewählt ++ Fest soll an ein auf der Flucht verloren gegangenes und wiedergefundenes Mädchen erinnern ++
Gotische Hallenkirche ++ ab 1341 erbaut ++ barocke Zwiebelhaube 18. Jahrhundert ++ spätgotisches Wandtabernakel mit geschmiedeter Gittertür ++ ehemals katholische Kirche, seit der Reformation die Kirche der protestantischen Gemeinde in der Hofgeismarer Neustadt ++ ab 1686 Gottesdienste französisch-reformierten Gemeinde ++ gemauerten Gruft des ersten Pfarrers der französischen Gemeinde und Waldenserführers David Clément (Gedenktafel, Statue in der Nähe der Kirche) ++ Stadtkirchengemeinde Hofgeismar ++
Historischer Gebäudekomplex (spätklassizistisches Haupthaus) ++ Museum seit 1938 ++ 15 Ausstellungen zur regionalen Geschichte ++ Themen u. a. Ur- und Frühgeschichte, Garnisonszeit, jüdische und hugenottische Geschichte und Kultur (größten Sammlungen hugenottischer Bibeln und Psalmenbücher, hugenottisches Silber und Überreste des Sarges von David Clément), Hofgeismarer Heilquelle Gesundbrunnen, heimische Tier- und Pflanzenwelt, Gedenkausstellung für den Maler Theodor Rocholl, Geschichte der Keramik ++ Sonderausstellungen ++
Zweigeschossige Kirche im hessischen Fachwerkstil ++ 1705 für die französisch-reformierten Gemeinde erbaut ++ David Clément war hier Pfarrer David Clément bis 1725 ++ Balken mit französischen Inschriften ++ Abendmahlstisch vor der Kanzel, wie in den anderen Hugenottenkirchen ++ Evangelische Gemeinde gehört zu Kirchspiel Gesundbrunnen ++
Von Estienne Pinatel und Jeanne Guiminel erbautes Wohnhaus ++ 1710 errichtet ++ restaurierte Innenräume ++ französische Balkeninschrift ON A BEAU MAISON BATIR SI LE SEIGNEUR N'Y MET LA MAIN NON CE N'EST QUE BATIR EN VAIN PS CXXVII AVEC LA BENEDICTION DE DIEU ET LES GRACES DE S.A.S. ETIENE PINATEL ET JEANNE GUIMINEL ONT FAIT BATIR CETTE MAISON - CE 22 JVILLIET 1710 (Man kann gut bauen. Wenn der Herr nicht das Haus baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen. Psalm 127,1. Estienne Pinatel und Jeanne Guiminel haben mit dem Segen Gottes und den Gunsterweisungen seiner Hoheit dieses Haus gebaut. Der 22. Juli 1710) ++ für die Besichtigung in Gastwirtschaft Reitz melden ++
Geschichtsmuseum ++ Ausstellung zu den „Franzosendörfern“ Gottstreu und Gewissensruh seit 1722, gegründet von den Waldensern (24 Familien) ++ Waldenserstube mit Arbeitsgeräten aus den Cottischen Alpen ++ Modelle der Kolonistenhäuser, Kirchen, französische Hausinschriften, Siedlungsgeschichte, Kirchen- und Schulgeschichte ++
Ehemalige Tabakfabrik ++ Museum seit 1989 ++ Ausstellung zum Leben der französischen Glaubensflüchtlinge, die ab dem Jahre 1701 in die neugegründete Stadt Karlshafen zogen ++ Karten, Urkunden, Alltagsgegenstände ++ Landgraf Karl von Hessen-Kassel gewährte den Hugenotten, zum Ende des 17./ Anfang des 18. Jahrhunderts Asyl ++ Museumspfad ++
Gedenkturm zur Erinnerung an die hugenottischen Vorfahren ++ errichtet 1913 ++ Turm aus behauenem Felsstein ++ Bauherr Johann Joseph Davin (Bremen) ++ guter Ausblick auf die barocke Stadtanlage von Bad Karlshafen (ca. 190 m ü. NN) ++ ausgeschilderter Wanderweg vom Ausgangspunkt Juliushöhe ++
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