Eine jüdische Gemeinde in Eisenach ist bereits Ende des 12. Jahrhunderts in der "Judengasse" (heutige Karlstraße) nachweisbar. Es wechselten Vertreibung und erneute Ansiedlung bis ins 19. Jahrhundert. Eisenach war von 1846 bis 1876 und seit 1912 Sitz des Landesrabbinates "Sachsen-Weimar-Eisenach". Die meisten jüdischer Einwohner lebten 1904 in der Stadt (430). Mit der Deportation der letzten Juden Eisenachs in die Vernichtungslager endete 1942 die Geschichte der jüdischen Gemeinde. In Berufung auf den Antijudaismus Martin Luthers gründeten die Evangelischen Landeskirchen Deutschlands 1939 in Eisenach ein "Entjudungsinstitut". Die Tour zu Orten der jüdischen Geschichte in Eisenach beginnt östlich am Standort der Synagoge und endet westlich am Lutherhaus. *Religionsreisen, Geschichtsreisen*
Synagoge der Jüdischen Gemeinde Eisenach ++ errichtet 1885, 1938 zerstört, 1939 abgetragen ++ Bau des Historismus ++ Gebetsräume, Konferenzräume, Büros, Klassenzimmer für die religiöse Erziehung der Kinder ++ 1947 Gedenkstätte am Standort der Synagoge, Denkmal ++ 1998 Gedenktafel „An diesem Ort stand die Synagoge der jüdischen Religionsgemeinschaft von Eisenach. Sie wurde am 9. November 1938 von nationalsozialistischen Horden verwüstet und niedergebrannt.“ ++
Neuer Eisenacher Hauptfriedhof am Wartenberg ++ 1868 eingeweiht ++ Gartenarchitekt Otto Schell ++ achsensymmetrischer Waldfriedhof ++ Zeugnis deutscher Sepulkralkultur des 19. Jahrhunderts ++ großer Teilbereich steht unter Denkmalschutz ++ Grab von Fritz Reuter und seiner Frau ++ Reuter ließ auf sein Grab schreiben: "Der Anfang, das Ende, o Herr, sie sind dein, die Spanne dazwischen, das Leben, war mein. Und irrt' ich im Leben und fand mich nicht aus, Bei dir, Herr, ist Klarheit, und Licht ist ein Haus." ++ alter jüdischer Friedhof (an 1869, nahe der Gedenkstätte für den unbekannten Soldaten), neuer jüdischer Friedhof (ab 1916, im östlichen Teil) ++
Spätklassizistischer Hauptbahnhof ++ errichtet 1904 ++ Komposition verschiedener Baukörper ++ Fürstenbahnhof von 1905 mit neoromanischer Ausstattung ++ Gedenktafel erinnert an die Deportation Eisenacher Juden in die Vernichtungslager 1942 ++
Ehemalige Villa der jüdischen Kaufmannsfamilie Klebe (Haus existiert nicht mehr) ++ hier hatten sich im September 1941 die 145 noch in der Stadt lebenden Juden zu versammeln und wurden nach Theresienstadt deportiert ++ Gedenktafel ++
Mit dem Projekt Stolperstein erinnert der Künstler Gunter Demnig an die Opfer der NS-Zeit ++ vor ihrem letzten selbstgewählten Wohnort werden Gedenktafeln aus Messing ins Trottoir eingelassen ++ darauf sind Name, Vorname, Jahrgang und Schicksal der betreffenden Person dokumentiert ++ seit 2009 wurden 94 Stolpersteine in Eisenach verlegt (Stand 2013) ++ Beispiel Stolpersteine Karlstraße 53 erinnern an die jüdische Familie Kuh (Rudolf und Ilse Kuh, deren Tochter Ilse Kuh sowie Methilde Heilbronn) ++ 1942 aus Eisenach deportiert, im Ghetto Belzyce ermordet ++
Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben ++ gegründet 1939 auf der Wartburg ++ Einrichtung der elf evangelischen Landeskirchen Deutschlands ++ mehr als 200 Mitarbeiter (u. a. Landesbischöfe, Professoren, Kirchenräte, Superintendenten, Pfarrer, Lehrer, Schriftsteller) ++ Hauptaufgabe war die „Beseitigung“ vermeintlich jüdischer Einflüsse auf Theologie und Kirche ++ wissenschaftlicher Leiter war bis 1943 Dr. Walter Grundmann ++ Publikationen u. a. ein Neues Testament unter dem Namen „Die Botschaft Gottes“, von hebräischen Vokabeln und jüdischen Einflüssen „befreit“, ein „bereinigtes“ Gesangbuch, mit Kampfliedern erweitert ++ starker Bezug auf den Antijudaismus Martin Luthers ++ Gebäude Bornstraße 11 nach 1945 evangelisches Predigerseminar ++ heute Privatbesitz ++ zum Thema Gratwanderungen – Das „Entjudungsinstitut“ in Eisenach fand 2013 im Lutherhaus eine Ausstellung statt ++
Ehemaliger Gasthof zum Goldenen Löwen ++ 1731 erbaut ++ 7. August 1869 Gründungskongress der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP) unter Führung von August Bebel und Wilhelm Liebknecht ++ 1967 „Gedenkstätte Eisenacher Parteitag 1869“ ++ 1989 Umwidmung in „Gedenkstätte Eisenacher Kongreß 1869“ ++ Dauerausstellungen „August Bebel 1840-1913. Ein Großer der deutschen Arbeiterbewegung“, „Eisenach zur Zeit des Kongresses 1869“, „Eisenacher Kongreß 1869 - An der Wiege der deutschen Sozialdemokratie“ ++ Denkmal zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung (Bildhauern Anke und Siegfried Besser) ++ Sitz der August-Bebel-Gesellschaft e.V. ++ Veranstaltungen, Seminaren, Buchlesungen ++ Ende des 19. Jahrhunderts feierte hier die Jüdische Gemeinde Eisenach ihre jüdischen feste, weil der Gebetsraum der Gemeinde zu klein war ++
Eines der ältesten erhaltenen Fachwerkhäuser der Stadt ++ hier hat Martin Luther während seiner Schulzeit 1498 bis 1501 in zwei kleinen Räumen im Hause der Familie Cotta gewohnt ++ seit 1956 Luthergedenkstätte ++ Museum ++ Ausstellung erinnert an die Jugend des Reformators und seinen späteren Lebensweg ++
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