Neben exzellenten Möglichkeiten zum Radfahren bietet die alte Hochkultur Italiens die Möglichkeit, Naturleben mit dem Besuch grandioser abendländischer Kulturstätten zu verbinden. Florenz mit seinem Dom ist stadtgewordene Baukunst des Spätmittelalters und der Renaissance. Die Florentiner Uffizien - offiziell Le Gallerie degli Uffizi - beherbergen eine bedeutende Sammlung der Kunst der Renaissance. Rom mit dem Forum Romanum, mit seinen Museen, mit dem Vatikanstaat und seinem Katakomben und der Sixtinischen Kapelle sind zeitlose Sehenswürdigkeiten. Goethe schrieb in seiner "Italienischen Reise", dass er - nach langen Aufenthalten in Rom - noch "wenigstens ein Jahr" benötigen würde, um Rom ganz zu erkunden.
Ein Kaleidoskop an Möglichkeiten - die Geografie Italiens
Im Norden Italiens bieten die Alpen und die Gebirgsseen eine grandiose Kulisse für eine Radtour. Der beliebte Radweg am Gardasee beispielsweise ist optimal geeignet, um den radbegeisterten Nordeuropäer auf das Verweilen an Gestaden südlich der Alpen einzustimmen.
Weiter geht es durch die grünen Weiten des Veneto mit der Metropole Venedig an der Adria. Daran schließt südwestlich die Emilia-Romagna mit ihrer Hauptstadt Bologna an. Irving Stone belegte Bologna in seiner Michelangelo-Biografie mit "La Grassa", nannte sie "die Fette". Der Beiname rührt weniger von der Opulenz des Essen her als vom Reichtum der Stadt während der Frührenaissance.
Wiederum südwestlich der Emilia-Romagna liegt die Toskana. Von den Hängen des Apennin erstrecken sich die fruchtbaren Weiten nach Westen bis an das Mittelmeer, an die Küsten des Ligurischen und Tyrrhenischen Meeres.
Von der Toskana aus gelangt man in südlicher Richtung in das Herz des alten Imperium Romanum, in das Latium mit der Hauptstadt Rom. Die ewige Stadt lockt jedes Jahr über 7 Millionen Touristen an, die wie weiland Goethe die Stadt mit dem Gefühl wieder verlassen, dass es noch viel für sie zu entdecken gäbe.
Entlang der Westküste der Apenninhalbinsel folgt südlich Kampanien mit seiner Hautstadt Neapel. Die Stadt ist eine griechische Gründung. Der Name "Neapel" leitet sich von gr. "neà polis" - Neustadt - her, einem Stadtteil in antiker Zeit. Das historische Zentrum Neapels ist seit 1995 UNESCO-Welterbe.
Gebirgig wird es danach in den Regionen Basilikatas mit der Hauptstadt Potenza und in Kalabrien an der Spitze des Italienischen Stiefels. Für die Rückreise bietet sich eine Tour entlang der Adria durch Apulien, die Abruzzen und die Marken in die Emilia-Romana an.
Dolcefarniente bei der Rast
Das süße Nichtstun bei erlesenen Speisen und Weinen ist in Italien teuer aber lohnend. Anders als Speisen à la mode ist die berühmte italienische Küche seit Jahrtausenden auf einfache Speisen aus hochwertigen Zutaten ausgelegt. Kurzgebratenes, gegrillter Fisch und Salat werden in weltweit anerkannter erlesener Qualität gereicht.
Das Land beidseits der Hänge des Apennin ist von Natur aus für den Weinanbau prädestiniert. Die Zahl der Winzereien mit Verkostung und Catering allein in der Toskana ist unüberschaubar. Als Geheimtipp auf der Radtour zurück entlang der Adria können die Abruzzen gelten. Der in den Abruzzen allerorten angebotene Montepulciano d'Abruzzo ist ein hochwertiger, gravitätischer Rotwein, der von Hypes wie etwa um Barolo und Chianti Classico verschont geblieben ist und deshalb ein ausgezeichnetes Preis/Leistungsverhältnis aufweist.
Foto: Petar Miloševi?, Florence Duomo as seen from Michelangelo hill. Tuscany, Italy.