Seit der Klassischen Moderne versuchen Künstler mit ihren Werken in den Kirchenbauten der Romanik oder Gotik Kontrapunkte zu Architektur, Ausstattung und Tradition zu setzen. Nicht immer waren die kirchlichen Auftraggeber mit den Ergebnissen des künstlerischen Prozesses zufrieden und in den Gemeinden fanden kontroverse Debatten über die neue Kirchenkunst statt. Heute hat eine moderne Ästhetik ihren Platz in den Räumen christlicher Andacht gefunden. In den Kölner Kirchen und Museen ist dieser Weg der Kunst der Moderne an ausgewählten Beispielen gut nachzuvollziehen. Die Tour zu Beispielen moderner Sakralkunst in Köln beginnt nördlich an der Kirche St. Kunibert und endet südlich an der Kirche St. Aposteln. *Kunstreisen, Religionsreisen*
Dreischiffige romanische Basilika ++ ehemalige Stiftskirche ++ jüngste romanische Kirche Kölns ++ 1247 vollendet ++ dreigeschossiges Langhaus von rechteckigen Pfeilern getragen ++ reiche Ausstattung aus dem Mittelalter erhalten ++ Verkündigungsgruppe 15. Jahrhundert, Flügelaltar mit einer Auferstehungsszene von Bartholomäus Bruyn dem Älteren, Wandmalereien im Chor, restaurierte Originalfenster der Apsis um 1230 ++ modernes Schatzhaus mit dem Kirchenschatz im Westquerhaus ++ Kunibertspütz (Brunnen verspricht Kindersegen) ++ Reliquien des Heiligen Kunibert und der heiligen Brüder Ewaldi ++ Katholische Pfarrgemeinde St. Agnes ++ Konzertort des Musikfestivals Romanischer Sommer ++
Dreischiffige romanische Emporenbasilika ++ errichtet 12. Jahrhundert ++ Ursprung in der Spätantike ++ erbaut auf einem römischen Friedhof ++ Chor im 13. Jahrhundert gotisch erneuert ++ Umbauten zur Reliquienpräsentation (Martyrium der Heiligen Ursula und ihrer 11.000 Gefährtinnen in Köln), Christlicher Grabstein für das Mädchen Ursula, St.-Ursula-Sarkophag ++ 2005 Kapellenraum als moderner Gedenkort für die Kölner Märtyrer gestaltet (Kister Scheithauer Groß - Architekten und Stadtplaner GmbH, Artheon-Kunstpreis) ++ Konzertort des Musikfestivals Romanischer Sommer ++
Wahrzeichen Kölns ++ Römisch-katholische Kirche, Kathedrale des Erzbistums Köln ++ stilreine hochgotische Bauweise ++ im Mittelalter (Gotik) 1248 begonnen, im 19. Jahrhundert (Neugotik) 1880 vollendet (Friedrich Wilhelm IV. initiiert 1842 die Grundsteinlegung zum Weiterbau des Kölner Doms, der zu einem Nationalsymbol werden soll) ++ Architekt Gerhard von Rile u. a. ++ fünfschiffiger gotischer Kirchbau mit Umgangschor und Kapellenkranz, monumentale Westfassade, zwei Türme ++ Platz für 20.000 Personen ++ Domschatzkammer, Gerokreuz (um 970), Dreikönigsschrein von Nikolaus von Verdun ( 1181-1220), Teppiche von Peter Paul Rubens (1640), Mailänder Madonna (um 1290), Grablege Kölner Erzbischöfe ++ Südquerhausfenster von 2007 nach einem Entwurf des Malers Gerhard Richter ++ Türen des Südportals von Ewald Mataré (Bischofstür, 1948, Papsttür, 1948, Pfingsttür, 1953, Schöpfungstür, 1954) und Taubenbrunnen vor dem Kölner Dom (1953) ++ UNESCO-Weltkulturerbe ++
Dominikanerkirche St. Andreas (angrenzendes Kloster) ++ spätromanische Kirche (Romanik/Gotik) ++ gegründet um 960 als Chorherrenstift ++ reiche Bauplastik der rheinischen Spätromanik ++ spätgotische Chorhalle ++ gotische Ausstattung, Seitenkapellen Reste von Wandmalereien ++ dunkel leuchtende Chorfenster (spätes 19. Jahrhundert), neue Kirchenfenster von Markus Lüpertz ++ Verbindung romanischer und Architektur der Moderne in der Krypta ++ Grablege des Hl. Kirchenlehrers Albertus Magnus ++ Andreasreliquie ++ Patronatskirche der Kölner Brauer, der Kölner Rosenkranzbruderschaft, der Gründungs- und Ordenskirche des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem ++
Dreischiffige romanische Pfeilerbasilika mit dreieinhalb Jochen, staufische Romanik ++ ehemalige Klosterkirche, schlichte Ausstattung ++ typisches Beispiel für die rheinische Romanik zwischen 1150 bis 1250 ++ auf den Fundamentmauern einer römischer Lagerhalle errichtet ++ markanter Vierungsturm, Kleeblattchor ++ monumentales, sehr abstrakte Holzkreuz von Franz Gutmann, Dreikönigstripychon, um 1530 ++ Einflüsse von Barock und Klassizismus ++ seit 2009 wieder Klosterkirche (neu gegründete Filiale der benediktinischen Gemeinschaft der Fraternité de Jérusalem) ++ in der neu geschaffenen Krypta Ausgrabungen aus römischer Zeit zu besichtigen ++
Katholische Minoritenkirche St. Mariä Empfängnis ++ erbaut 1260, zerstört 1945, Wiederaufbau 1958 ++ dreischiffiger gotischer Bau, frühgotischer Chor ++ Maßwerk des Westflügels erhalten (integriert in das Museums für Angewandte Kunst) ++ 1846 Annexkirche des Kölner Doms, 1850 Firmungs- und Weihekirche des Erzbistums Köln ++ ab 1862 war Adolph Kolping Rektor an der Minoritenkirche ++ gläsernes Kruzifix des Düsseldorfer Künstlers Thomas Kessele ++ Grab und Büste Adolph Kolpings ++ Grab des Johannes Duns Scotus ++ Kirche heute von den Franziskaner-Minoriten und dem Kolpingwerk genutzt ++ Wallfahrtskirche des Kolpingwerks ++
Kunstmuseum des Erzbistums Köln ++ 1853 gegründet, 2007 eröffneter Neubau ++ Architekt Peter Zumthor ++ in das Museum integrierte Marienkapelle St. Kolumba (Hl. Antoniues von Ewald Mataré, Fenster von Künstler Ludwig Gies und Jan Thorn Prikker) ++ lebendes Museum mit wechselnden Ausstellungskontexten ++ Sammlung mit Werken von der Spätantike bis Gegenwart ++ romanische Skulptur, Rauminstallation, Tafelmalerei, Radical Painting, gotisches Ziborium, Keramik, Malerei, Handzeichnung, Druckgraphik ++ Schwerpunkte frühes Christentum, Malerei, Plastik, Goldschmiedekunst des 11. bis 16. Jahrhunderts, Messgewände, Pergamenthandschriften, Sammlungen von Rosenkränzen ++ Klassische Moderne, zeitgenössische Kunst ++ Teilnachlass von Andor Weininger ++ Künstler u.a. Herbert Campendonk, Hermann Stenner, Alexej von Jawlensky, Gerhard Marcks, Georges Rouault, Joseph Beuys, Antoni Tápies, Paul Thek, Louise Bourgeois, Rebecca Horn, Thomas Lehnerer, Chris Newman, Richard Tuttle, Darío Villalba ++ Privatsammlungen von Adolf Egner (zeitgenössische Keramik) ++
Gotische Kirche ++ erbaut 1525, zerstört 1943, Wiederaufbau in den 1950er Jahren, Sanierung 1997 bis 2000 (Architekten Wiegmann & Trübenbach, Architekturpreis Nordrhein-Westfalen 2004) ++ spätester noch erhaltener gotischer Kirchenbau in Köln ++ dreischiffige Emporenbasilika, dreiseitiger Emporeneinbau, romanischer Westturm (1170), dreiteilige Apsis ++ mit der benachbarten Cäcilienkirche Doppelkirchenanlage (Stiftskirche mit Pfarrkirche) ++ Kreuzigung Petri von Peter Paul Rubens (1638), Skulptur Gurutz Aldare (2000) von Eduardo Chillida, Renaissance-Glasmalereien (1528 bis 1530), Lichtinstallation Don’t Worry von Martin Creed an den Außenseiten des Turmes ++ eine der modernsten zeitgenössischen Orgeln, Hauptorgel und Chororgel (2004, Orgelbauer Willi Peter), neobarocke Vorgängerorgeln von 1968 und 1971 in das neue Instrument integriert ++ Taufkirche von Peter Paul Rubens ++ Kirche heute von Jesuiten geleitet ++ seit 1987 Kunst-Station Sankt Peter (Zentrum für zeitgenössische Kunst, Musik, Literatur) ++ Zentrum für die Aufführung zeitgenössischer, avantgardistischer Musik ++ Katholische Pfarrgemeinde Sankt Peter ++
Dreischiffige romanische Basilika ++ erbaut im 11. Jahrhundert als Kirche des Chorherrenstifts ++ große Dreikonchenanlage, zwei flankierende Osttürme, Westturm (67 m) ++ byzantinisch anmutende achteckige Kuppel, überkuppelter Kleeblattchor (um 1200) ++ Nebeneinander von historischer und zeitgenössischer Kunst ++ expressiv-kubistische Ausmalungen von Herrmann Gottfried ++ Südseite Fenster von Ludwig Gies ++ Heribertkelch 13. Jahrhundert im Kirchenschatz ++ Katholische Kirchengemeinde St. Aposteln ++ Konzertort des Musikfestivals Romanischer Sommer ++ Pfarrkirche der Familie Adenauer, Adenauerdenkmal an der Nordseite (1995, Bronzestatue von Hans Wimmer, Gerd Weiland, Stifter Helmut Kohl) ++
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