Die Reformation in der Schweiz begann mit dem Wirken Ulrich Zwinglis ab 1519. Gleichwohl ging sie von verschiedenen Zentren aus und wurde von verschiedenen Reformatoren angeregt. Die Lehren von Johannes Calvin, dem Begründer des Calvinismus, der ab 1536 Genf zum "protestantischen Rom" machte, erreichte eine weltgeschichtliche Wirkung, für die heute die Verbreitung der reformierten Kirche steht. Erreicht wurde in der Geschichte der Schweiz auch eine tiefgreifende Änderungen der politischen Verhältnisse in der Eidgenossenschaft und ein bedeutsamer Schritt auf dem Weg zu einer vormodernen Staatlichkeit. Die Schweiz gedenkt an zahlreichen Orten ihrer Reformationsgeschichte. Die Tour beginnt südwestlich am Internationalen Museum der Reformation in Genf und endet nordöstlich mit einem Zwingli-Rundgang in Zürich. *Religionsreisen*
Patrizierhaus Maison Mallet ++ Museum seit 2005 ++ Ausstellung zur Geschichte der Reformation, Werk von Johannes Calvin ++ Bücher, Manuskripte, Gemälde, audiovisuelle Techniken ++ Musikzimmer, Museumsshop ++
Ehemalige Kathedrale des Bischofs von Genf, heute reformierte Hauptkirche der Stadt ++ dreischiffige Pfeilerbasilika ++ um 1160 erbaut ++ romanisch/gotisch, im 18. Jahrhundert klassizistischer Säulenportikus ++ zwei ungleiche Haupttürme aus dem 13. Jahrhundert ++ Makkabäerkapelle (Flamboyantstil, 1406) ++ in der Zeit der Reformation wurden Altäre, Statuen, Bilder, Lettner, Orgeln, Chorschranken beseitigt ++ hier predigte Johannes Calvin ++ Kopie der Chaise de Calvin (dreieckiger Stuhl, auf dem Calvin gesessen haben soll) ++
Monument international de la Réformation ++ erinnert an die internationale Bedeutung der Genfer Reformation ++ eingeweiht 1917 ++ Architekten Alphonse Laverrière, Jean Taillens ++ Bildhauer Paul Landowski, Henri Bouchard ++ 100m lange Skulpturenwand im Parc des Bastions ++ Seitenmauern mit Namen „Luther“ und „Zwingli“ ++ große Statuen zeigen Guillaume Farel, Johannes Calvin, Theodor Beza, John Knox ++ Reliefs zu Ereignissen der Reformationsgeschichte mit kleinen Statuen von Gaspard de Coligny, Wilhelm von Nassau, Stephan Bocskai, Oliver Cromwell, Roger Williams, Friedrich Wilhelm von Brandenburg ++ Reliefs zu Guillaume Farel und John Knox ++ Inschrift POST TENEBRAS LUX („Nach der Dunkelheit Licht“) ++ ab 2002 Mauerinschrift mit den Namen von Petrus Waldes, John Wyclif, Jan Hus, Marie Dentière ++
Friedhof der Könige ++ eingerichtet im 15. Jahrhundert ++ seit 1536 Hauptfriedhof von Genf ++ seit dem Ende des 19. Jahrhunderts für prominente Bürger der Stadt ++ Gräber u. a. von Johannes Calvin, Gustave Moynier, Guillaume-Henri Dufour, Jorge Luis Borges, Alberto Ginastera, Frank Martin, Ernest Ansermet, Ludwig Hohl, Alice Rivaz ++
Denkmal für den "Sündenfall" der Genfer Reformation ++ erinnert an die Hinrichtung des spanischen Arztes und Religionsphilosophen Miguel Serveto y Reves am 27. Oktober 1553 ++ eingeweiht 1903 ++ historischer Ort des Scheiterhaufens (vor dem Hôpitaux universitaires de Genève) ++ Servet wurde 1553 auf Betreiben Calvins vom Genfer Rat wegen antitrinitarischer und täuferischer Irrlehren verurteilt ++ Text auf der Tafel "Als ehrerbietige und dankbare Söhne Calvins, unseres großen Reformators, doch seinen Irrtum, der ein Fehler seines Jahrhunderts war, verurteilend und gemäß den wahren Grundsätzen der Reformation und des Evangeliums an der Gewissensfreiheit festhaltend haben wir dieses Sühnedenkmal am 27. Oktober 1903 errichtet." ++
Museum ++ Ausstellung zum Leben von Huldrych Zwingli ++ eingerichtete Wohnung, Einrichtungsgegenstände des damaligen Bauernlebens im Toggenburg ++ Bibeln, Faksimile-Ausgabe der Zwinglibibel von 1531 ++ 1484 wurde Zwingli hier geboren ++
Kleinmuseum im Näfenhaus zur Erinnerung an den Zweiten Kappelerkrieg und Ulrich Zwinglis Tod am 11. Oktober 1531 ++ Tafel des Ämtlerweges "Kappeler Kriege und Näfenhaus" ++ Besichtigung nur auf Anfrage bei Familie Gressly ++
Gedenkstein zur Erinnerung an den Tod Ulrich Zwinglis ++ eingeweiht 1838 ++ vermuteter historischer Ort, an dem Zwingli am 11.Oktober 1531 getötet wurde, anschließend gevierteilt und verbrannt ++ Standort an der Albisstrasse nordöstlich des Weilers Näfenhüser ++ Inschrift Vorderseite (deutsch): "Den Leib können sie tödten,/ nicht aber die Seele, / so sprach an dieser Stätte / Ulrich Zwingli,/ für Wahrheit / und / der christlichen Kirche / Freiheit / den Heldentod sterbend / den 11. Oktober 1531" ++ Inschrift Rückseite (lateinisch): "Hier starb Ulrich Zwingli, der sechzehn Jahrhunderte nach Christi Geburt zusammen mit Martin Luther die freie christliche Kirche gründete, für das Wahre und für das Vaterland, auch mit den Brüdern, tapfer kämpfend, der Unsterblichkeit gewiss, am 11. Oktober 1531" ++
Romanische Kirche zur Verehrung der Heiligen Felix und Regula errichtet ++ zentraler Kultort Hinrichtungsstein (in der Krypta erhalten) ++ 1250 erstmals urkundlich erwähnt ++ im 13. Jahrhundert gotisch umgebaut ++ heutige spätgotischer Bau von 1486 ++ während der Reformation wurden Bilder, Altäre und Orgel entfernt ++ 1885 Zwingli-Denkmal von Heinrich Natter ++ heute evangelisch-reformierte Kirche ++
Romanische Kirche ++ 1220 vollendet ++ evangelisch-reformierte Kirche ++ bis zur Reformation Teil eines weltlichen Chorherrenstifts und Pfarrkirche ++ Doppeltürme sind das Wahrzeichen Zürichs ++ Kirchenfenster von Augusto Giacomettis und Sigmar Polke ++ im Kreuzgang Dauerausstellung zum Leben und Wirken des Zürcher Reformators Huldrych Zwingli, zur Geschichte des Christentums in Zürich, Schwerpunkt Reformation ++ deutschschweizerische Reformation ging vom Grossmünster aus ++ Huldrych Zwingli seit 1519 hier als Leutpriester ++ auf Zwinglis Initiative wurden 1524 die Altarbilder entfernt ++
Großmünstergebäude ++ Institut an der Theologischen Fakultät der Universität Zürich ++ 1964 eingerichtet ++ Erforschung der Reformation in der Schweiz ++ Forschungsschwerpunkte Huldrych Zwingli, Heinrich Bullinger, Täufertum ++ Bibliothek (Literatur zur Reformationsgeschichte, Quelleneditionen aus der Reformationszeit, Literatur zur Geschichte des 16. Jahrhunderts, insbes. Zürich und Schweiz) ++ Tagungen, Konferenzen ++
Nationalmuseum ++ 1898 eröffnet ++ burgähnliches Gebäude in verschiedensten Architekturstilen, mehrfach erweitert ++ Architekten Gustav Gull, Christ & Gantenbein ++ größte kulturgeschichtliche Sammlung der Schweiz ++ eine Million Exponate ++ Dauerausstellung Urgeschichte bis 21. Jahrhundert ++ Archäologie, Zeughausbestände, Kostüm- und Trachtenbestände, Sammlung Hallwyl, römischer Goldschatz ++ Kunstsammlung des schweizerischen Kunstgewerbes ++ historische Ausstellung zu Migration/Besiedlung, Religion, Politik, Wirtschaft ++ Wechselausstellungen (u. a. Gewinner des Journalistenpreises "Swiss Press Photo") ++
Stadtrundgang auf den Spuren Ulrich Zwinglis ++ Predigerkirche, Helferei, Prophezei, Grossmünster, Wasserkirche, Rathaus ++ geführter Rundgang durch Pfarrer Ruedi Wäffler ++
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