Juden lebten seit dem 14. Jahrhundert in Darmstadt. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts schränkten die Landgrafen Berufsausübung und Alltagsleben der Juden ein. So kam es erst relativ spät zu einer Integration in Wirtschaft, Kultur und Politik. Durch den Holocaust wurde die Jüdische Gemeinde Darmstadts fast vollständig ausgelöscht, die Synagogen zerstört. Heute ist die 1988 geweihte Synagoge der jüdischen Gemeinde wieder ein Zentrum jüdischer Religion und Kultur. Gedenkorte erinnern an die jüdische Geschichte der Stadt. Die Tour zu Orten der jüdischen Geschichte in Darmstadt beginnt südlich am Jüdischen Friedhof und endet nördlich am Denkzeichen Güterbahnhof. *Religionsreisen, Geschichtsreisen*
Friedhof der Jüdischen Gemeinde Darmstadt ++ erstmals erwähnt um 1680 ++ älteste vorhandene Gräber 1714 ++ Erweiterungen 1833, 1816, 2001 ++ Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges, Bronzetafeln zum Gedenken für die in der NS-Zeit umgekommenen Juden der Stadt (1959) ++
Liberale Synagoge und Gemeindezentrum der jüdischen Gemeinde Darmstadt ++ eingeweiht 2008 ++ Architekt Alfred Jacoby ++ Architektur vereint Tradition und Moderne ++ zwölf über sechs Meter hohe Buntglasfenster von Brian Clarke ++ Museum in den Räumen des Gemeindezentrums ++ Ritualgegenstände, Fotos, Dokumente zur Geschichte der Juden in Darmstadt und Umgebung ++ Führungen, Rundgänge auf den Spuren der jüdischen Geschichte in Darmstadt nach Vereinbarung ++
Mahnmal erinnert an ermordete Darmstädter Juden ++ Entwurf Michael Rölke ++ 1997 eingeweiht ++ Standort vor dem Haupteingang der Viktoriaschule ++ Pyramide aus poliertem, schwarzem Stein ++ Inschrift "Gegen Vergessen und Gleichgültigkeit", vier Namen von ehemaligen Schülerinnen, die in Konzentrationslager deportiert und ermordet wurden ++
Ensemble Hinkelsturm, Stadtmauer, Zwingermauer ++ erhaltene Bauwerke von Darmstadts mittelalterlichem Befestigungsring ++ Hinkelsturm 1997 zum Museum ausgebaut ++ Ausstellung zur Geschichte der Darmstädter Altstadt ++ Stadtmodell ++ berühmte Darmstädter u. a. Justus Freiherr von Liebig, Georg Büchner, Georg Christoph Lichtenberg, Georg Gottfried Gervinus, Ernst Elias Niebergall, August Lucas ++
Stolpersteine in Darmstadt - Mit dem Projekt Stolperstein erinnert der Künstler Gunter Demnig an die Opfer der NS-Zeit ++ vor ihrem letzten selbstgewählten Wohnort werden Gedenktafeln aus Messing ins Trottoir eingelassen ++ darauf sind Name, Vorname, Jahrgang und Schicksal der betreffenden Person dokumentiert ++ seit 2005 wurden in Darmstadt 199 Stolpersteine verlegt (2013) ++ Beispiel Stolperstein am Rhönring 14 ++ Stolperstein für Rudolf Engelmann, 1872 in Böhmen geboren, leitender Ingenieur bei Merck ++ verhaftet 1943, Arbeitserziehungslager, 1944 deportiert, 1945 in Theresiensadt ermordet ++
Fünfgeschossiges ehemaliges Verwaltungsgebäude ++ 1951 als US-Residence-Office errichtet ++ Architekt Peter Grund ++ Formensprache der 1930er Jahre ++ 1953 Amerika-Haus ++ bis 1998 Sitz der Deutsch-Amerikanischen Gesellschaft, Bibliothek amerikanischer Literatur ++ 1965 in John-F.-Kennedy-Haus umbenannt ++ heute Sitz von Kulturinstitutionen vorwiegend mit literarischem Schwerpunkt ++ seit 1995 Literaturhaus mit eigenem Veranstaltungsprogramm ++ wichtiger Teil der städtischen Literaturförderung und der Literaturvermittlung ++ außerdem Bereiche Musik, Kunst, Philosophie, Fotografie ++ Darmstädter Literaturvereine, Literaturhausbüro, Zentrum junge Literatur mit Textwerkstatt und Lesebühne ++ verschiedene Spezialbibliotheken u. a. Alexander-Haas-Bibliothek (mehr als 7.000 Bände zur deutsch-jüdischen Geschichte, zum Verhältnis von Christentum und Judentum sowie Judaica) ++
Synagogengedenkstein ++ eingeweiht 1983 ++ Bildhauer Christfried Präger ++ Gestaltung assoziiert eine Klagemauer, Granitsteinen aus dem KZ Flossenbürg ++ Inschrift in deutscher und hebräischer Sprache, im Boden eingelassener Davidstern ++ Standort Grafenstraße/Ecke Bleichstraße ++ historischer Ort der Synagoge der Orthodoxen Jüdischen Gemeinde ++ errichten 1906, zerstört 1938 ++ Architekt Ernst Wickop ++
Liberale Synagoge Friedrichstraße ++ erbaut 1876, zerstört 1938 ++ Architekt Edmund Köhler ++ Erinnerungsort eingeweiht 2009 ++ freigelegte Fundamente des Thoraschreins und eines Turmes ++ künstlerisch–didaktischer Parcours zur Geschichte des Ortes (Ritula Fränkel, Nicholas Morris) ++ räumliche Inszenierung der Synagoge ++ Zugang zur Gedenkstätte über den Klinikeingang Bleichstraße ++
Denkzeichen zur Erinnerung an die Deportation von Juden und Sinti 1942/1943 in die Vernichtungslager ++ errichtet 2004 ++ Entwurf Ritula Fränkel, Nicholas Morris ++ Standort ehemaliger Güterbahnhof Bismarckstraße/Ecke Kirschenallee ++ Eisenbahnschienen verlaufen von einem Prellbock zu einem Glaskubus ++ Glasscherben mit 450 eingravierten Namen im Kubus ++ 3.400 Menschen aus der Region Darmstadt wurden von hier aus deportiert ++
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