Die erste jüdische Ansiedelung in Stralsund ist im 13. Jahrhundert nachweisbar und endete mit der Vertreibung der Juden aus der Stadt um 1500. Eine jüdische Gemeinde gab es erst wieder im 19. Jahrhundert. Die jüdischen Familien Wertheim und Tietz schufen in Stralsund die Grundlage für die Warenhauskonzerne Wertheim und Kaufhof. 1943 wurden die letzten Juden in Vernichtungslager deportiert. 1947 scheiterte der Versuch zur Gründung einer neuen jüdischen Gemeinde. Die Tour zu Orten der jüdischen Geschichte in Stralsund beginnt nördlich an der Gedenktafel für die zerstörte Synagoge und endet südlich am Jüdischen Friedhof. *Religionsreisen, Geschichtsreisen*
Synagoge der Jüdischen Gemeinde Stralsund ++ errichtet 1787 an der Langenstraße 69 ++ Barockbau ++ Platz für 200 Personen, Mikwe ++ von den Juden aus ganz Schwedisch Pommern finanziert ++ Umbau 1913 ++ 1938 teilweise zerstört, 1944 durch Bomben beschädigt, Ruine 1951 abgerissen ++ Angela Merkel stiftete 2009 eine Erinnerungstafel (am Gebäude, auf dessen Hof sich die Synagoge befand) ++
Im 13. Jahrhundert von Mönchen des Dominikaner-Ordens gegründet ++ norddeutsche Backsteingotik ++ eines der ältesten Klöster im Ostseeraum ++ gotische Bausubstanz fast vollständig erhalten ++ Kapitelsaal mit Gewölbemalereien des 15. Jahrhunderts ++ im Gymnasium Katharinenkloster war Ernst Moritz Arndt Schüler (Büste im Innenhof) ++ im ehemaligen Klausurgebäude Kulturhistorisches Museum ++ Ausstellungen zu Ur- und Frühgeschichte, Fayancen, Ferdinand Schill, Stralsunder Spielkarten, Ernst Moritz Arndt ++ Philipp Otto Runge ("Die Tageszeiten"), Caspar David Friedrich („Elblandschaft“ und „Landschaft mit Brückensteg“) ++ umfangreiche Münzsammlung ++ in der Hallenkirche der Hauptsitz des Meeresmuseums mit Ausstellungen zu Meereskunde, Meeresbiologie, Fischerei sowie Fauna und Flora der Ostsee ++ Drehort "Reifende Jugend" Jugendfilm von Carl Froelich (D 1933) mit Heinrich George ++
Stolpersteine in Stralsund - Mit dem Projekt Stolperstein erinnert der Künstler Gunter Demnig an die Opfer der NS-Zeit ++ vor ihrem letzten selbstgewählten Wohnort werden Gedenktafeln aus Messing ins Trottoir eingelassen ++ darauf sind Name, Vorname, Jahrgang und Schicksal der betreffenden Person dokumentiert ++ seit 2006 wurden in Stralsund 52 Stolpersteine (Stand 2010) verlegt ++ Beispiel Stolpersteine Ilse Cohn und Fritz Cohn (1942 nach Auschwitz deportiert und ermordet) ++
Erstes Kaufhaus der jüdische Familie Wertheim ++ 1903 eröffnet, 1927 erweitert ++ war die Basis des Wertheim-Konzerns ++ 1937 erfolgte die ,,Arisierung" der Wertheims in Deutschland ++ ab 1949 zur Handelsvereinigung “Konsum” ++ seit 1990 mehrere Geschäfte ++ Architektur mit Elementen des Historismus und des Jugendstils, Lichthof mit Figurenschmuck, Rasterfassade vertikal gegliedert++
1254 als Kloster der Franziskaner gegründet ++ architektonische Mischung von Elementen der Gotik, des Barock sowie des Klassizismus ++ gotische Hallenkirche brannte 1624 nieder ++ Barockbibliothek mit 2.500 Büchern ++ Kloster beherbergt Stadtarchiv ++ im Innenhof der Kirchenruine Nachbildung der Pietà von Ernst Barlach ++ Judenstele im Innenhof erinnert seit 1988 an die Geschichte der Juden in Stralsund und die nahezu vollständige Vernichtung der Stralsunder jüdischen Gemeinde durch die Nationalsozialisten ++
Ehemaliger Friedhof der Jüdischen Gemeinde Stralsund ++ angelegt 1850, letzte Beisetzung 1938 ++ ältester erhaltener Grabstein von 1855, Grabmale der Familie von Adolf Wertheim ++ Umfassungsmauer ++ 1942 an die Stadt verkauft, 1997 Rückübertragung an die Jüdische Gemeinde Mecklenburg-Vorpommern ++ seit den 1950er Jahren Gedenkstätte ++ 2000 saniert ++
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