Eine jüdische Gemeinde besteht in Saarbrücken seit dem Mittelalter, unterbrochen durch die Vertreibung bzw. Deportation und teilweisen Ermordung ihrer Mitglieder in der NS-Zeit. 1946 gründeten 40 überlebende Juden eine neue Kultusgemeinde. Die Synagogengemeinde Saar zählte 2005 etwa 1.100 Mitglieder. Die Synagoge ist wieder Mittelpunkt des jüdischen Lebens in Saarbrücken. Die Tour zu Orten jüdischen Lebens und jüdischer Geschichte in Saarbrücken beginnt nördlich an der Synagoge und endet südlich am neuen jüdischen Friedhof. *Geschichtsreisen, Religionsreisen*
Synagoge, Gemeindezentrum der Synagogengemeinde Saar ++ erbaut 1951 ++ Architekt Heinrich Sievers ++ schlichter Neoklassizismus ++ nach Vorbild der zerstörten Synagoge in der Kaiserstraße gestaltet ++ großer Synagogensaal, darüber Gemeinderäume ++ in einer Gebäudefront, zweigeschossige Fenster ++ Innenraum traditionell eingerichtet ++
Platz vor dem Saarcenter wird Rabbiner Rülf Platz heißen ++ hier soll eine Denkmal für die ermordeten saarländischen Juden entstehen ++ geplanter Erinnerungswald auf dem Rabbiner-Rülf-Platz ++ Entwurf von Professor Ariel Auslender mit Fabian Luttropp ++ „Der unterbrochene Wald“ - Skulpturengruppe aus in Bronze gegossenen Baumstämmen ++ Realisierung Ende 2013 ++
Mit dem Projekt Stolperstein erinnert der Künstler Gunter Demnig an die Opfer der NS-Zeit ++ vor ihrem letzten selbstgewählten Wohnort werden Gedenktafeln aus Messing ins Trottoir eingelassen ++ darauf sind Name, Vorname, Jahrgang und Schicksal der betreffenden Person dokumentiert ++ in Saarbrücken wurden Initiative von Richard Bermann, Vorsitzender der Synagogengemeinde, bis 2012 insgesamt 28 Steine verlegt ++ meist für jüdische Opfer, aber auch für politisch Verfolgte, Zwangsarbeiter, Euthanasie-Opfer ++ Verlegestellen sind in den Gedenkstättenführer der Stadt aufgenommen ++ am Beispielort Rathausplatz 7: Stolpersteine für Paula Loeb und Emilie Kaiser, am 3. Juni 1942 nach Zwangsaussiedlung und Deportation in das deutsche Vernichtungslager im besetzten polnischen Sobibor ermordet ++
Barockschloss ++ erbaut 1748 ++ Vorläufer mittelalterliche Burg und Renaissanceschloss ++ Architekt Friedrich Joachim Michael Stengel ++ Bauherr Fürst Wilhelm Heinrich ++ zur Stadt hin geöffnete Dreiflügelanlage ++ Wohnsitz der Fürstenfamilie, Ort der Repräsentation und der Verwaltung ++ während der Zeit des Nationalsozialismus eine Leitstelle der Gestapo ++ 1989 Restaurierung und zeitgenössischer Mittelbau aus Glas und Stahl (Architekt Gottfried Böhm) ++ heute Verwaltungssitz des Regionalverbands Saarbrücken, Kulturplatz, Veranstaltungslocation (Tagungen, Feste) ++ Ausstellungsräume des Historischen Museums Saar, ausgegrabene Kasematten zugänglich ++ Vorhof des Schlosses ist Platz des Unsichtbaren Mahnmals (1991 dunkle Pflastersteine des Mittelstreifens des Schlossplatzes mit 2146 Ortsnamen jüdischer Friedhöfe versehen, die bis 1933 bestanden, Kunstaktion von Jochen Gerz) ++
Museum für die Geschichte des Saarlandes und der deutsch-französischen Grenzregion ++ 1986 gegründet, eröffnet 1988, 1993 Neubau (Architekt Prof. Gottfried Böhm). Dauerausstellung "Saargeschichte seit 1870" im Neubau und in den Kellergewölben des Saarbrücker Schlosses. Abteilungen: Kaiserreich, 1. Weltkrieg, NS-Zeit an der Saar, Saarland 1945-1959++ Zum Museum gehört die Unterirdische Saarbrücker Burg mit Schießkammer, Wehranlagen, Ballhaus, Geheimgang, Verlies, Kasematten, Funde vom Saarbrücker Schlossfelsen, Erlebnisraum für Familien++ Führungen ++ Museumspädagogik ++ historische Sonderausstellungen ++
Friedhof der Jüdischen Gemeinde Saarbrücken ++ angelegt 1841 (bis 1840 französischen Städtchen Forbach bestattet) ++ bis 1900 in städtischem Besitz ++ 179 Grabsteine erhalten, ältester erhaltener Grabstein von 1841++ geschütztes Kulturdenkmal ++ Standort Graf-Simon-Straße/Ecke Komturstraße ++ von einer geschlossenen Mauer umgeben ++
Ehemaliges Barackenlager von der Gestapo von Anfang 1943 bis Ende 1944 als erweitertes Polizeigefängnis genutzt ++ Internierung von ca. 20.000 Menschen ++ Arbeitserziehungshäftlinge, politische Gefangene, Transporthäftlinge (Konzentrationslager), Kriegsgefangene, Sippenhäftlinge, aus „rassischen“ Gründen Verfolgte ++ 82 ermordete Häftlingen nachgewiesen ++ 1947 Gedenkstätte „Neue Bremm“ (Architekt André Sive) ++ 2004 neugestaltete Gedenkstätte „Hotel der Erinnerung“ (Architekten Ballhausen und Poppensieker) ++ Informationen über Landeszentrale für politische Bildung des Saarlandes ++
Friedhof der Synagogengemeinde des Kreises Saarbrücken ++ angelegt 1918, belegt 1920 ++ Eingangspavillon um 1929 erbaut (Architekt Hans Weszkalnys) ++
Karte nachladen
Durch Aktivierung dieser Karte wird von der OpenStreetMap Foundation Ihre IP-Adresse gespeichert und Daten nach Großbritannien übertragen. Weitere Informationen zur Erhebung und Nutzung Ihrer Daten durch die OpenStreetMap Foundation erhalten Sie in den dortigen Hinweisen zum Datenschutz.