Die Geschichte der Juden in Karlsruhe reicht bis in das Mittelalter zurück. 1933 existierte eine jüdische Gemeinde mit 3.358 Mitgliedern. 1938 wurden die Synagogen der Stadt zerstört und 1940 bei der Wagner-Bürckel-Aktion 893 Juden ins Camp de Gurs in Südfrankreich deportiert. Heute ist Karlsruhe ist Sitz der Israelitischen Religionsgemeinschaft Badens. Durch Zuzug von Aussiedlern aus Russland gibt es wieder eine große jüdische Gemeinde. Die Synagoge wurde 1971 geweiht. Aus Karlsruhe stammt der Talmud-Gelehrte Nathanael Weil. Die Tour zu Orten der jüdischen Geschichte in Karlsruhe beginnt westlich an der Synagoge und endet östlich am Jüdischen Friedhof in Grötzingen. *Religionsreisen, Geschichtsreisen*
Synagoge der Jüdischen Kultusgemeinde Karlsruhe ++ errichtet 1971 ++ Architekten Hermann Backhaus, Harro Wolf Brosinsky ++ konstruktivistische Architektur ++ sechseckige Synagoge, gefaltetetes kronenartiges Dach ++ innere Form folgt einem dreidimensionalen, zeltartiger Davidstern ++ Gemeindesaal unter dem Synagogenraum ++ Synagogenführungen ++
Bürgerliches Stadtpalais ++ erbaut 1880 ++ Architekt Josef Durm ++ Bauherr Großunternehmer August Schmieder (1824-1897) ++ späterer Besitzer Prinz Max von Baden ++ 1918 Industrie- und Handelskammer, 1951 Bundesverfassungsgericht, 1969 Pädagogische Hochschule, seit 1978 kulturelles Zentrum ++ heute Stadtmuseum, Museum für Literatur am Oberrhein, Literarische Gesellschaft, Kinder- und Jugendbibliothek, Kinemathek, Oberrheinische Bibliothek ++
Früheres Gemeindehaus für die jüdische Gemeinde Karlsruhe ++ errichtet 1889 ++ Architekten Curjel und Moser ++ Gebäude wurde im Krieg nicht zerstört ++ nach 1946 bis 1971 Bethaus und Gemeindezentrum für Zurückkehrende und Displaced Persons ++ heute Wohn- und Geschäftshaus ++
Synagoge der einstigen orthodoxen Israelitischen Religionsgesellschaft ++ erbaut 1981 ++ Architekt Gustav Ziegler ++ Gemeindezentrum mit Bethaus und Schule ++ 1938 zerstört ++ Gedenktafel am heutigen G. Braun Medienhaus ++
Mit dem Projekt Stolperstein erinnert der Künstler Gunter Demnig an die Opfer der NS-Zeit ++ vor ihrem letzten selbstgewählten Wohnort werden Gedenktafeln aus Messing ins Trottoir eingelassen ++ darauf sind Name, Vorname, Jahrgang und Schicksal der betreffenden Person dokumentiert ++ in Karlsruhe regte die Aktion 2005 der Förderverein Karlsruher Stadtgeschichte und die Koordinierungsgruppe Stolpersteine an ++ bis 2011 wurden 143 Stolpersteine verlegt ++ die ersten Steine u. a. für Lilly Charlotte Loewenthal, Otto Josef Loewenthal und Hans Heinz Loewenthal in der Nokkstraße 2 (1942 in Auschwitz ermordet) ++
Jüdischer Friedhof der Jüdischen Gemeinde in Karlsruhe ++ belegt 1826-1896, vereinzelte Beisetzungen bis in die 30er Jahre 20. Jahrhunderts ++ 1.150 Grabsteine ++ Grabsteine größtenteils entlang der Friedhofsmauer aufgestellt ++ Grab des Rabbiners Nethaneel ben Naftali Tzvi Weil (1687-1769), 1898 umgebettet ++ Friedhof nicht frei zugänglich, Info-Center am Hauptfriedhof bietet Führungen an ++
Kommunaler Parkfriedhof mit geschwungenen Platanenalleen ++ angelegt 1873 ++ Gartenarchitekt Josef Durm ++ muslimisches Gräberfeld ++ ein orthodox- (1872) und ein liberal-jüdischer Friedhof (1897) ++ Gedenktafel für im Ersten Weltkrieg gefallene Karlsruher Juden, Gedenkstein für im Holocaust ermordete Karlsruher Juden, Gräberfeld für sowjetische Kriegsgefangene ++ Eingangsportal im Stil eines römischen Triumphbogens ++ Gruftenhalle, Leichenhalle, Begräbniskapelle im Stil der Neorenaissance ++ Krematorium von 1903 (Architekt August Stürzenacker) ++ Informationszentrum des Friedhofs- und Bestattungsamtes von 1906 (Jugendstilbau von Friedrich Beichel) ++
Mahnmal für die deportierten Juden Durlachs ++ Erinnerung an die Deportation von 6.504 Juden aus 137 Gemeinden in Baden in das damalige französische Konzentrationslager Gurs ++ 2011 eingeweiht ++ Standort Grünfläche vor dem Durlacher Bahnhof ++ ein Meter hoher Gedenkstein ++ von Schülern der 10. Klasse des Markgrafen-Gymnasiums im Rahmen eines Jahresprojekts entworfen ++ Steinmetz Alexander Ringwald ++
Mahnmal für die deportierten Jüdinnen und Juden Grötzingens ++ Sockel mit einem schlichten Gedenkstein ++ eingeweiht 2007 ++ Aufschrift „Gurs“ erinnert an das Konzentrationslager Gurs ++ Gedenktafel ++ Inschrift "Zum Gedenken an die im Jahr 1940 nach Gurs deportierten Grötzinger Mitbürger jüdischen Glaubens Am 22. Oktober 1940 wurden aus 137 badischen Orten über 5.600 jüdische Bürger in das südfranzösische Internierungslager Gurs deportiert. Viele von ihnen kamen dort ums Leben oder wurden später in den Vernichtungslagern des Ostens durch die Nationalsozialisten und ihre Handlanger ermordet. Das ökumenische Jugendprojekt Mahnmal ruft Jugendliche dazu auf, Nachforschungen über das Schicksal der Verschleppten und ihrer Heimatorte zu betreiben, Formen des Erinners und Gedenkens zu entwickeln und Toleranz einzusetzen." ++
Kleinster jüdische Friedhof in Karlsruhe ++ Fläche 1,08 Ar mit Steinplatten ausgelegt ++ belegt 1900-1935 ++ ältester Grabstein von 1905 ++ 13 Grabsteine ++ verstorbenen Juden aus Grötzingen in Obergrombach beigesetzt ++
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