Der Südwesten Deutschlands zwischen Frankfurt am Main und Südbaden gilt als Wiege der Demokratie. Bedeutende historische Orte seit der Revolution von 1848 bis zur Gründungsgeschichte der jungen Bundesrepublik erinnern an Menschen und Institutionen. Die Tour zu den wichtigsten Orten der Demokratiegeschichte in Südwestdeutschland beginnt nördlich am Einheitsdenkmal in Frankfurt am Main und endet südlich am Schloss Rastatt. *Geschichtsreisen*
Obelisk auf vierstufigem Unterbau aus Travertin ++ eingeweiht 1903 ++ Architekt Fritz Hessemer, Bildhauer Hugo Kaufmann ++ Standort Paulsplatz vor der Paulskirche ++ Darstellung Szenen aus der Freiheitsbewegung von 1813/15, allegorische Bronzefigur ++ drei Relieftafeln (Auszug der Burschenschafter und Freischärler zur Befreiung Schleswig-Holsteins, Jüngling nimmt Abschied von seiner Familie, Schwertschmiede) ++ Text von Ernst Moritz Arndt: „Wir sind geschlagen, nicht besiegt. In solcher Schlacht erliegt man nicht!“ ++*
Barockes Gebäude ++ ehemaliges Wachgebäude, Gefängnis, Richtstätte ++ 1730 errichtet, 1944 zerstört, 1954/1968 wieder aufgebaut ++ Architekt Johann Jakob Samhaimer ++ 1772 wurde hier die Frankfurter Magd Susanna Margaretha Brandt, die ihr neugeborenes Kind tötete, hingerichtet ++ sie war die Vorlage für das Gretchen in Goethes „Faust“ ++ Hinrichtung ist in "Dichtung und Wahrheit" erwähnt ++ politische Aktion des Vormärz: 1833 wurde das Gebäude von Aufständischen gestürmt, um eine Revolution zu beginnen (Wachensturm) ++ Hauptwache seit 1905 mit Unterbrechungen ein Café ++
1833 als evangelisch-lutherische Hauptkirche der Stadt Frankfurt am Main geweiht, 1944 zerstört, wieder eingeweiht 1948 ++ elliptischer Zentralbau aus Rotsandstein ++ Architekt Johann Georg Christian Hess ++ 1848 tagte hier die Nationalversammlung und beschloss die erste demokratische Verfassung für Deutschland ++ 1991 Wandgemälde "Der Zug der Volksvertreter zur Paulskirche" von Johannes Grützke ++ Dauerausstellung "Die Paulskirche. Symbol demokratischer Freiheit und nationaler Einheit" ++ Sonderausstellungen ++ Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels, des Goethepreises der Stadt Frankfurt ++ Abgeordnete der Nationalversammlung waren u. a. Jacob Grimm, Ernst Moritz Arndt, Johann Gustav Droysen, Carl Jaup, Friedrich Theodor Vischer, Johann Jacoby, Anastasius Grün, Ludwig Uhland, Heinrich von Gagern, Friedrich Ludwig Jahn ++
Steinerner Renaissance-Treppenturm ++ erbaut um 1600 ++ Museum seit 1978 ++ Dauerausstellung über den Schriftsteller, Satiriker, Verleger, Herausgeber, Journalist, Mundartdichter und bekennender Liberaler Friedrich Stoltze (besuchte das Hambacher Fest) ++ über 120 Stufen in chronologischer Reihenfolge durch Stoltzes Leben ++ Fotografien, Zeichnungen, Textbeispiele ++ persönliche Gegenstände, Möbel ++ Sonderausstellungen im Kabinettzimmer ++
Turm erbaut 2010 ++ neues Wahrzeichen im PalaisQuartier-Ensemble (Einkaufszentrum MyZeil, Jumeirah Frankfurt Hotel) ++ in dekonstruktivistischer Manier geknickte Fassaden aus matt schimmerndem Aluminium und Glas ++ 136 Höhe, 36 Etagen, Gesamtfläche 48.000 qm ++ Büros und Konferenzräume ++ in 90 Metern Höhe gibt es zwei Dachterrassen ++ Architekten KSP Engel & Zimmermann ++ Rekonstruktion des Palais Thurn und Taxis (spätbarockes Stadtpalais) ++ das Palais war nach dem Wiener Kongress als Bundespalais und Sitz der reaktionären Deutschen Bundesversammlung ++
Deutschhaus (Deutschordenshaus) ++ barockes Palais, Erzbischöfliche Residenz ++ erbaut 1737, 1945 zerstört, 1951 wieder aufgebaut ++ Architekt Anselm Franz Freiherr von Ritter zu Groenesteyn ++ Bauherr Franz Ludwig von der Pfalz ++ Einfluss des französischen Barock ++ Ausgestaltung durch Freskomaler Christoph Thomas Scheffler, Stuckatoren-Familie Castelli, Hofbildhauer Burkard Zamels ++ 1793 während der Mainzer Republik Sitz des Rheinisch-Deutschen Nationalkonvents ++ 1798-1814 Residenz Napoleons ++ ab 1815 Nebenresidenz des hessischen Großherzogs ++ seit 1951 Plenargebäude des Landtags Rheinland-Pfalz ++
Festungswerk ++ erbaut um 1660 ++ ehemals Bestandteil der Festung Mainz ++ Bauherr Kurfürst Lothar Franz von Schönborn ++ Architekt Antonio Petrini ++ römisches Ehrenmal "Drususstein" (9. Jahrhundert v. Chr.), Kasernenbauten der Bundesfestungszeit im 19. Jahrhundert, Luftschutzräume des Zweiten Weltkrieges ++ seit 1907 unter Denkmalschutz ++ heute städtische Ämter ++ Stadthistorisches Museum (Dauerausstellung zur Stadtgeschichte, u. a. Hoftag zu Mainz, Mainzer Republik, Magenza - 1000 Jahre jüdisches Mainz), Garnisonsmuseum (u. a. Uniformensammlung), Ruinen des Römischen Bühnentheaters ++ Pfingsten Open Ohr Festival ++ Prominentenweinberg des Mainzer Weinsenats ++
Eines der bedeutendsten Bauwerke des deutschen Frühklassizismus ++ 1777/1778 errichtet ++ Architekt Peter Anton von Verschaffelt, Figurenschmuck Johann Matthäus van den Branden ++ Zeughaus gehört zum Reiss-Engelhorn-Museen ++ Lichtinstallation der Künstlerin Elisabeth Brockmann ++ Ständige Ausstellung Antikensammlung & Porzellan- und Fayencekabinett, Theater- und Musikgeschichte (Mannheim als Zentrum der europäischen Theaterkultur im 18. Jahrhundert, Miniaturmodelle zu Stücke wie „Kabale und Liebe“, „Wilhelm Tell“ und „Die Götterdämmerung“, Soufflierbuch zur Uraufführung von Schillers "Räuber" am Mannheimer Nationaltheater im Jahr 1782) , Stadtgeschichte und Naturraum Mannheim, Forum Internationale Photographie ++ Motorwagen von Carl Benz ++ Sonderausstellungen ++ Museums-Shop ++
Barockschloss ++ erbaut 1720-1760, 1944 zerstört, Wiederaufbau 1947-2007 ++ Architekt Louis Remy de la Fosse ++ Bauherrn Kurfürsten Karl Philipp und Karl Theodor ++ Ostflügel, Ehrenhof-Ost, Mittelbau, Ehrenhof-West, Süd- und dem Westflügel ++ Schlosskirche, Schlossbibliothek ++ langgestreckte Fassaden mit drei Stockwerken, vierstöckige Pavillons ++ Länge 450 m ++ Residenz der Kurfürsten von der Pfalz von 1720-1777 ++ Schauplatz der Revolutionen von 1848 und 1918 (Mannheimer Räterepublik) ++ Kabinettsbibliothek der Kurfürstin weitgehend erhalten ++ heute Teil der Universitätsverwaltung, Vorlesungssäle, Seminarräume der Universität Mannheim ++ für Besichtigungen geöffnet ++ Hochzeitsschloss (heiraten im Gartensaal) ++
Zentrale Begräbnisstätte der Stadt ++ 1842 eröffnet, mehrmals erweitert ++ Fläche 35 ha ++ Arkadenbau von Anton Mutschlechner ++ altes Krematorium (heutige Urnenhalle) in hellem Sandstein im Stile eines antiken Tempels (Architektengemeinschaft Josef Köchler & Georg Anton Karch) ++ 1849 an der Friedhofsmauer die fünf vom Mannheimer Standgericht ausgesprochenen Todesurteile vollstreckt ++ Denkmal für die Gestandrechteten von 1874 ++ Grabmale von August von Kotzebue und Karl Ludwig Sand (Mörder August von Kotzebues, hingerichtet 1820) ++ Gräber von Revolutionsteilnehmer u.a. Friedrich Daniel Bassermann, Karl Scholl ++
Burganlage auf dem Kastanienhügel ++ ausgebaut um 1000, zerstört im 17. Jahrhundert ++ Bischofs-Residenz, Tresor, Archiv, Ruinie mit Forsthaus, Auflugsziel ++ 1832 Hambacher Fest an der Schlossruine ++ auf dem Turm wurde am 27. Mai 1832 die erste deutsche Trikolore in den Farben schwarz-rot-gold gehisst ++ Wiege der deutschen Demokratiebewegung ++ 1842 Ruine als Geschenk an den bayerischen Kronprinzen Maximilian (unerfüllte Pläne für eine Märchenschloss) ++ Wiederaufbau seit 1952 ++ 2002 Stiftung Hambacher Schloss ++ Museum, nationale Gedenkstätte (Dauerausstellung "Hinauf, hinauf zum Schloss!", Architekt Max Dudler) ++ Tagungsstätte ++ Turmbesteigung, Rundgang ++ Schlossschänke (Restaurant 1832) ++ Hochzeitsschloss ++
Gründung geht auf das Jahr 1869 zurück ++ Gebäude von 1910 ++ Architekt Gabriel von Seidl ++ ca. 10.000 qm Ausstellungsfläche ++ Museum mit Dauerausstellungen zur Geschichte der Region von der Urgeschichte über die römische Antike bis in die Neuzeit ++ Sonderausstellungen ++ ca. eine Million Objekte u. a. Domschatz, Kaiserkrone von Konrad II., Goldener Hut von Schifferstadt, Kentaurenkopf aus Schwarzenacker (um 10 v. Chr.), Frankenthaler Porzellan, Werke von Anselm Feuerbach, Sammlung zum Reichstag zu Speyer von 1529, Hambacher Fest, Evangelische Landeskirche ++ Weinmuseum ++ Museumshop ++
Kultur-, kunst- und landeshistorisches Museum Badens im Karlsruher Schloss (und Außenstellen)++ 1919 gegründet ++ Sammlungen von der Ur- und Frühgeschichte über das Mittelalter bis hin ins 20. Jahrhundert ++ Römer am Oberrhein ++ Geschichte des Landes und antiker Kulturen des Mittelmeerraumes ++ u. a. über 1000 Exponaten der Altägyptische Sammlung ++ Kunst- und Wunderkammer (Naturalia, Artificalia, Scientifica) ++
Eines der fünf obersten Verfassungsorgane der Bundesrepublik Deutschland ++ früher im Prinz-Max-Palais ++ Neubau seit 1969 ++ Architekt Paul Baumgarten ++ Gruppenführungen nach Anmeldungen ++
Erinnerungsstätte Ständehaus ++ erstes Parlamentsgebäude in Deutschland ++ 1822 gebaut, 1944 beschädigt, 1963 abgerissen, 1993 Neues Ständehaus lehnt sich an die Architektur des alten Baus an ++ Architekt Friedrich Arnold ++ bis 1933 Sitz des Badischen Landtages ++ heute Stadtbibliothek, Erinnerungsstätte Ständehaus ++ Dauerausstellung zur badischen Parlamentsgeschichte (multimediales Informationssystem) ++ Führungen ++
Erbgroßherzoglichen Palais ++ zweit höchstes Gericht der Bundesrepublik Deutschland ++ oberster Gerichtshof des Bundes für den Bereich Zivil- und Strafsachen ++ eröffnet 1950 ++ Neubauten um das Palais ++ Führungen ++ Bibliothek des Bundesgerichtshofs öffentlich zugänglich (größte rechtswissenschaftliche Bibliothek Europas) ++ Rechtshistorisches Museum ++
Festungsbau des Deutschen Bundes ++ 1852 errichtet, 1890 aufgegeben ++ Festung bestand aus drei eigenständigen Teilen (Fort A „Leopoldsfeste“, Fort B „Ludwigsfeste“, Fort C „Friedrichsfeste“) ++ 1849 während der Badischen Revolution meuterte das badisches Militär der Festungsgarnison, unterstellte sich gemeinsam mit der Bürgerwehr der demokratisch gewählten Regierung ++ nach dreiwöchigen Belagerung wurde der Aufstand unter der Führung Preußens niedergeschlagen ++ 19 Todesurteile gegen die Revolutionäre ++ Reste der Festung: Kehler Tor, Karlsruher Tor, Lünetten 34, 35, 37, 42, Cavalier 1, Contre-Escarpe-Galerie, Geschützkasematten der Flanke 27, Obere Stauschleuse, Untere Stauschleuse, Wagenhäuser 1 und 2, Festungslazarett, Proviantmagazin, beide Kasernengebäude der Leopoldsfeste ++ Denkmal für die getöteten Demokraten vor der ehemaligen Bastion 30 ++
Barockresidenz (Grundriss des französischen Vorbildes, italienische Stilelemente) ++ ehemaliges Residenzschloss der Markgrafen von Baden-Baden ++ erbaut 1700 ++ Architekt Domenico Egidio Rossi ++ Bauherr Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden-Baden ++ dreistöckiges Hauptgebäude, zwei zweigeschossige Seitenflügel (Bibliotheks- und Kongressbau), Ehrenhof, balustradenbekrönte Terrasse ++ Schlosskirche ++ Ahnensaal mit Fresken, Bilder gefangener Osmanen, Bodenornamentik ++ Schlosspark ++ heute Wehrgeschichtliches Museum, Amtsgericht ++ seit 1974 die Erinnerungsstätte für die Freiheitsbewegungen in der deutschen Geschichte ++ Hochzeitsschloss ++
Ehemaliges Gasthaus „Salmen“ ++ 1847 formulierten hier die "entschiedenen Freunde der Verfassung" grundlegende Freiheitsrechte ++ 1875-1938 Gebetssaal der israelitische Gemeinde Offenburgs ++ Gedenktafel ++ 2002 Kultur- und Erinnerungsstätte ++ Veranstaltungsort für Theater, Konzerte, Kabarett, Feste ++ historische Inszenierung zum demokratischen Aufbruch 1847 und dem Ende der Freiheitsrechte 1938 ++
Renaissancebau ++ 1532 als kommunales Kaufhaus errichtet ++ Architekt vermutlich Lienhardt Müller ++ mehrfach umgebaut, 1884 historisierend, 1924 Rückbau ++ Arkaden mit Laubengang, spätgotische Vorhangbogenfenster, habsburgische Skulpturen und Wappen, gefertigt von Hans Sixt von Staufen ++ 1946-1947 Tagungsort der Beratenden Landesversammlung, 1946-1949 Parlamentsgebäude des Bundeslandes Baden, 18. Mai 1947 Abstimmung über die Verfassung ++ Kaisersaal als repräsentativer Veranstaltungsort ++ Konzerte, Tagungen, Gastronomie ++
Barockgebäude ++ 1759 als Tabakfabrik erbaut ++ ehemaliges Pädagogium ++ 1783-1791 unterrichtete und wohnte hier Johann Peter Hebel ++ seit 1978 Museum ++ Erinnerungsstätte zu Hebel (persönliche Gegenstände, Bibliothek mit wertvollen Erstausgaben) ++ kulturhistorische Sammlung der Region ++ rund 1000 Exponate des Keramikers Max Laeuger ++ Dreiländerausstellung ++ Erlebnisausstellung zu Geschichte und Gegenwart der RegioTriRhena (Region zwischen Schwarzwald, Vogesen und Schweizer Jura) ++ Thema: Entwicklung der Demokratie in Deutschland, Frankreich und der Schweiz ++ Schwerpunkt Revolution 1848 ++
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