Das einst zerstörte Dresden hat erst in den Jahren nach der Wiedervereinigung Deutschlands seine architektonische Wiederauferstehung erlebt. Einerseits wollten die Stadtplaner ein Stück weit den Glanz des barocken Dresden zurückholen, andererseits sollte eine zeitgenössische Architektursprache Raum greifen. So entstand die große Bandbreite von totaler Rekonstruktion (Frauenkirche) und exemplarischer Dekonstruktion (UFA-Palast). In kaum einer anderen deutschen Stadt hat Neues Bauen die Jahrhunderte der Architekturgeschichte so zusammen rücken lassen wie in Dresden. Die Tour zu ausgewählten Bauten neuer Architektur in Dresden beginnt nördlich an der Handwerkskammer auf einem ehemaligen Militärgelände in der Albertstadt und endet östlich im Villenviertel Weißer Hirsch. *Architekturreisen*
Viergeschossiger Verwaltungsbau auf einem ehemaligen Industrie- und Militärgelände ++ Fertigstellung 2004 ++ Architekten Planungsring Ressel GmbH ++ Farbkomposition Anthrazitgrau, Signalrot, warmer Orangeton ++ großzügiges lichtes Glasfoyer ++ Stein-und Glasflächen ++
Arsenalhauptgebäude ++ erbaut 1877 ++ 1914 Sächsische Armeemuseum, 1940 Heeresmuseum, 1972 Deutsches Armeemuseum, Armeemuseum der DDR, 1990 Militärhistorisches Museum, 2011 Militärhistorischen Museums der Bundeswehr ++ größtes militärhistorische Museum in Deutschland ++ 2011 Umbau (Architekt Daniel Libeskind) ++ dekonstruktivistische Architektur ergänzt das historische Gebäude mit einem keilförmigen Einbau ++ Ausstellung zur Militärgeschichte und militärtechnischer Entwicklung im deutschen Sprachgebiet ++ Bereiche Staat/Politik, Recht, Kultur, soziales Umfeld, Wirtschaft, Wissenschaft und Technik in den jeweiligen Epochen ++ Spätmittelalter bis zur Gegenwart ++ Ausstellungsobjekte u. a. erstes deutsches U-Boots, Raumschiff Sojus 29, Schiffsglocke der SMS Schleswig-Holstein (1906), Mosquito-Schnellbomber der Royal Air Force ++ Sonderausstellungen ++ Museumshop, Restaurant ++
Gebäude des Sächsischen Landesparlamentes ++ Fertigstellung 1994 ++ Architekten Peter Kulka / Barthold und Tiede (Altbau, 1931) ++ Kontrast von steinernem Altbau und leicht und transparent wirkendem Neubau ++ bei neuen Flügelbauten offen liegende Stahlskelettkonstruktion und roh belassene Stahlbetondecken, großflächige Verglasung ++ Bürgerfoyer mit Ausstellungsmöglichkeit, Restaurant auf dem Dach des Hauptportals ++
Fertigstellung 2004 ++ Architekten Storch, Ehlers und Partner, Speckmann (Hinrich Storch, Walter Ehlers, Martin Bockelmann, Reinhard W. Klaus) ++ dominierende Farbe Grau ++ Materialen Stahl, Glas, Beton ++ langgestrecktes Gebäude parallel zur Elbe ++ assoziiert Schwingung des Flusses ++ barocke Idee der Aneinanderreihung von Prachtgebäuden entlang des Flusses ++ großzügige Freitreppe ++ Kommunikation von Architektur und Landschaftsraum (dialogischer Architektur) ++
Gebäudekomplex mit Hotel, Kunsthalle und Büros ++ Fertigstellung 1996 ++ Architekten Jan Rave, Roosje Rave, Rolf Rave ++ Ausstattung mit Kunst u. a. von A. R. Penck, Denis Santachiara ++ dreieckiger Grundriss im historischen Stadtquartier ++ zweistöckiges Sockelgeschoss, viergeschossige Sandsteinfassade, zurückgesetztes Staffelgeschoss ++ markante Bronzeskulptur von A. R. Penck auf dem Dach ++
1856 als privates Konservatorium gegründet ++ Hochschule mit Musikstudiengängen ++ Schwerpunkt Orchesterausbildung ++ Institut für Musikwissenschaft, Institut für Musikalisches Lehren und Lernen, Zentrum für Musiktheorie, Institut für Musikermedizin, Studio für Stimmforschung, Studio für Elektronische Musik, Institut für Neue Musik, Dresdner Kammerchor, Heinrich-Schütz-Archiv ++ Aufführungen der Studenten im Kleinen Saal und neu gebauter Konzertsaal mit 450 Zuschauerplätzen ++ Fertigstellung 2008 ++ Architekten Brenner & Partner (heute hammeskrause architekten) ++ Gebäude der italienischen Hochrenaissance wird durch den Neubau ergänzt ++ Fassade spielt mit dynamischen, aufgebrochenen Flächen als Antithese zum Altbau, als Metapher für Neue Musik ++
Komplex von sieben Gebäuden ++ Büroräume, Shopping Mall, Boulevard-Theater "Komödie", zentrale Stadtbibliothek, Restaurants, Hotel ++ Fertigstellung 1996 ++ Architekten Nietz, Prasch, Sigl, Tchoban & Partner ++ Fassaden zum Teil mit Sandstein verkleidet ++ 53 m hoher Turm mit Glasverkleidung ++ gewölbte Stahl-Glas-Konstruktion über der Passage ++ gebogene Flügel mit überragendem Dach ++
Fertigstellung 2005 ++ Architekten am Körnerweg (Siegbert L. Hatzfeldt, wmb Architekten) ++ greift die Idee des Kugelhauses von 1929 am Großen Garten auf ++ Kugelbau rechts und links von Kuben flankiert ++ kommerzielle Nutzung, Restaurant im Obergeschoss ++
1898 als zentraler Bahnhof der Stadt konzipiert ++ Kombination aus Insel- und Kopfbahnhof in zwei verschiedenen Ebenen ++ Hallenkonstruktion 2006 mit einer teflonbeschichteten Glasfaser-Membran (30.000 qm) überzogen ++ Architekten Sir Norman Foster (Foster & Partners, architects and designers), Schmidt Stumpf Frühauf und Partner ++
Kinobau ++ Fertigstellung 1998 ++ Architekten Coop Himmelb(l)au (Wolf D. Prix und Helmut Swiczinsky) ++ 2.668 Sitzplätze, acht Kinosäle über fünf Etagen ++ Beispiel eines expressiven, skulpturalen Dekonstruktivismus ++ Außenfassade kontrastiert Beton- und Glasarchitektur ++ gläserne Außenumkleidung in kristalliner Struktur ++
Einkaufszentrum am historischen Ort des alten Dresdner Centrum Warenhaus ++ Motiv der Wabenfassade im neuen Einkaufszentrum als Retro-Element integriert ++ Fertigstellung 2009 ++ Architekten T+T Design, Peter Kulka, Piet de Bruyn ++ 52.000 Quadratmeter Verkaufsfläche, 120 Geschäfte, 1000 Parkplätze ++
Sieben Stockwerke hoher Bau mit fünfstöckigem Annex ++ Fertigstellung 2010 ++ Architekten Pfau Architekten ++ Bebauung einer Kriegslücke (anstelle des früheren Kaufhauses Renner) ++ traditionelle Blockrandbebauung ++ Stahlbeton-Skelettbauweise ++ stark formale Vorhangfassade passt sich in die barocke Umgebung ein ++
Historisch original restaurierter barocker Kuppelbau ++ 1726 bis 1743 errichtet, 1945 zerstört, 2005 wieder geweiht ++ Architekten George Bähr, IPRO Dresden ++ eine der größten steinernen Kirchenkuppeln nördlich der Alpen ++ evangelisch-lutherische Kirche ++ ursprüngliches festlich barockes Altarwerk von Johann Christian Feige d. Ä., Benjamin Thomae, Kuppelausmalung von Johann Baptist Grone, Silbermann-Orgel (1736 von Johann Sebastian Bach gespielt) ++ heute City-Kirche ohne eigene Kirchgemeinde ++ 1843 wird hier Richard Wagners Monumentalwerk „Das Liebesmahl der Apostel" aufgeführte (Wagner war zu dieser Zeit Hofkapellmeister) ++
Jüdische Gemeinde zu Dresden, Gemeindezentrum, Mahnmal ++ Fertigstellung 2001 ++ Architekten Wandel Hofer Lorch + Hirsch ++ zwei kubische Baukörper in sich nach Osten gedreht mit skulpturaler Wirkung, massiv gemauert, ummauerter Hof, vitrinenartige Verglasung zum Hof hin ++ Ausstattung Deutsche Werkstätten Hellerau ++ am Standort der 1938 zerstörten Semper-Synagoge (1840) errichtet ++
Autofabrik der Volkswagen AG ++ Fertigstellung 2001 ++ Architekten Henn Architekten ++ futuristisches Ensemble im Landschaftsgarten ++ verglaster kubischer neunstöckiger Baukörper für die transparente Schaumontage ++ gläserner Rundturm als Stapellager ++ Fertigungsanlagen, Kultur, Gastronomie ++ Konzertort des Moritzburg Festivals ++*
Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) ++ Fertigstellung 2002 ++ Architekten Ortner & Ortner Baukunst ++ zwei Kuben mit Steinverkleidung, die Bücherregale assoziiert ++ unterirdischer Lesesaal mit gläserner Decke ++ seit 1996 SLUB ++ hervorgegangen aus der kurfürstlichen Büchersammlung (16. Jahrhundert) ++ 9 Millionen Bestandseinheiten ++ eine der größten Bibliotheken Deutschlands ++ Deutsche Fotothek (2 Millionen Bilder), Stenographisches Institut, Saxonia, Kartensammlung, Musikabteilung ++ Sondersammelgebietsbibliothek der Deutschen Forschungsgemeinschaft (Zeitgenössische Kunst ab 1945, Technikgeschichte, Werbefotografie, Dokumentarfotografie, Fotografiekunst, Technikfotografie) ++ Buchmuseum ++ Ausstellung zu mehr als 1.000 Jahre Buchgeschichte ++ Exponate u. a. Skizzenbuch von Albrecht Dürer, Vorlesungsmanuskripte Martin Luthers, Gutenberg-Drucke, Maya-Handschrift (Codex Dresdensis) ++ umfangreiche Sammlung zu Robert und Clara Schumann ++ Richard Wagner Autograph „Das Liebesmahl der Apostel" ++
Projekt der offenen Kinder-und Jugendarbeit und eine Einrichtung des Stadtjugendring Dresden e. V. ++ Fertigstellung 1996 ++ Architekten Weise & Treuner ++ fröhliche Architektur, organisches Bauen ++ zwei Kuppeldächer ++ natürliche Materialien (Holz, Sandstein, Schiefer) ++ kaum rechte Winkel, kleine Lichtspiele, organische Formen ++ inspiriert durch Friedrich Hundertwasser, Antonio Gaudi oder die Worspweder Käseglocke von Bruno Taut/ Koenemann ++
Station zur Behandlung krebskranker Kinder im Universitätsklinikum "Carl Gustav Carus" ++ Fertigstellung 2000 ++ Architekten Günter Behnisch & Partner ++ organische Architektur ++ wellenförmigen Bewegung des Obergeschosses ++ Farbkonzept von Erich Wiesner (Blau, Gelb, Rot) ++
Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) ++ Fertigstellung 2001 ++ Architekten Heikkinen-Komonen Architects, Helsinki & HENN Architekten ++ schmaler, langer Grundriss ++ lineare Anordnung von Institut/Laborgebäude, Versuchstiereinrichtung, Gästehaus ++ Metall-Glas-Fassade, Verkleidung dunkelblaues Metall, grünes Metallraster ++ lichtdurchflutetes Atrium aus Glas, Wendeltreppe erinnert an eine DNS ++
Wohnhaus mit dynamischen Formen im traditionellen Villenviertel am Elbhang ++ Fertigstellung 2005 ++ Architektin Julia Heisenberg ++ halbeingegrabenes Untergeschoss, darauf gedrehtes L-förmiges Obergeschoss ++ Stahlbetonkonstruktion, einzelne Wände gemauert, schräge Wände als Holzständerkonstruktion ++ Wandbild "Der Garten des Wissenschaftlers" von Rocco Pagel im Erdgeschoss ++
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