In Stuttgart sind in Renaissance, Barock, Klassizismus und Historismus bemerkenswerte Schlossarchitekturen entstanden. Besonders interessant scheint aber das Hemminger Schloss, bei dem versucht wurde, Neogotik mit einem mittelalterlichen Teil zusammenzubringen. Die Tour zu den schönsten Schlössern der jeweiligen Architekturepochen in Stuttgart beginnt südlich am Schloss Hohenheim in Stuttgart und endet nördlich am Seeschloss Monrepos in Ludwigsburg. *Architekturreisen, Geschichtsreisen*
Schlossanlage Spätbarock/Frühklassizismus ++ erbaut 1793 ++ Architekt Reinhard Ferdinand Heinrich Fischer ++ Bauherr Herzog Carl Eugen von Württemberg ++ Hohenheimer Gärten (botanische Gärten, englischer Parkanlage), über 60 im Maßstab 1:4 miniaturisierte Gebäude im Rokoko-Stil (erhalten Römisches Wirtshaus und Spielhaus, heute Museum zur Geschichte Universität Hohenheims) ++ 1818 landwirtschaftliche Unterrichts- und Versuchsanstalt ++ heute Teil der Universität Hohenheim ++ Restaurant "Speisemeisterei" ++ Friedrich Schiller über den Park „Aber die Natur, die wir in dieser englischen Anlage finden, ist diejenige nicht mehr, von der wir ausgegangen waren. Es ist mit Geist beseelte und durch Kunst exaltierte Natur ..." ++
Mausoleum und Denkmal für die beliebte Königin Katharina Pawlowna (1788–1819) ++ erbaut 1821 ++ Architekt Hofbaumeister Giovanni Salucci ++ Bauherr König Wilhelms I. von Württemberg für seine jung verstorbene Gemahlin ++ Rundbau aus heimischem Sandstein, identische Portiken um einen Zentralbau (inspiriert von der Villa Rotonda Andrea Palladios) ++ Kolossalstatuen der vier Evangelisten in Wandnischen (Entwürfe Bertel von Thorvaldsen, Johann Nepomuk Zwerger) ++ König Wilhelm I. und Tochter Marie Friederike Charlotte von Württemberg sind hier ebenfalls bestattet ++ Standort der ehemaligen Stammburg ++ öffentlich zugänglich ++ 1825-1899 russisch-orthodoxe Gottesdienste (heute nur noch am Pfingstmontag) ++
Schlossanlage im maurischen Stil ++ erbaut 1864, im Zweiten Weltkrieg zerstört, wieder aufgebaut ++ Bauherr König Wilhelm I. ++ Badhaus, Gewächshäusern, Gartenanlagen ++ Wilhelma-Theater 1840 durch Hofbaumeister Karl Ludwig von Zanth im pompejianischen Baustil erbaut (pompejianische Originalbemalung erhalten, 349 Sitzplätze und zwei Ränge, seit 1987 Probebühne der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst) ++ Gesamtanlage seit den 1960er-Jahren Kern des zoologisch-botanische Gartens ++ Fläche 30 Hektar ++ 8.900 Tiere aus aller Welt, 1100 Arten (zweitartenreichste Zoo Deutschlands) ++ Aufzuchthaus für Menschenaffen (Handaufzucht), Elefantenanlage, Aquarium, Raubtierhaus, Straußenanlage ++ 5.800 Pflanzenarten aus allen Klimazonen der Erde ++ Maurisches Landhaus mit Farnen, Kakteen und tropischen Nutzpflanzen, Amazonienhaus, Sukkulentenhaus, Wintergarten, Azaleenhaus, Maurischer Garten, Tropische Seerosen ++
Klassizistisches Schloss ++ 1830 unter König Wilhelm I. erbaut ++ Architekt Hofbaumeister Giovanni Salucci ++ heute Staatliche Museum für Naturkunde Stuttgart (950 aus der 1791 eingerichteten Naturaliensammlung der Herzöge von Württemberg hervorgegangen) ++ zeigt präparierte Tiere und Pflanzen aus unterschiedlichen Lebensräumen der Erde ++ Rosensteinpark ist der größte englischer Landschaftspark Südwestdeutschlands ++ 1840 auf Anordnung von König Wilhelm I. angelegt ++ Gartenarchitekt Johann Bosch ++ im Park das zoologisch-botanische Garten Wilhelma und das Museum am Löwentor ++
Renaissance-Schloss ++ 1578 ausgebaut ++ im Zweiten Weltkrieg zerstört, 1971 wieder aufgebaut ++ Königsgruft mit Grablege von König Karl I. und Königin Olga ++ Stauffenberg-Erinnerungsstätte ++ Arkadenhof der Frührenaissance ++ spätgotische Schlosskirche (1562, Perpendicular Style, erster protestantischer Kirchenbau in Württemberg mit neuer programmatischer Querausrichtung) ++ Landesmuseum Württemberg mit Ausstellungen zur Kulturgeschichte Württembergs von der Steinzeit bis zur Gegenwart und Kunstgewerbe von internationalem Rang ++ Archäologische Sammlungen mit Steinzeit und Metallzeiten (u. a. Grabbeigaben des „Keltenfürsten“ von Hochdorf) ++ Prunkuhren der Renaissance und wissenschaftliche Instrumente ++ Glas aus vier Jahrtausenden ++ Württembergische Herrscherporträts ++ Römisches Lapidarium im Neuen Schloss mit rund 100 Steindenkmälern aus dem 1.-3. Jahrhundert n. Chr., die das Leben in den römischen Grenzprovinzen beleuchten ++ Neupräsentation der Schausammlungen ab 2012, bis dahin einige Sammlungen (Römer, klassische Antike, Frühes und Hohes Mittelalter) vorübergehend geschlossen, Bestände der herzoglichen Kunstkammer (1596 angelegt) und wichtige Teile des Kronschatzes im Alten Schloss ++ Sammlung historischer Musikinstrumente im Fruchtkasten ++ Zweigstellen mit weiteren Sammlungen (Spielzeug, Alltagskultur, Kutschen, Prunkschlitten, Mode, Keramik, Spielkarten, schwäbische Plastik des 14.-16. Jh.) ++ Kindermuseum "Junges Schloss" ++
Rokokoschloss mit klassizistischen Elementen ++ einstiges Jagd- und Repräsentationsschloss unter Herzog Carl Eugen von Württemberg ++ 1769 erbaut ++ Architekten Johann Friedrich Weyhing, Philippe de La Guêpière ++ 1770-1775 Karlsschule (Militärakademie, Kunstakademie, Allgemeine Hochschule) der berühmteste Schüler war Friedrich Schiller ++ heute für Besichtigungen geöffnet ++ seit 1990 Akademie Schloss Solitude, Wohnungen für Stipendiaten ++ Graevenitz-Museum mit Werken des Bildhauers Fritz von Graevenitz ++ Hochzeitsschloss (Trauung im Weißen Saal) ++
Neogotische Schlossanlage ++ 1852 aus dem mittelalterlichen Alten Schloss und dem Unteren Schlösschen (1709) zusammengefügt ++ Architekt Christian Friedrich Leins ++ Bauherr Johann Conrad von Varnbüler (Diplomat des Westfälischen Friedens) ++ Schlosspark 1854 im Stil englischer Landschaftsgärten angelegt ++ heute Rathaus ++
Eine der größten barocken Schlossanlagen Deutschlands ++ zwischen 1704 und 1733 unter der Herrschaft von Herzog Eberhard Ludwig von Württemberg errichtet ++ Ludwigsburg als typische barocke Planstadt ++ Schloss mit Ausstattungselementen Barock, Rokoko, Klassizismus, Empire ++ 150 ausgewählte Meisterwerke deutscher und italienischer Barockmalerei des 17. und 18. Jahrhunderts aus der Sammlung der Staatsgalerie Stuttgart ++ Modemuseum ++ Keramikmuseum ++ 1758 Bau des Barocktheaters (Architekt Philippe de la Guêpière, 1812 Umbau im klassizistischen Stil, noch originaler Zuschauerraum, Bühne, Bühnenmaschinerie, Theatervorhänge und Bühnenbilder des 18. und frühen 19. Jahrhunderts, Dauerausstellung zur Geschichte des Schlosstheaters) ++ Ludwigsburger Schlossfestspiele im Juni–August ++ Schlosspark als Schaugarten nach historischen Vorbildern: prunkvoller Barock, südländisch-antik, mittelalterlicher Obstgarten, Zaubergarten, Rosengarten ++ Hochzeitsschloss (standesamtliche, kirchliche Trauung) ++
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